Miniserie #1 bis #5, Fortlaufendeserie: #0 - #5, #6 - #10, #11 - #13c/ #21- #25, #26 - #30 /ab #31

Gen13 #14 erschienen im November 1996 bei Image Comics (Wildstorm)

Story: Brandon Choi, Jim Lee, J. Scott Campbell, Vorzeichnungen: Luke Ross, Tusche: Sandra Hope, Farben: Joe Chiodo & Martin Jimenez, Letterer: Bill O´Neil, Redaktion: Sarah Becker & Mike Heisler

Ein neuer Tag und das Leben geht endlich in vernünftigen Bahnen weiter. Alex Fairchild kümmert sich um sein morgendliches Training und versucht einen Weg zu finden, um seiner Tochter einen Schritt näher zu kommen. Grunge wird rüde von Anna geweckt, da es gilt, das Leben eines jeden normalen Teen in Amerika zu leben. Das heißt, daß sie auf das College zurück müssen. Caitlin freut sich richtig darauf, dahin zu kommen, wo alles angefangen hat. Und so geht's dann zum College. Zwar einem anderen College als bisher, aber das macht ihr gar nichts. Sarah macht mal wieder Bobby von der Seite her an. Dieser wird dadurch ganz verwirrt. Und Roxy sorgt sich nur um ihr Outfit, indem sie sich der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Wie gesagt, alles ganz normal. Lynch hingegen schaut sich in der Welt um und erfährt so, daß mehrere Collegeschüler spurlos verschwunden sind und natürlich besuchten diese das gleiche College wie unsere Helden. Er mahnt Anna, die Androidin und Haushälterin, ein wachsames Auge auf die Kids zu werfen. Dann beginnt das neue Leben. Roxy läuft direkt in einen Traumkerl hinein und hat das Glück, mit diesem im gleichen Filmseminar zu sein. Caitlin wird von den neureichen Blondinen mit Namen Bethany und Tiffany gefragt, ob sie nicht deren Gemeinschaft, den Kappa Lambda Tau Schwestern, beitreten möchte. Grunge hat sich mit Billy angefreundet, der sich kein größeres Ziel gesetzt hat, als der Gemeinschaft der Delta Iota Kappas beizutreten. Diese sind ein seltsamer Haufen mit noch seltsameren Ritualen. Und Bobby wird von Melissa, die alle Welt nur Mel nennt, aufgefordert, sich zu ihr zu setzten. Diese ist Musikerin und lädt Bobby einfach zu dem nächsten Auftritt ihrer Band ein. Sarah legt sich mit Grunge und dessen neuer Clique an, da diese eine andere Meinung über Experimente mit Tieren haben als sie. Caitlin kann es gar nicht fassen. Lynch hat Grunge in den gleichen Kurs geschickt wie sie. So teilt sie die Schulbank im Bio-Kurs mit Grunge. Zu ihrem Erstaunen muß sie feststellen, daß Grunge über ein fotografisches Gedächtnis verfügt. In einer bekannten Kneipe auf einer bekannten Insel fragen dunkle Gestalten, deren Silhouette denen der Mitglieder des Team7 sehr ähneln, nach dem Aufenthaltsort von Alex Fairchild. Am Ende eines Schultages treffen die Gen13 Mitglieder wieder aufeinander. Roxy unterhält sich immer noch mit ihrem neuen Bekannten Gareth und stellt diesen den anderen vor. Grunge wird dabei leicht eifersüchtig und zeigt sich vom festen Händedruck Gareths beeindruckt. Als dann auch noch Bobby mit Mel auftaucht, ist die Welt für Grunge aber wieder in Ordnung. Bobby hat es endlich geschafft, von Sarah loszukommen. Mit einer unsanften Bemerkung zieht Grunge zum zweiten Mal an diesem Tage den Groll von Sarah auf sich. Zuhause geht der Streit dann weiter, aber irgendwann sitzen sie alle zusammen und albern herum. Auf dem Campus wird derweil ein weiteres Mädchen entführt. Diese findet sich in einem Raum mit den restlichen Verschwundenen wieder. Dann tritt ein seltsamer Kerl mit einer seltsamen Maske an sie heran.

