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The Maxx
- Ausgabe #6-#10,#11-#15,#16-#20,#21-#25,#26-#30
seine Erlebnisse und die mit ihm in Zusammenhang stehenden Charaktere
Wie es zu diesem Text gekommen ist: letztens saß ich so da und hielt
das nächste Comicheft aus den USA in meinen Händen. Dazu auch ein Wort.
Ich lese viele Serien. Es sind so viele, daß ich leider bei jeder Serie
nicht auf dem neuesten Stand bleiben kann. Ich versuche diese dann in
der Reihenfolge zu lesen, in der ich sie gekauft habe. Am Aktuellsten
bin ich bei den Mutantenserien, sowie bei Bone und Strangers in Paradise.
Bei allen anderen Serien liege ich je nachdem, zwischen einen halben (die
meisten) und bis hin zu 7 Jahren (ein paar) zurück. Nun geschah es, daß
ich The Maxx Nr. 22 in der Hand hatte und mich wieder sehr verloren fühlte.
Was war in den letzten Ausgaben noch mal passiert? Ich wußte nur noch,
daß Meister Alan Moore ein paar der verworrenden Handlungsplots logisch
erklärt hatte. Mehr wußte ich nicht mehr. Also beschloß ich, alle Ausgaben
noch einmal zu lesen. Das Ergebnis werdet ihr hier nun begutachten können,
da ich mich entschlossen hatte, alles Gesehene zu kommentieren.
Erster Auftritt von Maxx
und Julie in "Darker Image #1", erschienen im März 1993 bei
Image Comics
Im Outback, einer phantastischen Ausgabe der australischen Steppenlandschaft,
sitzt Maxx brütend auf einen Baumast. Dann geht er in Deckung. Ein Ret´Quark´N,
einer der Bergmenschen, welche auch als Götterclan bezeichnet wird, kreuzt
den Weg unseres Helden. Irgendwie gehört es zur natürlichen Begabung dieser
Wesen, auf alles aufmerksam gemacht zu werden, was ihren Weg kreuzt. So
wird Maxx schnell zum Objekt, das der Ret´Quark´N mit seinen gewaltigen
Hammer zerquetschen möchte. Er flüchtet in eine Behausung. Diese wird
bewohnt von einer wilden Frau (der Leoparden Queen). Diese sticht auf
den Eindringling ein. In der realen Welt flickt Julie Winters einen stark
angeschlagenen Maxx zusammen. Sie wundert sich über diese seltsame Gestalt
im lila Kostüm. Was ist es wohl, was die beiden zusammengebracht hat?
The Maxx #1 von
Sam Kieth, Bill Messner-Loebs,
Jim Sinclair und Steve Oliff & Olyoptics, erschienen im März 1993, als
Image noch jung und frisch war. Und alles noch gut (oder auch nicht).
In einer verregneten, abgelegenen, leeren und düsteren Gasse steht ein
Karton. In diesem befindet sich jemand und dieser denkt über Fernsehserien
(Cheers) nach. In der Nähe dieses Kartons (ein oder zwei Gassen weiter)
steigt eine für den Abend gekleidete Frau aus einem Taxi. Eigentlich wollte
sie vor dem Theater abgesetzt werden. Doch der Taxifahrer ließ sich nicht
beirren und schmiß sie nun hier raus. Hier warten zwei Ganoven, die mit
dem Taxifahrer unter einer Decke stecken, auf ihr Opfer. Gewalttätig und
hart stürzen sie sich auf das wehrlose Opfer. Aus der Handtasche der Frau
fliegt ein Geldstück. Es kullert und kullert von dieser grausigen Szene
davon. Dabei wird es von einen der Gauner bemerkt, der sich nun hinter
dem schimmernde Stück Metall her stürzt. Dieses bleibt vor dem Karton
liegen. Aus dem Karton greift sich eine große Hand den ersten der Gauner.
Dieser fängt nun an zu schreien und lockt damit den zweiten heran. Als
dieser nur noch wenige Schritte vom Karton entfernt ist, bohrt sich ein
spitzes Ding vor ihm in den Asphalt. Das spitze Ding gehört zu einer gelben
großen Hand, die zu einer großen, meist in Lila gekleideten Gestalt gehört.
Diese hat noch ein paar wirklich große weiße Zähne. Dies ist Maxx. Dieser
denkt mal wieder zu laut und lockt damit die Polizei an. Diese nehmen
Maxx dann fest. Zurück bleibt eine verwirrte Frau, das von Max gerettete
Opfer. Doch zu dieser verlorenen Person kommt eine weitere Figur hinzu.
