Zurück zum
Anfang























 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 

 

weiter zur Ausgabe #2, #3, #4

Vertigo Pop! Bangkok #1, erschienen im Juli 2003 bei Vertigo (DC)

Autor: Jonathan Vankin, Zeichner: Giuseppe Camuncoli, Tusche: Shawn Martinbrough, Farben: HI FI, Comiccraft: Letterer, Logo Design: Louis Prandi, Assistent Editor: Mariah Huehner, Editor: Shelly Bond

Bangkok, vor einem Jahr. Zwei Mädchen, die von ihren Eltern an eine Unterweltgröße verkauft wurden und nun als Prostituierte arbeiten, versuchen zu fliehen. Sie werden gestellt und ihr Besitzer stellt eines der Mädchen vor eine harte Wahl. Sie soll entscheiden, welche von ihnen sofort frei sein darf und welche von ihnen nun statt der noch abzuarbeitenden zwei Jahre nun noch für zwei zusätzliche Jahre in seinen Diensten arbeiten soll. Die Gegenwart. Zwei junge amerikanische Touristen haben ihr Reiseziel fast erreicht. Es handelt sich dabei um Marshall, der nur noch "Marz" genannt werden will und um seine Freundin Tuesday. Seit Marz Tuesday mit einer Schauspielerkollegin betrogen hat, ist ihre Freundschaft etwas ins Strudeln geraten. Zu einer Trennung konnte sich Tuesday aber nicht überwinden. Währenddessen entwickeln zwei amerikanische Sextouristen einen Plan, wie sie eines der von ihnen sehr geschätzten Mädchen mit nach Amerika nehmen können. Sie brauchen dazu nur einen naiven Trottel. Gerade angekommen, bringt Tuesday ihren Freund dazu, das zu tun, weshalb sie hierhin gekommen sind. Sie kaufen einen Elefanten frei, dessen Stoßzähne schon zu kleinen Figuren verarbeitet worden sind. Als der Elefant plötzlich in Panik gerät und ihnen wegzulaufen droht, können sie ihn nur mit Hilfe der plötzlich auftauchenden Benny und Julian stoppen. Eine junge Frau macht sich dazu auf, ihr Versprechen, das sie ihrer Schwester vor einem Jahr gegeben hat, einzulösen. Leider wird Moon, bevor sie Taeng erreicht, entdeckt und an den Deal erinnert, den sie vor einem Jahr eingegangen ist. Benny und Julian haben Marz mit auf eine Tour durch das Nachtleben der Stadt mitgenommen, als sich seine neuen Freunde mit ihren Mädchen zurückziehen, entschließt sich Marz ersteinmal dazu, eine Toilette aufzusuchen. Er findet zwar eine Toilette, doch entdeckt er in dieser auch die dort gefangengehaltene und vorher wohl schwer mißhandelte Moon. Bevor er auch noch irgendetwas machen kann, ist da schon jemand hinter ihm, der Marz jetzt nicht so einfach davonlaufen lassen kann. Dazu hat Marz wohl schon zuviel gesehen.

Da ich die ersten beiden "Vertigo Pop" Miniserien noch nicht gelesen habe, dies aber nach dieser Lektüre sicherlich nachholen werde, betrat ich mit dieser Serie echtes Vertigo-Neuland. Sowohl die Zeichnungen als auch die leicht zugängliche Story haben mich ersteinmal gut unterhalten. Sowohl das Schicksal der beiden zur Prostitution gezwungenen Mädchen als auch das des mal wieder typisch naiven und etwas trotteligen Helden, der sicherlich von seiner Freundin, die sofort viel bodenständiger wirkt, irgendwie gerettet wird, wecken mein Interesse an dieser Geschichte.