Ruhig, friedlich und so schön normal geht es in dieser Ausgabe zu. Das war auch nötig, um den Charakteren mal wieder etwas auf die Sprünge zu helfen. Dabei wird dann noch jeder "Scream"- und "Buffy"-Fan verarztet und wir, die wir immer noch nicht zu erwachsen sind, um dem Treiben von Schülern zu zuschauen, freuen uns schon auf die nächste Ausgabe . Zu den Zeichnungen muß man sagen, daß dies wohl die erste große Chance war, um auf das Talent von Luke Ross aufmerksam gemacht zu werden. Ein Mann, der nur wenige Zeit später ganz tolle Ausgaben von "Spectacular Spider-Man" zeichnen sollte.


Gen13 #15 erschienen im Dezember 1996 bei Image Comics (Wildstorm)

Von: Brandon Choi, Luke Ross, Al Rio & Sandra Hope

Auf dem Campus gibt ein besorgter Direktor Anweisungen an zwei Mitglieder der Campus-Polizei. Nichts darf die Experimente im Biologiegebäude gefährden. Als potentielle Gefahrenherde gelten zum Beispiel die jährlichen "Welcome Home Partys" und die Tierschützer mit ihren zweifelhaften Aktionen. Über dem Pazifik fliegt ein hochtechnisiertes Gefährt. Die Insassen sehen aus wie die Schatten von Team7. Sie sind aber nicht Team7. Ihr Anführer scheint ein gewisser Mr. Able zu sein, der mit einer gewissen Mistress über die Ergebnisse ihrer Suche redet. Er gibt zu, daß Alex Fairchild ihnen zweimal entkommen ist. Ein drittes Mal wird dies aber nicht geschehen. Aufbruchstimmung auf La Jolla. Gen13 brechen zu den "Welcome Home Partys" auf. Lynch läßt sie sogar ohne großartige Predigten ziehen. Er und Alex werden aber ein wachsames Auge auf die Partygänger halten. Auf dem Campusgelände angekommen, trennen sich die Wege der Freunde. Grunge wird von den Delta Guys mitgerissen. Zuvor streitet sich noch einmal deren Anführer mit Sarah. Der Needlemaster der Delta Guys hat auch schon einen Plan, wie er es Sarah und den anderen Tierschützern heimzuzahlen kann. Caitlin wird von Bethany und Tiffany schnell zu ihrer Verbindung geführt. Diese sind wirklich nichts anderes als verwöhnte, naive Malibutussen. Caitlin bekommt mehr als eine Gelegenheit, den Mädchen zu zeigen, daß sie aus einem anderen Holz geschnitzt ist. Bobby darf trotz des Gerüchts, das die Sirens eine "reine" Mädchengruppe sind, mit diesen jammen. Er wird zum musikalischen Star des Abends. Sarah wird von anderen Tierschützern zum Biologiegebäude geführt, wo sich mehrere Aktivisten festgekettet haben. Caitlin schaut sich zusammen mit Gareth den Auftritt von Bobby an. Die Delta Guys haben sich inzwischen Zutritt zum Inneren des Biologiegebäudes verschafft. Der Needlemaster hat einen Plan, dessen Auswirkung die Tierliebhaber vom Campus fegen wird. Mit Hilfe von Billy, der ein echtes Computerass ist, öffnen sie alle Käfige. Nun laufen alle Tiere frei herum. Dies hat zur Folge, daß ein riesiger Gorilla, an dem gamorranische Technologie getestet worden ist, nun frei herumläuft. Es liegt dann an Gen13, dieses Vieh zu stoppen. Schützenhilfe bekommen sie von Jack Lynch, der es schafft, daß es nicht zu einer Massenhysterie kommt. Am Ende sind alle hektischen Aktivitäten zum Erliegen gekommen und Bobby scheint bei Mel einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben.

Auch dieser Ausgabe, der es an einer kompletten Aufzählung der Autoren und Zeichner fehlt, kommt der ganze Campusquatsch zu Gute. Der hektische Actionplot kann aber weniger begeistern.

