The Maxx - Ausgabe #6-#10,#11-#15,#16-#20,#21-#25,#26-#30
seine Erlebnisse und die mit ihm in Zusammenhang stehenden Charaktere

Wie es zu diesem Text gekommen ist: letztens saß ich so da und hielt das nächste Comicheft aus den USA in meinen Händen. Dazu auch ein Wort. Ich lese viele Serien. Es sind so viele, daß ich leider bei jeder Serie nicht auf dem neuesten Stand bleiben kann. Ich versuche diese dann in der Reihenfolge zu lesen, in der ich sie gekauft habe. Am Aktuellsten bin ich bei den Mutantenserien, sowie bei Bone und Strangers in Paradise. Bei allen anderen Serien liege ich je nachdem, zwischen einen halben (die meisten) und bis hin zu 7 Jahren (ein paar) zurück. Nun geschah es, daß ich The Maxx Nr. 22 in der Hand hatte und mich wieder sehr verloren fühlte. Was war in den letzten Ausgaben noch mal passiert? Ich wußte nur noch, daß Meister Alan Moore ein paar der verworrenden Handlungsplots logisch erklärt hatte. Mehr wußte ich nicht mehr. Also beschloß ich, alle Ausgaben noch einmal zu lesen. Das Ergebnis werdet ihr hier nun begutachten können, da ich mich entschlossen hatte, alles Gesehene zu kommentieren.

Erster Auftritt von Maxx und Julie in "Darker Image #1", erschienen im März 1993 bei Image Comics

Im Outback, einer phantastischen Ausgabe der australischen Steppenlandschaft, sitzt Maxx brütend auf einen Baumast. Dann geht er in Deckung. Ein Ret´Quark´N, einer der Bergmenschen, welche auch als Götterclan bezeichnet wird, kreuzt den Weg unseres Helden. Irgendwie gehört es zur natürlichen Begabung dieser Wesen, auf alles aufmerksam gemacht zu werden, was ihren Weg kreuzt. So wird Maxx schnell zum Objekt, das der Ret´Quark´N mit seinen gewaltigen Hammer zerquetschen möchte. Er flüchtet in eine Behausung. Diese wird bewohnt von einer wilden Frau (der Leoparden Queen). Diese sticht auf den Eindringling ein. In der realen Welt flickt Julie Winters einen stark angeschlagenen Maxx zusammen. Sie wundert sich über diese seltsame Gestalt im lila Kostüm. Was ist es wohl, was die beiden zusammengebracht hat?

The Maxx #1 von Sam Kieth, Bill Messner-Loebs, Jim Sinclair und Steve Oliff & Olyoptics, erschienen im März 1993, als Image noch jung und frisch war. Und alles noch gut (oder auch nicht).

