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Zur Ausgabe #2, #3, #4, Final Cut, fortlaufende Serie

Human Target #1 of 4, erschienen im April 1999 bei Vertigo (DC)

Autor: Peter Milligan, Zeichner: Edvin Biukovic, Farben: Lee Loughridge, Letterer: Robert Solanovic, Beratung: Len Wein, Editor: Axel Alonso, Cover: Tim Bradstreet

Christopher Chance ist ein Mann, der sich in jeden beliebigen anderen Menschen verwandeln kann. Er nutzte dies aus, um für seine Auftraggeber an deren Stelle sich der Gefahr eines Attentats oder sonstiger gefährlichen Situationen auszusetzen. Dabei nimmt er nicht nur das Äußere seiner Auftraggeber an, sondern er scheint wirklich vollkommen ihre Rolle zu übernehmen. Nun hat er den Punkt in seinem Leben und seiner Karriere erreicht, an dem er sich seine Aufträge aussuchen kann und so schlägt er nun ein Angebot aus. Für einen Mann, der mehrere Kugeln in den Kopf geschossen bekam, will er nicht in dessen Rolle schlüpfen, lieber wird er für einen Monat zu einem Mann Gottes, der seine Mitmenschen dazu auffordert, sich gegen die Flut der Drogen stark zu machen und der gegen die Dealer und deren Auftraggeber endlich vorgeht. Zwar versuchen ihn die Drogendealer direkt in der Kirche auszuschalten, doch gelingt ihnen dies nicht. Als Christopher wieder er selbst ist, hat er Schwierigkeiten, das Leben des Reverend aus seinen Gedanken zu vertreiben und so nimmt er schnell noch einen einfachen Job an. Danach ist es aber an der Zeit, seinem Lieblingslokal einen Besuch abzustatten und sich eine Frau zu suchen, die ihn auf ganz andere Gedanken bringt. Die Frau ist schnell gefunden und sie scheint auch willig zu sein, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Leider versucht sie ihn aber mit einen Schuss in den Kopf zu erledigen, doch wird sie dabei gestört. Die Frau ist eine Killerin, die den Auftrag hat, Christopher Chance zu töten. Doch der Mann, dessen Auftrag Christopfer vor einem Monat abgelehnt hat und der ihm gerade das Leben gerettet hat und nun in seinem Schlafzimmer steht, behauptet, daß diese Frau auch ihm nach dem Leben getrachtet hat. Nun ist die Frau verwirrt, da sie niemals zwei Aufträge auf einmal annimmt und als der Fremde seine Gesichtsmaske abnimmt, ist sie noch mehr verwirrt und verläßt das Zimmer, da sie plötzlich vor zwei identisch aussehende Männer steht. Die beiden sind nun alleine und müssen nun untereinander klären, wer denn der echte Christopher Chance ist.

Es ist eine interessante Idee, die Peter Milligan für die Wiederbelebung eines von Len Wein und Carmine Infantino geschaffenen Charakters hat, der die Fähigkeit besitzt, sich in jeden anderen Menschen zu verwandeln. Und da Peter Milligan das Spiel mit verschiedenen Identitäten liebt, macht er daraus nicht nur ein halbwegs interessantes Comic, sondern ein sehr unterhaltsames Comic, welches auch "100 Bullets" Fans wegen seiner langen Actionsequenz und wegen der guten Zeichnungen von Edvin Biukovic begeistern könnte. Nach dieser Miniserie gab es dann noch eine Grafiknovelle und seit neuesten (Stand: November 20003) auch eine fortlaufende Reihe, die aber von einem anderen Zeichner gezeichnet wird.