Gen13 #16 erschienen im Januar 1997 bei Image Comics (Wildstorm)

Story: Brandon Choi, J. Scott Campbell & Jim Lee, Bleistift: J. Scott Campbell, Tusche: Gardner, Townsend & McWeeney, Farben: Joe Chiodo & Martin Jimenez, Letterer: Bill O´Neil

In der Hell's Gate Haftanstalt gibt es einen sehr sicher untergebrachten Gefangenen. Dieser hört auf den Namen Helmut und wurde von Gen13 vor knapp einem Jahr ziemlich aufs Kreuz gelegt. An diesen Tag macht der Anstaltsleiter Holbrook eine Führung für die Presse. Helmut ist sein liebstes Vorzeigeobjekt und er hält vor dessen Zelle einen langen Vortrag. Dies nutzt eine der Personen aus, um etwas an der Zelle zu hinterlassen. Dieses Etwas brennt sich in die Zelle und ermöglicht es Helmut zu fliehen. Bobby und Grunge nutzen die Tatsache aus, daß sie das Haus für sich haben. Sie haben sich für einen Abend nichts weiter vorgenommen als hemmungslos zu essen und Unfug im Fernsehen zu gucken. Mr. Luv, der Besitzer der Luv Toys, läßt sich von Mr. Poppins alles über Helmuts geglückten Ausbruch berichten. Nun hat Mr. Luv das, was er braucht, um die weiblichen Gen13-Mitgleidern in seine Gewalt zu bekommen. Über Mr. Luv sei noch gesagt, daß dieser nichts anderes als ein Kind ist, das durch sein Wissen über Spielzeuge es geschafft hat, reich zu werden. Die drei weiblichen Gen13-Mitglieder sind gerade mit shoppen fertig und freuen sich auf einen streßfreien Abend. Dann sehen sie Helmut und ziehen gegen diesen in die Schlacht. Eine Schlacht, die sie verlieren. Sie finden sich als Betthäschen gekleidet vor einem triumphierenden Mr. Luv wieder.

Wenig Inhalt und ein paar gute Zeichnungen von Mr. Campbell. Irgendwie haben mir die letzten beiden Hefte viel besser gefallen. Lag das etwa daran, daß in diesen Heften der Inhalt nicht in drei Minuten zu lesen war?

Gen13 #17, erschienen im Februar 1997 bei Image Comics (Wildstorm)

Story: Brandon Choi, J. Scott Campbell & Jim Lee, Bleistift: J. Scott Campbell (Odagawa), Tusche: Gardner, Vey, Hope, JD, Williams & Rosell (Guzman), Farben: Joe Chiodo & Martin Jimenez, Letterer: Bolonio

Lynch, Grunge & Burnout erfahren durch das Fernsehen von dem Kampf, den sich die Mädels mit Helmut geliefert haben. Durch einen kurzen Psylink kommen die Männer darauf, daß die weiblichen Gen13-Mitglieder im Luv Tower gefangen gehalten werden. Dort liegen Sara, Caitlin & Roxy in feinster Unterwäsche und auf Samt gebettet herum. Vor ihnen steht ein Kind in einem Katzenkostüm und dessen Sicherheitschefin, eine ausgewachsene Codakriegerin mit Namen "Poppinopolous". Dieses Kind, das sich Mr. Luv nennen läßt, hört eigentlich auf den Namen Balthazar Luv und kam noch im Bauch seiner Mutter mit etwas Unbekannten zusammen, das aus demselben Laboratorium kommt, wie das, das aus normalen Menschen Genaktive macht. Dies hatte zur Auswirkung, daß Luv ab einem gewissen Stadium aufhörte zu wachsen. Sein Hirn aber lief zur Hochform auf. So wurde er zum Hersteller der besten und intelligentesten Spielzeuge. Es sind auch Spielzeuge, die Lynch und die anderen beim Eindringen und Befreien stören. Sie müssen sich mit großen Spielzeugsoldaten und mit seltsamen Schleimzeug herumschlagen. Lynch selbst wird von einem Teddy angegriffen. Luv hat inzwischen den Damen sein eigentliches Ziel erklärt. Er braucht das richtige weibliche Gengegenstück, um eine Armee von Genaktiven zu schaffen. Mit dieser Armee und mit sich an der Spitze, will er dann die Welt erobern. Er wählt die am leichtesten zu manipulierende aus. Mit Roxy geht er in einen anderen Raum. Roxy soll sich einen Traummann vorstellen. Ihr Wunsch soll das Aussehen der Armee des Mr. Luv bestimmen. Nun befreien sich Sarah und Caitlin von ihren Fesseln und erledigen ganz schnell die Codawächterin. Mittlerweile hat sich auch der Wunsch von Roxy manifestiert. Eine Grunge-Super-Aufziehpuppe bedroht nun alle, die sich ihr in den Weg stellen. Zum Glück muß Helmut sich mit dieser befassen. Am Ende sitzen unsere Helden wieder zu Hause herum und müssen sich von Lynch anhören, wie leicht es doch ist, sie zu überrumpeln. Und die Nächsten, die sie überrumpeln wollen, stehen schon bereit.