In einer verregneten, abgelegenen, leeren und düsteren Gasse steht ein Karton. In diesem befindet sich jemand und dieser denkt über Fernsehserien (Cheers) nach. In der Nähe dieses Kartons (ein oder zwei Gassen weiter) steigt eine für den Abend gekleidete Frau aus einem Taxi. Eigentlich wollte sie vor dem Theater abgesetzt werden. Doch der Taxifahrer ließ sich nicht beirren und schmiß sie nun hier raus. Hier warten zwei Ganoven, die mit dem Taxifahrer unter einer Decke stecken, auf ihr Opfer. Gewalttätig und hart stürzen sie sich auf das wehrlose Opfer. Aus der Handtasche der Frau fliegt ein Geldstück. Es kullert und kullert von dieser grausigen Szene davon. Dabei wird es von einen der Gauner bemerkt, der sich nun hinter dem schimmernde Stück Metall her stürzt. Dieses bleibt vor dem Karton liegen. Aus dem Karton greift sich eine große Hand den ersten der Gauner. Dieser fängt nun an zu schreien und lockt damit den zweiten heran. Als dieser nur noch wenige Schritte vom Karton entfernt ist, bohrt sich ein spitzes Ding vor ihm in den Asphalt. Das spitze Ding gehört zu einer gelben großen Hand, die zu einer großen, meist in Lila gekleideten Gestalt gehört. Diese hat noch ein paar wirklich große weiße Zähne. Dies ist Maxx. Dieser denkt mal wieder zu laut und lockt damit die Polizei an. Diese nehmen Maxx dann fest. Zurück bleibt eine verwirrte Frau, das von Max gerettete Opfer. Doch zu dieser verlorenen Person kommt eine weitere Figur hinzu. Diese ist gekleidet in einem langen dunkelblauen Umhang. Ein roter Schuh gleitet von einem Frauenfuß. Maxx liegt zusammengerollt auf der Hinterbank eines Streifenwagens. Er versucht sich an etwas zu erinnern. "Was habe ich letzte Woche gemacht? Ich weiß, daß es zuletzt Sonntag war. Welcher Tag ist heute?" Dann fängt es an zu pochen. Dann liegt er plötzlich in einer Graslandschaft. Nun trägt er einen Federschmuck. Über sich als Vision erscheint ihm eine Frauengestalt. Dann greifen plötzlich kleine weiße Arme aus dem Boden nach ihm. Diese versuchen ihm in die Tiefe zu ziehen. Nun erinnert er sich. Dies ist Australien. Nicht das, welches die Menschen kennen. Nein, ein Australien in dem es Drachen gibt und Götter, die Berge versetzen und eine Königin, die Leopard Queen. Diese inspiriert ihn sich zu wehren. Mit aller Macht geht er nun gegen die Arme vor. Szenenwechsel: Das Büro von Julie Winters, Sozialarbeiterin. Diese bearbeitet gerade einen ihrer menschlichen Fälle. Als dieser dann weg ist klingelt das Telefon. Die Stimme am anderen Ende der Leitung sagt: "Ich tat es für dich, Julie. Der Schmerz........der Sex......alles für dich." Empört hängt sie auf. Erneutes Klingeln. Diesmal ist es Sgt. Ocono, der ihr erklärt, daß Maxx mal wieder hinter Gittern sitzt. Julie erklärt sich bereit ihn abzuholen. Sie bürgt nicht nur für ihn, sondern bietet ihm auch ein Bad und einen Platz für die Nacht an. Als Maxx auf Julies Couch liegt, denkt er wieder an den Kampf in der Savanne. Glorie und Tommy hängen in der Wäscherei herum. Tommy versucht Glorie an die Wäsche, oder besser gesagt, an die nackte Haut zu gehen und diese schickt diesen dann weg, um ihr etwas zu trinken zu holen. Tommy ist weg und der Fremde im dunkelblauen Umhang steht nun vor Glorie. Der Umhang breitet sich über die gesamte Fläche aus und unter diesem treten kleine schwarze Wesen mit scharfen Zahnreihen hervor. Als Tommy zurückkommt, findet er eine arg angeschlagene Glorie vor. Im Streit verläßt Maxx Julies Wohnung. Diese bekommt gerade in diesen Moment einen weiteren seltsamen Anruf. Maxx sieht im Imbiß gegenüber von Julies Wohnung einen kleinen schwarzen Wicht am Telefon stehen, dieser trägt einen Mantel und eine Mütze. Dieser kommt ihm sehr seltsam vor und Maxx macht sich auf, diesem Wesen zu folgen. Er folgt ihm, bis er auf einer Überdachung einer Tankstelle plötzlich dem Mann im dunkelblauen Umhang gegenübersteht. Dieser sagt: "Unglaublich. Du erinnerst dich an nichts. Nicht an das Mädchen. Nicht an die Isz und auch nicht an die Blutwürmer. Oder an mich. Zu schade. Ich hasse es, Leute, die an Amnesie leiden, zu töten." Ein Isz (eines dieser schwarzen Wesen) stürzt sich aus dem Umhang des Mannes auf Maxx. Maxx erinnert sich. Ende