Vertigo Pop! Bangkok #2, erschienen im August 2003 bei Vertigo (DC)

Autor: Jonathan Vankin, Zeichner: Giuseppe Camuncoli, Tusche: Shawn Martinbrough, Farben: HI FI, Comiccraft: Letterer, Logo Design: Louis Prandi, Assistent Editor: Mariah Huehner, Editor: Shelly Bond

Marz steckt da wirklich ganz plötzlich in einer sehr unangenehmen Situation. Er sitzt in einem Raum neben einem Mädchen, das verprügelt wurde und ein aggressiver Typ, ein Kickboxer namens Kukrit, droht, ihn zu töten. Dann ist da noch die Schwester des verprügelten Mädchen, ihr Zuhälter und Marz neuer Freund Benny. Benny will eigentlich nur eins und das ist, die Schwester des verprügelten Mädchens, die Taeng heißt, zu kaufen, um mit ihr noch viel Sex zu haben. Der Boss von Taeng, der auch dafür verantwortlich ist, daß Tanengs Schwester Moon verprügelt wurde, will Taeng aber nach Japan verkaufen. Das Zusammentreffen all dieser Personen wird durch die Polizei gestört, die von Benny herbeigerufen wurde. Damit wollte Benny Marz helfen. Leider wird Marz nun beschuldigt, einen weißen Elefanten geklaut zu haben, den er innerhalb von 24 Stunden abzugeben hat. Dieser Elefant wird aber gerade von Tuez in einem Tempel abgeben, wo sich die dort lebenden buddistischen Mönche um diesen kümmern werden. Als Marz mit Moon im Hotel auftaucht, ist Tuez ziemlich sauer auf ihren Freund. Dann aber erklärt er ihr die Lage und als der Versuch fehlschlägt, den Tempel wiederzufinden, lockert sich auch die Stimmung zwischen den beiden erheblich auf. Nun hat Tuez ein neues Ziel. Sie will Taeng befreien. Deshalb schauen sie bei dem nächsten Wettkampf von Kukrit vorbei, um diesen für ihre Sache zu gewinnen. Leider wird Kukrit von seinem Gegner aufs Übelste geschlagen. So versuchen sie den Sieger dieses Kampfes namens Pinya zu überreden. Was bei diesem Gespräch herauskommt, erfährt man aber nicht. Am nächsten Morgen bekommen Marz, Tuez und Moon überraschenden Besuch von Bennys Kumpel Julian, der sie auf eine kleine Schiffsreise mitnimmt. Am Ende der Reise fallen sich Moon und Taeng in die Arme. Doch als Marz und Tuez hören, daß Benny dies geplant hat, damit sie die Mädchen für ihn in die USA schmuggeln können, ist Tuez nicht sehr begeistert. Sie will die Polizei hohlen, die aber schon am Pier steht und einen gewissen Elefanten gerne wiederhaben möchte. Dann beginnt auch noch das Schiff zu sinken.

Absolut unterhaltendes und sehr gut gestaltendes Comic. Wer andere Reisecomics mal lesen will, der sollte sich mal in einem Comicshop im Antiquariat nach der bei Carlsen erschienenen Serie "Unterwegs" erkundigen. Und natürlich gibt es da noch den Vater aller Reisecomicromane namens "Corto Maltese".

Vertigo Pop! Bangkok #3, erschienen im September 2003 bei Vertigo (DC)

Autor: Jonathan Vankin, Zeichner: Giuseppe Camuncoli, Tusche: Shawn Martinbrough, Farben: HI FI, Comiccraft: Letterer, Logo Design: Louis Prandi, Assistent Editor: Mariah Huehner, Editor: Shelly Bond

Eine Fähre geht kurz vor der Anlegestelle unter. Benny, den man so etwas gar nicht zutraut, springt ins Wasser und sorgt dafür, daß alle Passagiere mit einem Schrecken davon kommen. Marz und Tuez nutzen die Chance und das Chaos aus, um mit Moon und Taeng zu verschwinden. Leider ist die Polizei, die vor Ort ist, nicht ganz abgelenkt und so wird ihnen ein Polizist hinterhergejagt, der es auch schafft, Moon zu schnappen. Benny ist wütend, da er Taeng wiederhaben will. Der Chef der Polizei ist auch wütend, da er den entführten Elefanten wiederhaben will. So muß Benny dafür sorgen, daß der Elefant zu ihm gebracht wird. Marz und Tuez versichern in der Zwischenzeit Moon, daß sie dafür sorgen werden, daß Taeng und Moon bald wieder zusammen sind. Doch bei der ersten Gelegenheit greift Moon zum Hörer und wählt eine bestimmte Nummer. Daraufhin bekommen es Marz und Tuez wieder mit Bennys Freund Julian zu tun. Dieser will, daß der Elefant Benny übergeben wird und er sorgt dafür, daß Moon wieder freikommt. Außerdem verschafft er Tuez den Kontakt zu einer Hilfsorganisation, die sich mit dem Problem der Kinderprostitution beschäftigt. Während Tuez sich belehren lassen muß, daß wohl auch die Ausländer, die Bangkok besuchen, mit für den Sextourismus verantwortlich sind, versuchen Marz und Julian einen Mönch dazu zu überreden, das sie wieder in den Besitz des Elefanten kommen. Der Priester überläßt die Entscheidung dem Elefanten. Der zum Türsteher degradierte Faustkämpfer Kukrit bekommt inzwischen Probleme mit Benny, der Moon in seine Gewalt bringen will. Doch bevor Benny das Bordell vollkommen in Brand stecken kann, taucht überraschend Pinya auf und nun hat Benny ein echtes Problem.