Diese Nummer bietet außer ein paar schönen Zeichnungen nicht viel. Langsam werden selbst die Gegner sehr kindisch und die Nebenpersonen kommen immer aus der gleichen Ecke (schon wieder so eine Codabraut). Bitte liebe Autoren, geht wieder einmal etwas mehr auf die Persönlichkeiten der Kids ein. Das mit der Universität war doch ein Schritt in die richtige Richtung. Oder etwa nicht?

Gen13 #18 erschienen im April 1997 bei Image Comics (Wildstorm)

Story: Brandon Choi, J. Scott Campbell & Jim Lee, Bleistift: J. Scott Campbell, Tusche: Alex Gardner, (Peter Guzman, Richard Friend), Farben: Joe Chiodo & Martin Jimenez, Letterer: Bill O`Neil

Alex Fairchild ist dem Ruf eines Freundes gefolgt. Am Flughafen von Los Angeles trifft er auf seinen Freund, den Stormwatch-Mitarbeiter Pierce. Doch plötzlich liegt Pierce tot in seinen Armen. Die, die für diesen Umstand verantwortlich sind, wollen sich jetzt Alex vorknöpfen. Anderswo werden Blackhawks, die neueste Form der Keepers, von zwei I.O.-Spitzen instruiert und in San Diego auf die Jagd geschickt. Caitlin ist von ihrem Vater mal wieder enttäuscht, da dieser sich ohne ein Wort vom Acker gemacht hat. Jack Lynch will endlich seine Beziehung zu seinem Sohn verstärken. Roxy läßt sich tätowieren. Als ein Stück farbige Kunst nun ihren Hintern ziert, macht sie sich, mit einem sichtlich von dieser Aktion angetanen Grunge, auf den Rückweg nach La Jolle. Doch dann sieht Grunge im Spiegel seines Motorrads, daß sie verfolgt werden. Die Attacke der Blackhawks wird sogar ein Erfolg, doch plötzlich funkt ihnen Burnout dazwischen. Zusammen retten sich die drei nach La Jolle. Leider sind die Blackhawks ihnen dicht auf den Fersen. Es bleibt nur noch eins übrig. Die Flucht und die Aufgabe des geliebten Zuhause.

Gute Zeichnungen machen aus diesem ja nicht ganz so originellen Plot mal wieder einen kurzweiligen Spaß. Es ist schon verwunderlich, welche zeichnerische Kraft die Image Leute auf das Superheldengenre losgelassen haben. Ansonsten fehlt mir nach wie vor etwas mehr Handlung.

Gen13 #19 erschienen im Mai 1997 bei Image Comics (Wildstorm)

Story: Brandon Choi, Bleistift: J. Scott Campbell & Al Rio, Tusche: Alex Gardner, Al Rio, Sandra Hope, Farben: Joe Chiodo & Martin Jimenez, Letterer: Bill O`Neil