The Maxx #2 - erschienen im April 1993 bei Image

Julie steht auf der Waage, der Anblick der Anzeige enttäuscht sie und sie durchsucht sofort den Kühlschrank nach etwas Fettarmen. Dann greifen aus diesem zwei kleine schwarze Hände nach ihr und weg ist sie. Tommy, der Freund der von dem Unbekannten im dunkelblauen Umhang verletzen Glorie, steht so an der Tankstelle herum. Er sieht in gedankenverlorenen Zustand zu, wie ein mit Großmüttern besetzter Wagen an ihm vorbeifährt. Alle sehen genau wie seine Großmutter aus. Alle sehen gleich aus. Dann fällt blaues Tuch von oben über die Tankstelle. Eine Plane gegen zu starken Sonneneinfall? Als er versucht einen Knopf zu finden, der dem Spuk ein Ende bereitet, fallen plötzlich zwei ineinander verkrallte Gestalten hinab: Maxx und der Unbekannte. Der Unbekannte stellt weiterhin Behauptungen auf. Julie wäre es, die die Fäden in diesem Spiel in der Hand hält. Und auf die Frage von Maxx, mit wem er es denn zu tun hätte, antwortet dieser, daß er Mr. Gone wäre. Student der mystischen Künste. Leider würde seine Magie ihm nicht immer helfen und so würde er nun auf eine Pistole zurückgreifen. Um Maxx in die Enge zu treiben, greift er nach dem weiblichen Körper in Tommys Wagen und hält diesem drohend die Knarre an dem Kopf. Maxx beeindruckt dies überhaupt nicht und schlägt einmal hart auf den weiblichen Körper ein. Mit den Worten, daß Maxx nicht so einfach Gone´s Geisel töten kann, schießt Gone ihm wütend ins Bein. Dann verschwindet Mr. Gone. Dafür stürzen sich die kleinen schwarzen Isz auf Maxx, welche alle Perücken im Großmutterstil auf haben. Maxx schafft es zwar sich einiger dieser bißwütigen Wesen zu entledigen, muß sich aber dann geschlagen in einem Müllcontainer zurückziehen. An ihn sind immer noch mehrere Izs´s geheftet. Gone betritt noch einmal kurz die Szene, um seine erschlagenen kleinen Helfer mit Müll abzudecken. Schließlich sollen ja Passanten sich nicht über erschlagende Großmütter wundern, die an einem Müllcontainer hängen. Ein kleiner wilder Maxx träumt von sich als König, der über das andere Australien herrscht. Aber ein König braucht eine Königin. Eine Jungle Queen. Er findet sie. Diese sitzt auf dem Boden und sieht anders aus. Sie ist bleich und hat finster aussehende Augen. Sie spricht mit der Puppe in ihrer Hand. Sagt, daß die Puppe böse sei. Daß die Puppe ihr Dinge sagt, die sie nicht hören möchte. Und sie droht ihr, all ihre Haare auszukämmen. In einer Wanne, gefüllt mit einem Schaumbad, sitzt Mr. Gone und redet selbstzufrieden mit Julie, die aber nicht im gleichen Raum ist wie er. Er sagt, daß er auf Maxx gestoßen sei und daß dieser keine Ahnung hätte, daß er ohne sie nichts sei. Kein Superheld, wie dieser glaubt. Er sagt ihr, daß er ihn getötet hätte. Er hat ihn angeschossen und ihn in eine Kiste gesteckt, zusammen mit den schwarzen Isz, die auf dieser Ebene zu Fleischfressern geworden sind. Die Isz sind hier genau das richtige Werkzeug, man bräuchte sie nur anzuziehen und die Menschen würden sie für die Ihren halten. Dann gibt er damit an, daß er mit Julie machen könnte, was er wollte. Julie liegt mit einem Seil befestigt am Boden und in einen pinken Fummel gekleidet. Sie erwidert, daß Mr. Gone nichts anderes wäre als ein von Feministinnen gedemütigter Mann, der sich nun an ihr, stellvertretend für alle anderen, die ihn sexuell gedemütigt haben, rächen will (nachträglich betrachtet liegt sie damit gar nicht so falsch). Gone gibt dies zu, meint aber, daß er auch noch einen zweiten Plan hätte. Es werden weitere Argumente zwischen Geisel und Geiselnehmer ausgetauscht. Gone behauptet unter anderen, daß Julie doch nichts besseres sei als eine Frau die vom College abgegangen wäre, um einen eigenen Sozial- und Gesundheitsdienst einzurichten, um die Verlorenen der Straße wieder auf den rechten Weg zu weisen. Sie sei pleite und umgeben von menschlichen Abschaum. Und nun wäre sie bei ihm. Julie schlägt verbal zurück. Doch Gone kommt wieder mit einer gemeinsamen Vergangenheit an, daß diese Realität doch nur ein Schutz wäre vor etwas ganz anderem. Und er fragt sie nach ihrem Geistertier (Spirit Animal) und nach dessen Namen. Während dieser ganzen Konversation hat sich Julie einen Isz-Zahn genommen, der auf dem Boden lag. Mit diesem hat sie ihre Fesseln bearbeitet und springt nun damit Mr. Gone an die Kehle. Und die dunkle Königin bearbeitet ihre böse Puppe. Diese will immer noch nicht damit aufhören, ihr böse Dinge zuzuflüstern. Sie wird der Puppe den Schädel abreißen, wenn sie nicht bald damit aufhört. Sie wird kämmen und kämmen. Immer weiter ihr Haar kämmen, fester und fester. Dann fällt der Kopf. Maxx schreckt auf. Er hat Julie nicht davor geschützt, gekidnappt zu werden. Und seine Jungle Queen ist verrückt geworden. Aber er wird sich rächen. Genau so wie an den erschlagenen Isz. Ende