Human Target #2 of 4, erschienen im Mai 1999 bei Vertigo (DC)

Autor: Peter Milligan, Zeichner: Edvin Biukovic, Farben: Lee Loughridge, Letterer: Robert Solanovic, Beratung: Len Wein, Editor: Axel Alonso, Cover: Tim Bradstreet

Gibt es tatsächlich zweimal die gleiche Person? Oder glaubt einer, der gelernt hat, sich in jeden anderen Menschen zu verwandeln, daß er jemand ist, der sich in jeden anderen Menschen verwandeln kann. Tatsächlich erfährt Tom McFadden, nachdem er und der echte Christopher Chance noch eine weitere Attacke der Killerin überstanden haben, daß er niemand anderes ist als Christophers Assistent, der für Christopher eingesprungen war, nachdem Christopher nach einem fehlgeschlagenen Attentatsversuch untertauchen mußte. Tom kommt irgendwie damit nicht klar und verschwindet von der Bildfläche. Christopher versucht sich für Toms Verschwinden bei dessen Ehefrau zu entschuldigen. Er glaubt aber, daß Toms merkwürdiges Verhalten mit seiner Rolle als drogenbekämpfender Reverend und Familienvater zu tun hat. Genau dieser Reverend versucht, sich das Leben zu nehmen, nachdem ein Drogendealer es geschafft hat, seinen Ruf zu zerstören. Doch bevor seine Ehefrau mit all dem fertig werden kann, tritt Tom, der wieder in der Rolle ihres Mannes geschlüpft ist, an ihre Seite.

Einen hervorragenden psychologischen Actionthriller hat Peter Milligan geschaffen, der herausragend von Edvin Biukovic graphisch aufbereitet wurde. Die Zeichnungen und das teils hervorragende Seitenlayout sind wirklich großartig und man versteht, warum die Herren von Speed diese Miniserie auch in einer deutschen Fassung herausgebracht haben.

Human Target #3 of 4, erschienen im Juni 1999 bei Vertigo (DC)

Autor: Peter Milligan, Zeichner: Edvin Biukovic, Farben: Lee Loughridge, Letterer: Robert Solanovic, Beratung: Len Wein, Editor: Axel Alonso, Cover: Tim Bradstreet

Tom McFadden verliert sich immer mehr in seinem Rollenspiel und dreht dabei langsam vollkommen durch. Er ist immer noch entschlossen, die Identität von Reverend Earl James zu behalten und als dieser ruft er seine Gemeinde für einen Gottesdienst zusammen, in dem er sie von ihren Sünden reinwaschen will. Außerdem versucht er seine wahre Ehefrau davon zu begeistern, einen Neuanfang an der Seite des Reverend zu wagen. Diese kann und will bei diesem Wahnsinn aber nicht mitmachen. Dies führt dazu, daß Christopher Chance Besuch von Toms und Earls Ehefrauen bekommt. Doch Christopher weiß nicht, wie er ihnen helfen soll, da er feststellen mußte, daß er weich geworden ist und nicht mehr töten kann. Emerald, die Killerin, die ihn so schwer verletzt hatte, konnte er auf jeden Fall nicht töten, als er die Chance dazu hatte. Auch ein Drogendealer muß währenddessen feststellen, daß er bei dem Versuch, den Ruf des Reverends zu zerstören, vielleicht ein wenig zu weit gegangen ist.

Geschickt treibt Peter Milligan sein Spiel über die Identitätskrisen seiner Protagonisten und erschafft dadurch einen intelligenten Actionthriller.Wieder beeindrucken mich die von Edvin Biukovic geschaffenen Bilder und ich hoffe, daß ich wirklich noch mehr von diesem Künstler in der Zukunft zu sehen bekommen.

Human Target #4 of 4, erschienen im Juli 1999 bei Vertigo (DC)

Autor: Peter Milligan, Zeichner: Edvin Biukovic, Farben: Lee Loughridge, Letterer: Robert Solanovic, Beratung: Len Wein, Editor: Axel Alonso, Cover: Tim Bradstreet

Im Finale kommt es, wie es kommen muß. Die Wege von Christopher Chance, seinem ehemaligen Assistenten Tom McFadden, der Auftragskillerin Emerald und einem Drogendealer treffen sich in einem dramatischen Finale. Jeder erkennt am Ende, daß sein Leben für irgendetwas gut war. Emerald kann, als sie am Ende im Sterben liegt, Christopher zwar nicht mehr sagen, wer ihr den Auftrag gegeben hat, ihn zu töten, dafür kann Christopher aber Tom wieder dazu bringen, sein Leben als Vater und Ehemann wieder fortzusetzen. Außerdem weiß er nun, daß es doch noch etwas verfrüht wäre, wenn er nun in den Ruhestand gehen würde. Nun will er doch noch ein wenig weitermachen.