Alex Fairchild schafft es, seine Verfolger bis zu diesem Zeitpunkt abzuhängen. Nun, da er vor den Trümmern von La Jolla kniet, fehlt ihm die nötige Kraft zum weitermachen. Nun läßt er sich von den Männern, die ihn für eine gewisse Cordelia gejagt haben, festnehmen. Gen13 flüchtet sich derzeitig auf eine Insel. Galapomoa heißt diese Insel und ist zur Zeit der Mittelpunkt einer Forschungsreise, die von keinem anderen geleitet wird als Jim Mac Arthur. Als sie die Insel erreichen, werden sie auch von Jim persönlich begrüßt. Alle seine Mitarbeiter gelten als verschollen. Jack Lynch nimmt sich ersteinmal etwas Zeit, um das Verhältnis zu seinem Sohn zu verbessern. Er erzählt Bobby von seiner Vergangenheit. Wie er ein Agent von IO wurde und dem Team7 überstellt worden war. Wie es zu einer Krise mit seiner Frau kam und wie er glauben mußte, daß Bobby tot sei. Und wie er seine Wut ertränkte. Roxy, Grunge und Sarah erlauben sich auch eine Pause, nicht zum quatschen, sondern um dem warmen Klima gerecht zu werden und ein Bad zu nehmen. Leider sind sie nicht die einzigen im Wasser. Jim Mac Arthur erklärt den anderen derweil, was so besonders an Galapomoa ist. Er zeigt ihnen die Tiere, die es auf der Insel zu einer beachtlichen Körpergröße gebracht haben. Dann aber sind seine Männer bei einer Erkundungstour verschwunden. Die Eingeborenen behaupten nun, daß die Dämonen der Höhle sie geschluckt haben. Logisch also, daß sich Gen13 nun aufmacht, um diese Höhle zu erkunden. In der Höhle werden Gen13 dann auch gleich attackiert und getrennt. Während die einen es dann schaffen, Mac Arthurs Leute aus den Klauen von Außerirdischen zu befreien und die Höhle samt darin verborgenen Raumschiff zu verlassen, sind Fairchild, Grunge und Freefall weniger vom Glück verfolgt. Als das Raumschiff die Insel verläßt, sind sie noch an Bord.

Brandon Choi liebt es, mit genreüblichen Themen zu spielen. Ein bißchen Monsterinsel und ein wenig SF und alles wird gut. Er nimmt sich meiner Meinung nach noch immer viel zu wenig Zeit, um eine Geschichte langsam aufzubauen. So bleibt mir zur Zeit nichts anderes übrig, als Gen13 als eine von vielen Mainstreamserien zu bezeichnen, die nicht gerade irgend etwas Besonderes vorzuweisen hat. In sechs Ausgaben kommt es aber sowieso zu einem Kreativwechsel bei dieser Serie und vielleicht verhilft dies der Serie zu neuen Höhen. Eigentlich schade, daß es so kommen mußte, da es ein paar wirklich sehr unterhaltsame und sehr sehenswürdige Momente innerhalb der vorangegangenen Ausgaben gab. Und wenn dann Mr. Campbell ganz das Zeichnen für diese Serie aufgibt, fehlt der Serie, die er wie kein anderer geprägt hat, sicherlich etwas.

Gen13 Annual #1, erschienen im Mai 1997 bei Image Comics (Wildstorm) Autor: Warren Ellis, Zeichner: Steve Dillon, Farben: Joe Chiodo & Martin Jimenez, Letterer: Rob Robbins, Editor: Scott Dunbier

Gen13 und ihr Aufpasser Jack Lynch besuchen einen unheimlichen Ort der Kälte: London. Jack lädt die jungen Gen-Aktiven zu einem Besuch eines außergewöhnlichen Ortes ein. Der Pub trägt den Namen "The Wolfshead", es ist ein Ort, den Jack durch seine Aufträge als I.O.-Agent kennengelernt hat. Der Ort ist wirklich merkwürdig. Hier treffen Wesen zusammen, die man mehr in einer dunklen Kneipe in einem SF-Abenteuer vermuten würde. Langsam beginnen Grunge und Burnout sich an die Trinklaune der Besucher zu gewöhnen. Ein sehr waghalsiges Unterfangen. Die Frauen verdrücken sich ersteinmal auf die Toilette. Dort wird ihnen eine Tasche entwendet. Sie verfolgen die Diebin in den Keller. Bevor Jack das Schlimmste verhindern kann, wird er mit Waffengewalt in einen anderen Raum geführt. Hier trifft er auf den Mann, der ihn einst in das Leben dieses Pubs eingewiesen hat und den Jack für tot gehalten hat. Mardy ist nun der Kopf des British Internal Security Service und er konnte es sich nicht nehmen lassen, die Fähigkeiten der genaktiven Amerikaner zu testen. Dies macht er, indem er Fairchild, Freefall und Rainmaker auf die Jagd nach dem ihnen gestohlenen Objekt durch einige Dimensionen schleust. Eine Jagd, die im Büro von Mardy endet. Und damit endet dann auch der Pubbesuch von Gen13.