The Maxx #3 - erschienen im Mai 1993

Am Anfang lernen wir etwas über die Tierwelt vom wahren Australien (oder Outback, wird so von Maxx genannt, oder Pangaea, wenn wir auf Mr.Gone hören). Da gibt es die Gbh´tyt, welche Würmer sind, die sehr hoch springen, aber leider nicht landen können und so dabei einen matschigen Tod erleiden. Da gibt es den Crabbit - eine Mischung aus Kaninchen und Krabbe. Dieser kann springen und landen. Er hat aber einen natürlichen Gegner, den Isz. Dieser hat keinen Gegner, von Maxx mal abgesehen. Und dieser jagt durch die Straßen der Großstadt einen schwarzen Isz. Dieser wird aber von den umstehenden Passanten als eine flinke Großmutter wahrgenommen (wie mir erst letztens aufgefallen ist, sieht dieser einer Großmutter in den "Calvin und Hobbs" Strips sehr ähnlich). Dann verschwindet das Stadtbild und die Verfolgung geht in den Weiten des Outback weiter. Langsam vergißt Maxx, warum er überhaupt hinter dem kleinen Burschen her ist. Da war was mit einer Leopard Queen, die von einer Düsternis umgeben war. War / ist / diese Julie? War da nicht ein Mr. Gone, ein Serienvergewaltiger und Mörder? Doch Maxx ist hier der König. Ein verwirrter König, da sich die Realität des Outback mit der der Stadt immer mehr vermischt. Ein fliegender Wal wird zum Zeppelin. Die Jagd geht an einer Speerfalle vorbei, von der ein Seussadon aufgespießt worden ist. Er ignoriert diese und rennt weiter. Dann wird aus dem einen Isz, den er geschnappt hat, eine ganze Horde, bestehend aus zweitausend weißen Isz. Er schlägt sie alle tot. Es werden mehr. Netze werden über ihn geworfen. Er befreit sich, um erneut gefangen zu werden. Mit dem neuen Netz fällt er in die Tiefe. Eine Puppe schreit: "Mommy!" Maxx erwacht in einem seltsamen Badezimmer. Jedes Einrichtungsteil scheint aus Holz zu sein. Es tropft aus einer undichten Leitung. Er versucht diesen Schaden zu beheben. Am Ende wird er von einen riesigen Wasserstrahl erfaßt und weggeschleudert. Benommen schaut er in eine gräßliche Maske. Diese wird getragen von Mr. Gone. Mr. Gone nutzt diese, um Isz einzufangen und um Tiere zu erlegen, die er den Isz als Futter vorsetzt. Er nimmt die Maske ab und versetzt damit Maxx einen festen Schlag. Diesen soll er an Julie weitergeben, da diese ihm, Mr. Gone, in der 5.Zone den Schädel abgeschnitten hat und er so dazu selber keine Gelegenheit hatte. Maxx schlägt zurück und Gone zeigt sich beeindruckt und gibt zu, daß Maxx etwas im Bau der Kaninchen dazugelernt haben muß. Gone versucht nun wild auf Maxx einzureden, der eine gute Kampfposition errungen hat. Maxx sei doch keine Superheld, sondern bloß Julie Win...., äh der Beschützer der Leopard Queen. Sie beide sind verbunden durch ihre Seelen. Was sie