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Vertigo - Winter Edge #1, erschienen im Januar 1998 bei Vertigo (DC)

Autoren: Steven T. Seagle, Neil Gaiman, Peter Milligan, Matt Wagner, Caitlin R. Kiernan, Paul Jenkins, Steve Gerber, John Ney Rieber, Grant Morrison, Zeichner: Teddy Kristiansen, John Bolton, Sean Phillips, John K. Snyder III, Peter Hogan, Duncan Fegredo, Paul Rope, Phil Winslade, Steve Leialoha, Steve Parkhouse, Philip Bond, Editor: Shelly Roeberg, Editor in Chief: Jenette Kahn

In diesem Winter- oder Weihnachtsspezial der Erwachsenen- und Horrorabteilung des DC-Universums werden wir mit Hilfe von kurzen Episoden auf das Schaffen der für das Hause Vertigo tätigen Kreativen hingewiesen. Allesamt befassen sie sich mit dem Wunsch nach einer besseren Welt oder dem Ertragen der Weihnachtsfestlichkeiten. Dabei stoßen wir auf Geschichten, die das Träumen und den Glauben an die Kraft der Phantasie mit neuem Geist füllen. Außerdem sehen wir, daß die normalen Leute, die nicht über diesen Glauben verfügen, verdammt wenig Spaß haben, wenn sie dann plötzlich mit dem Unglaublichen konfrontiert werden. Und es gibt hier Geschichten, bei denen die Macher wohl glauben, daß schon die Aneinanderreihung von Schimpfwörtern einer Geschichte etwas Erwachsendes geben kann. Da diese Geschichten schon etwas älter sind, hat der Leser, der jetzt erst diesen Band in die Hand nimmt, noch einmal die Chance, sich an die von ihm leidlich vermißten und eingestellten Serien wie "House of Secrets" oder "The Sandman Mystery Theatre" zu erinnern.

Vertigo ist durch liebevoll gezeichnete Serien bekannt geworden und davon findet der Leser hier eine ganze Menge. Andersrum muß aber auch gesagt werden, daß es nicht reicht von Sex zu reden, jemanden obszön zu beschimpfen oder zu mißhandeln, den Lesern mit Worten (die selbst in einer Aneinanderreihung keinen Sinn geben) zu erschlagen, um eine interessante, intelligente, warmherzige Comickost zu schaffen, die wir so sehr von Vertigo und seinen Machern schätzen. Auch wenn nicht alles, was unter dem Vertigo-Label erscheint, wirklich hochwertig ist, bin ich nach wie vor sehr froh darüber, daß es diesen Fels in der Brandung bei den Comics gibt. Und wenn es durch solche Spezialausgaben gelingt, nur ein paar neue Leser für Vertigo zu interessieren, dann gibt es auch weiterhin Hoffnung auf qualitativ Hochwertiges aus dem Comicland USA.