Die Briten sind ja so gut. Sie sind besonders gut darin, den amerikanischen Superhelden auf die Sprünge zu helfen. Und so freue ich mich, wenn auch nur für die Dauer eines "Annual", über diese witzige und kurzweilige Episode. Warren Ellis ist ja bekannt als Autor von "Transmetropolitan" und Steve Dillon zeigte uns die absonderliche Welt des "Preacher".

Gen13 #20, erschienen im Juni 1997 bei Image Comics (Wildstorm)

Story: Brandon Choi, Bleistift: J. Scott Campbell & Al Rio, Tusche: Al Rio, Sandra Hope, Farben: Joe Chiodo & Martin Jimenez, Letterer: Bill O`Neil

Ein Raumschiff fliegt ins All und startet den Hyperraumantrieb. Caitlin und Roxy sitzen, durch Handschellen behindert, in einer Zelle des Raumschiffes. Sie sind nicht alleine dort. Viele Außerirdische unterschiedlichster Art sind bei ihnen. Einer erlernt sehr schnell ihre Sprache und kann ihnen erzählen, was mit ihnen passieren wird. Ihre Entführer werden sie untersuchen und dann ins All schleudern. In einer dieser Untersuchungen steckt auch schon Grunge. Er liegt nackt, wie Gott ihn erschaffen hat, auf einem seltsamen Tisch und wird von Außerirdischen begutachtet und mit seltsamen Apparaturen gepiesackt. Bei ihm ist ein Freund von Kobeh. Kobeh ist der eben erwähnte Außerirdische, der nun Caitlin antreibt, sie aus ihrer Gefangenschaft zu befreien. Der Moment ist günstig, da die Wachen durch ein gefährliches Etwas, das im anderen Teil des Raumschiffes wütet, abgelenkt sind. Mit Hilfe eines schleimigen Außerirdischen schafft Fairchild dann auch den Ausbruch und befreit anschließend die anderen Gefangenen. Diese müssen nun ihre Wärter und deren Befehlsgeber unter Kontrolle halten. Roxy und Caitlin kümmern sich auf der Suche nach ihren verlorenen Kameraden auch um das Monsterproblem. Das Monster erweist sich als verwandelter Grunge. Durch die Untersuchung wurden wohl irgendwelche Coda-Gene freigesetzt, die die Verwandlung in Gang setzten. Roxy ist aufgebracht darüber, daß Grunge wohl etwas näheren Kontakt mit den Codakriegerinen hatte, als sie angenommen hatte. Danach kommt es zu einem weiteren Problem. Durch das Wüten als Monster hat Grunge einige wichtige Kontrollmechanismen des Raumschiffes außer Gefecht gesetzt. Nun fliegt das Raumschiff mit Kollisionskurs auf ein viel größeres, anderes Raumschiff zu. Auf der Erde. Rainmaker und Burnout stehen auf dem Deck eines Schiffes. Sie fragen sich, wie es zu all dem kommen konnte. Sie blicken auf die Skyline von New York. In einem der Türme des World Trade Centers erfährt ein sichtlich gealterter und veränderter Jack Lynch von der Ankunft seiner ehemaligen Zöglinge. Er will nur eins: sie aus dem Weg schaffen.

Ganz kurzweilig und ganz unterhaltsam ist diese Ausgabe eigentlich schon. Ein paar nette Ideen waren da wirklich mit all den verschiedenen Außerirdischen umgesetzt worden. Warum muß Kobeh wie eine Jodaimitation klingen? ("Du wirst noch viele Dinge erleben werden müssen, junges Mitglied der Gen13." ) Und im All scheint die Zeit wirklich langsamer zu vergehen. Wie könnten wir uns sonst die Ungereimtheiten am Ende erklären? Wenn dieses Ende dann wirklich in der Zukunft spielt, dann sieht man auch, daß die Gegenwart jeder noch so unglaublichen Zukunftsvision einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, da ja ein Jack Lynch in einer entfernten Zukunft sich nicht mehr im Word Trade Center aufhalten kann. Die Wirklichkeit ist doch immer wieder viel grausamer als jede Zukunftsphantasie. Und dieses Comic ist ja auch schon fast fünf Jahre alt und da hat wohl niemand mit einem Terroranschlag wie dem gerechnet, der eben jenes Word Trade Center so aus der New Yorker Skyline ausradieren sollte.

weiter