fühlt, fühlt Maxx auch. Diese ist nun gefangen, in der dreckigen Stadt und in ihrem eignen Kopf. Es reicht ein Wort, um Maxx etwas nachdenklicher werden zu lassen: "Mommy". Gone weiß alles von dem Traum und der Puppe. Er weiß auch wer sich hinter der Maske versteckt, die Maxx aus dem Schlamm genommen hat und sich aufsetzte. Doch darüber will Gone nicht weiter reden. Es geht um die Wahrheit, die Julie nun aufzudecken versucht. Dies könnte Julie / Leopard Queen zerstören. Dann fängt Gone an alles zu erklären. Die wirkliche Welt heißt Pangaea (Outback), die andere Welt ist nur eine Illusion. Julie wurde mal verletzt und baute eine fantastische Welt um sich auf. Eine Welt, die sie kontrollieren konnte. Und zu dieser muß Maxx zurück, um Julie weiter zu beschützen. Nun sitzen die beiden, Julie und ihr Beschützer, gemeinsam beisammen und reden über ihren Alltag. Währenddessen drehen sich in Maxx Kopf die Erklärungen von Gone weiter, um langsam aus diesen zu verschwinden und um in Vergessenheit geraten. Vor drei Jahren, als Julie noch Studentin der Architektur war, wurde sie vergewaltigt. Ihr Peiniger dachte, daß sie tot sei und ließ sie liegen. Als Julie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, gab sie all ihre Ersparnisse aus, um als freie Sozialarbeiterin anderen Opfern des urbanen Grauens zu helfen. Sie baute eine weitere Welt auf und nahm dort ihre bessere Hälfte gefangen. Julie ist traurig und redet verbittert über die, die sich selbst nicht helfen: ihre Klienten. Die, die ausgeraubt und vergewaltigt wurden. Jeder muß auf sich selbst aufpassen und sich selbst helfen. Julie hat schließlich auch Mr. Gone enthauptet. Und nun ist alles vorbei. Alles wird gut. Eine Träne spricht eine andere Sprache. Ende. Anmerkungen des Verfassers: eigentlich wird nach dieser dritten Ausgabe einiges klarer, vieles bleibt aber ungeklärt. Trotz allen bin ich von diesem feinfühligen Geflecht von Traum und Wirklichkeit sehr fasziniert. Wer aber glaubt, ab jetzt würde die Geschichte einfacher, der sei gewarnt. Es kommen jetzt noch mehr Charaktere dazu, die alle in Zusammenhang stehen. Maxx ist nun mal kein normaler Held, sondern nur ein Traumbeschützer. So viel dazu.

P.S. Ich möchte nur noch mal daran erinnern, daß der Zeichner und Autor dieser Serie, Sam Kieth, vor Jahren seine Arbeit an der Serie "The Sandman" abgebrochen hatte, weil ihm diese verrückten Engländer doch etwas zu seltsam waren. Sandman ist gegen diese Geschichten, die Mr. Kieth hier erzählt, so einfach wie ein Groschenheft. Aber alles ist relativ. Natürlich ist Sandman immer noch sehr viel vielschichtiger als Spawn oder Preacher. Wie gesagt, alles ist getrennt voneinander zu sehen. Es gibt diese Wirklichkeit und jene Wirklichkeit.