Wie viele Finalausgaben dieser Art habe ich eigentlich schon gelesen? Da baut ein Autor drei oder fünf Ausgaben lang eine richtig gute Story auf, nur um in der letzten Ausgabe irgendwie ein Ende herbeizuführen, in dem sämtliche Handlungsfäden dann meist etwas arg überstürzt zusammengeführt und auch recht unplausibel beendet werden. Weder die Opferrolle, die am Ende der Drogendealer einnimmt, noch die plötzliche Wandlung des Tom McFadden können am Ende richtig überzeugen. Zeichnerisch gibt es aber wenigstens noch den einen oder anderen visuellen Höhepunkt.

Human Target - Final Cut, erschienen bei Vertigo 2002

Autor: Peter Milligan, Zeichner: Javier Pulido, Farben: Dave Stewart

Ein Erpresser versucht von mehreren Schauspielern Geld zu erpressen. Die, die dies nur für einen bösen Scherz halten, werden eines Besseren belehrt, da der Erpresser, wenn er nicht ernst genommen wird, kein Erbarmen kennt und seine Opfer tötet. Daraufhin nimmt ein Schauspieler den Erpresser nun ernst und er engagiert Christopher Chance, damit dieser in dessen Haut schlüpft. Als der Erpresser/Killer nun zuschlagen will, wird er deshalb von Christopher Chance überrascht und vermutlich getötet. Während sich nun ein Schauspieler damit schmücken darf, einen gefährlichen Killer das Handwerk gelegt zu haben, ist Christopher noch lange Zeit mit sich und den Ereignissen der jüngeren Vergangenheit beschäftigt. Irgendwie will er nicht mehr so richtig in seine Haut zurück. Außerdem hat ihm die Sache mit der Attentäterin Emerald stark zu denken gegeben. Wer hat sie beauftragt? Plötzlich braucht man wieder seine Hilfe. Der Killer, den er erledigt hat, hat vor seinem Tot einen Kinderdarsteller entführt und nun bitten die Eltern des Jungen Christopher um Hilfe. Um herauszufinden, wo der Junge steckt, muss Christopher in die Rolle des von ihm getöteten Killers schlüpfen. Dieser war ein zweitklassiger Drehbuchautor, der nicht begreifen wollte, dass die Hollywoodbosse selten etwas mit Ironie anzufangen wissen. Außerdem lernt Christopher auch noch die Freundin des Drehbuchautors kennen, die ziemlich viele Probleme hat. Auch ein Bulle ist ihm auf den Fersen, und ausgerechnet dieser teilt ihm mit, wer Emerald beauftragt hatte und dieser jemand ist auch noch einer von Christophers engsten Freunden. Da bisher immer noch nicht der Leichnam des Killers gefunden wurde, fragt sich Christopher langsam, ob dieser noch lebt und nun mit ihm ein böses Spiel spielt?

Dieser Hardcoverband setzt mit seiner Handlung zwar direkt nach der von Milligan geschriebenen "Human Target" Miniserie ein, doch ist der Zeichenstil diesmal ein ganz anderer. Mit Javier Pulido bekommen nun "Human Target" und die Abenteuer der personifizierten Identitätskrise Christopher Chance einen neuen "spanischen" Look verpasst. Fans der Miniserie müssen sich erst einmal daran gewöhnen, doch die Story von Peter Milligan packt einen wieder fast von Anfang an und nach und nach findet man sich auch sehr gut mit der Bildsprache eines gewissen Javier Pulido zurecht. Was wir mit diesem Einteiler in den Händen halten, ist ein spannender Actionkrimi, dessen Ende zwar wieder ein wenig vorhersehbar ist, der bis zu diesem aber glänzend unterhält. Für Fans der "neuen" fortlaufenden Serie wirklich zu empfehlen.



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