Das Schöne an einer Ausgabe dieser Miniserie ist, daß richtig viel passiert und daß dieses auch noch ansprechend oder besser gesagt gekonnt aufs Papier gebracht wurde.

Vertigo Pop! Bangkok #4, erschienen im Oktober 2003 bei Vertigo (DC)

Autor: Jonathan Vankin, Zeichner: Giuseppe Camuncoli, Tusche: Shawn Martinbrough, Farben: HI FI, Letterer: Comiccraft, Logo Design: Louis Prandi, Assistent Editor: Mariah Huehner, Editor: Shelly Bond

Pinya versucht Moon zu retten und sie will natürlich auch ihrem Freund Kukrit Beistand gegen den brutalen und feuerlegenen Benny geben. Pinya schlägt Benny nieder und Kukrit holt Moon aus dem Zimmer, in das sie eingesperrt wurde. Kukrit ist dabei unvorsichtig und wird ein Opfer der Flammen. Pinya zieht Bennys leblosen Körper in Sicherheit und verschwindet danach mit Moon. Marz und Julian haben in der Zwischenzeit den Elefanten durch die halbe Stadt getrieben, um ihn einem Polizisten zu übergeben. Dieser ist aber damit noch nicht zufrieden, da er wissen will, wo sich Taeng aufhält. Da weder Marz noch Julian ihm dies sagen wollen, steckt der Polizist Julian in den Knast. Die Schwestern werden endlich wiedervereinigt und Tuez zahlt Pinya das versprochene Geld. Als Marz davon erfährt, ist er nicht gerade begeistert davon zu hören, daß Tuez Pinya fast sein ganzes Geld gegeben hat. Julian wurde während seiner kurzen Haftzeit etwas bearbeitet und will nun, da es für ihn in Bangkok doch etwas ungemütlich geworden ist, nach Kambodscha weiterziehen. Auch dort gibt es für wenig Geld viele junge Mädchen. Als die Schwestern gemeinsam sich auf den Weg in ihr Heimatdorf gemacht haben, versuchen sich Marz und Tuez zu entspannen. Doch Tuez hat längst entschieden, daß ihre Beziehung keine Zukunft mehr hat. Als nächstes besuchen sie noch einmal den Elefanten und danach, als sie ihr Hotel wieder erreichen, erleben sie noch eine Überraschung. Taeng ist wieder zurück und sie will auch nicht mehr gerettet werden, auch daß sie erfährt, nachdem ihr alter Arbeitsplatz ein Opfer der Flammen geworden ist, daß sie nun für fünf Jahre in Japan anschaffen gehen muß, macht ihr wenig aus. Sie lebt lieber so, da sie für ein Leben in den Reisfeldern nicht geschaffen ist. Diese Geschichte hat kein wirkliches Happy End. Willkommen in der Realität.

Kein Actionfinale bis zur letzten Seite bietet diese letzte Ausgabe dieser Miniserie. Dies ist richtig toll, da am Ende die Charaktere noch mal zu Wort kommen und wir merken müssen, daß nicht jede Comicgeschichte wie ein Hollywoodfilm enden muß. Und mit sehr viel Vorfreude warte ich jetzt auf die nächste Vertigo-Pop!-Serie.