The Maxx #4 - erschienen im August 1993 bei Image Comics

Ort des Anfangs: die Jones Street Unterführung. Hier sitzt Sarah und diese bekommt Besuch von einem lila Superhelden, der sich zum Ziel gemacht hat, Mr. Gone zu bekämpfen, wo immer dieser auch auftaucht. Dies erzählt er Sarah. Nun erfahren wir mehr über Sarah. Diese hat wie alle Mädchen einen Vater und dieser hat sie verlassen. Ihr Vater, dessen außergewöhnlichstes Merkmal sein langer gezirbelter Schnurrbart war, tötete eines Tages, als er sehr über seinen Chef verärgert war, alle Personen im Büro, nur um sich danach selbst hinzurichten. Er hat sie allein gelassen. Aber sie hat auch eine Mutter, diese ist aber seit dem Tod ihres Mannes verändert. Sie ist nun eine Frau, die im Geiste der Siebziger lebt. Alles dreht sich nur noch um gute und schlechte Schwingungen. Trotzdem macht sie sich Sorgen um ihre Tochter. Sie ist so still und in sich gekehrt. Sie könnte so enden wie ihr Mann. Dann ist da Jimmy. Jimmy ist ein kleiner Outcast. Er ist anders. Und da Sarah auch anders ist, sind sie und Jimmy Freunde. Er sieht die Welt mit ihren Augen. Der Tod ist kein schönes Mädchen. Nein, das ist er nicht (und wieder fliegt ein Gegenstand gegen eine Kreation der alten Sandmankollegen). Jimmy erzählt ihr aufregende Geschichten und solche hört Sarah gerne, da sie einmal eine Autorin sein möchte. Er erzählt ihr davon, wie er und ein Freund einen Wagen geklaut hatten. Leider hackte sich eines der Werkzeuge, welches Jimmy in seiner Hose hatte, in das Futter des Sitzes. Als sie nämlich ihrerseits dran waren, den Wagen von Profiautodieben abgenommen zu bekommen, gelang Jimmy nur sehr spät die Flucht. Aber er wurde mit allem fertig. Die haben schon was von ihm zurückbekommen. So erzählt er die Geschichte. Maxx könnte da was anderes erzählen. Und Sarah kennt Julie. Sie ist wohl so etwas wie eine alte Schulfreundin ihrer Mutter. Sarah geht öfters zu Julie, um sich mit ihr zu unterhalten. Dabei ist Julie keine echte Therapeutin. Sie erzählt Julie davon, wie sie immer öfters die Waffen ihres Vaters anfaßt. Verschweigt ihr aber, daß sie eine solche nun mit sich trägt. Und überhaupt, Julie hat doch mit sich selbst genug zu tun. Wie soll diese Frau, die mit sich und ihren Leben nicht klar kommt, ihr denn helfen. Dann kommt Sarahs Mutter und nun fangen die beiden Frauen an, sich zu streiten. So wie sie es wohl schon seit ewiger Zeit tun. Freunde eben. Zurück zu Jimmy. Dieser machte aus einen gemeinsamen Scherz einen eigenen. Damit bekommt er Zutritt zu der Welt, gegen die er und Sarah gemeinsam so lange standgehalten haben. Sie sieht darin zwar keine Verbesserung für sich. Glaubt aber, daß sie, wenn sie an seiner Stelle gewesen wäre, wohl das gleiche getan hätte. Danach geht es ins Kino. Es wird ein dämlicher Film gezeigt (Ein unmoralisches Angebot). Draußen vor dem Kino stellt Sarah fest, daß auch Julie und Maxx in dem gleichen Film gewesen sind. Maxx versucht Julie klar zu machen, daß das doch wohl ein absolut sexistischer Film gewesen wäre, aber Julie erklärt, daß es doch nur ein Film war. Sie bemerken Sarah und wollen mit ihr reden. Diese macht sich aber vom Acker, wird aber von dem nun motorisierten Pärchen eingeholt und zur Mitfahrt überredet. Kaum daß Sarah im Auto sitzt, wird der Wagen von den Profiautodieben, denen aus Jimmy´s Geschichte, angegriffen. Maxx erkennt sie als schwarze Isz. Es kommt zu einem Kampf. Maxx schlägt die Diebe (Isz) zu Brei. Dies ist für Sarah endgültig zu viel. Sie zieht ihre Pistole. Sie sieht in nichts einen Sinn. Niemand scheint es zu kümmern, was passiert. Sie will Schluß machen mit ihren Leben. Tut es aber, aus dem immer gleichen pathetischen Gründen, dann doch nicht. Dies ist Sarahs Geschichte. Nun sitzt sie wie so oft zusammen mit Maxx unter der Unterführung. Maxx scheint sie und Julie zu kennen. Sie glaubt sogar, daß Maxx ihren Vater gekannt hat. Alle haben ihren Schmerz. Julie, Maxx und sie. Ende. Anmerkung des Autors: einem deutschen Comicverleger würde ich empfehlen, diese ersten vier Ausgaben in einen Band zusammen herauszubringen. Dann auf Reaktionen warten, die sicher eintreffen werden. Tip: nach der Lektüre dieses Heftes habe ich mir die CD "the bends" von Radiohead angehört. Der rockige poppige Melancholiesound dieser britischen Band paßt irgendwie genau richtig zu dieser Serie. Testet dies doch mal selbst.

The Maxx #5 - erschienen im September 1993 bei Image Comics

Zu den erwähnten Comicschaffenden stößt für eine Traumsequenz ein befreundeter Cartoonist mit Namen Dave Feiss hinzu. Die Wohnung von Julie Winters wird durch ein Fernglas, welches im Haus gegenüber plaziert ist, beobachtet. Mr. Gone, der nur durch seine Stimme zu erkennen ist, gibt hierzu Anweisungen an seine blinden Isz (welche ja bekanntlich nicht über Augen verfügen). Im beobachteten Haus beschwert sich Julie über einen zusammengerollt vor dem Fernseher liegenden Maxx, der wohl nach zuviel Konsum von Cartoons eingeschlafen ist. Maxx träumt. Er sieht sich als Teil eines Cartoons, in dem er auf der Flucht ist. Er flüchtet vor dem Moderator Crappon und vor kleinen Ungetümen, welche alle Dave heißen, und nichts anderes sind als seine verborgenen Ängste. In seinen Klauen hält er ein Goldfischglas samt Fisch. Dieser Fisch steht für das Gewissen unseres Helden. Die Ängste fordern, daß Maxx endlich seine Maske abnimmt und daß er sich seinem wahren Ich stellt. Am Ende ergibt sich Maxx seinen Ängsten und als er seine Maske abnimmt, fallen Bohnenhülsen (Samen) auf den Boden. Zurück bleibt ein Skelettkopf oder ein Teil davon, ein Tier und ein kleines Mädchen, welches sich als immerjunges verborgenes Teil der Jungle Queen vorstellt und fragt, was er hier will. Er hat in dieser Welt nichts verloren. Maxx sieht sich als Beschützer der Jungle Queen. Das Mädchen will aber, daß der Skelettkopf verschwindet. Irgendwo steht ein verwirrter Maxx vor seiner Königin. Dann wacht er auf und erzählt alles Julie. Diese weist alles als ein Phantasiegebilde zurück. Sie weiß auch nicht, warum Maxx immer öfters das Bild eines Kaninchen (ist dies sein echtes Wesen?) und der Puppe vor sich sieht, die für Mr. Gone steht.

Eine wirklich nicht ganz eingängige Lektüre halten wir mit dieser Ausgabe in der Hand. Ist alles nur Schein? Alles nur die Fantasywelt eines kleinen Mädchens? Dieser geringere, wenn auch komplizierte Inhalt gibt mir Gelegenheit, auf das herausragende Seitenlayout eines Sam Kieth hinzuweisen. Dazu kommen diese beeindruckenden Bilder, die irgendwo zwischen Frank Frazetta, Arthur Sydrum und Bill Watterson stehen. Dieser Mann ist ein echter Künstler.
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