Diese ist gekleidet in einem langen dunkelblauen Umhang. Ein roter Schuh
gleitet von einem Frauenfuß. Maxx liegt zusammengerollt auf der Hinterbank
eines Streifenwagens. Er versucht sich an etwas zu erinnern. "Was habe
ich letzte Woche gemacht? Ich weiß, daß es zuletzt Sonntag war. Welcher
Tag ist heute?" Dann fängt es an zu pochen. Dann liegt er plötzlich in
einer Graslandschaft. Nun trägt er einen Federschmuck. Über sich als Vision
erscheint ihm eine Frauengestalt. Dann greifen plötzlich kleine weiße
Arme aus dem Boden nach ihm. Diese versuchen ihm in die Tiefe zu ziehen.
Nun erinnert er sich. Dies ist Australien. Nicht das, welches die Menschen
kennen. Nein, ein Australien in dem es Drachen gibt und Götter, die Berge
versetzen und eine Königin, die Leopard Queen. Diese inspiriert ihn sich
zu wehren. Mit aller Macht geht er nun gegen die Arme vor. Szenenwechsel:
Das Büro von Julie Winters, Sozialarbeiterin. Diese bearbeitet gerade
einen ihrer menschlichen Fälle. Als dieser dann weg ist klingelt das Telefon.
Die Stimme am anderen Ende der Leitung sagt: "Ich tat es für dich, Julie.
Der Schmerz........der Sex......alles für dich." Empört hängt sie auf.
Erneutes Klingeln. Diesmal ist es Sgt. Ocono, der ihr erklärt, daß Maxx
mal wieder hinter Gittern sitzt. Julie erklärt sich bereit ihn abzuholen.
Sie bürgt nicht nur für ihn, sondern bietet ihm auch ein Bad und einen
Platz für die Nacht an. Als Maxx auf Julies Couch liegt, denkt er wieder
an den Kampf in der Savanne. Glorie und Tommy hängen in der Wäscherei
herum. Tommy versucht Glorie an die Wäsche, oder besser gesagt, an die
nackte Haut zu gehen und diese schickt diesen dann weg, um ihr etwas zu
trinken zu holen. Tommy ist weg und der Fremde im dunkelblauen Umhang
steht nun vor Glorie. Der Umhang breitet sich über die gesamte Fläche
aus und unter diesem treten kleine schwarze Wesen mit scharfen Zahnreihen
hervor. Als Tommy zurückkommt, findet er eine arg angeschlagene Glorie
vor. Im Streit verläßt Maxx Julies Wohnung. Diese bekommt gerade in diesen
Moment einen weiteren seltsamen Anruf. Maxx sieht im Imbiß gegenüber von
Julies Wohnung einen kleinen schwarzen Wicht am Telefon stehen, dieser
trägt einen Mantel und eine Mütze. Dieser kommt ihm sehr seltsam vor und
Maxx macht sich auf, diesem Wesen zu folgen. Er folgt ihm, bis er auf
einer Überdachung einer Tankstelle plötzlich dem Mann im dunkelblauen
Umhang gegenübersteht. Dieser sagt: "Unglaublich. Du erinnerst dich an
nichts. Nicht an das Mädchen. Nicht an die Isz und auch nicht an die Blutwürmer.
Oder an mich. Zu schade. Ich hasse es, Leute, die an Amnesie leiden, zu
töten." Ein Isz (eines dieser schwarzen Wesen) stürzt sich aus dem Umhang
des Mannes auf Maxx. Maxx erinnert sich. Ende
The Maxx #2 -
erschienen im April 1993 bei Image
Julie steht auf der Waage, der Anblick der Anzeige enttäuscht sie und
sie durchsucht sofort den Kühlschrank nach etwas Fettarmen. Dann greifen
aus diesem zwei kleine schwarze Hände nach ihr und weg ist sie. Tommy,
der Freund der von dem Unbekannten im dunkelblauen Umhang verletzen Glorie,
steht so an der Tankstelle herum. Er sieht in gedankenverlorenen Zustand
zu, wie ein mit Großmüttern besetzter Wagen an ihm vorbeifährt. Alle sehen
genau wie seine Großmutter aus. Alle sehen gleich aus. Dann fällt blaues
Tuch von oben über die Tankstelle. Eine Plane gegen zu starken Sonneneinfall?
Als er versucht einen Knopf zu finden, der dem Spuk ein Ende bereitet,
fallen plötzlich zwei ineinander verkrallte Gestalten hinab: Maxx und
der Unbekannte. Der Unbekannte stellt weiterhin Behauptungen auf. Julie
wäre es, die die Fäden in diesem Spiel in der Hand hält. Und auf die Frage
von Maxx, mit wem er es denn zu tun hätte, antwortet dieser, daß er Mr.
Gone wäre. Student der mystischen Künste. Leider würde seine Magie ihm
nicht immer helfen und so würde er nun auf eine Pistole zurückgreifen.
Um Maxx in die Enge zu treiben, greift er nach dem weiblichen Körper in
Tommys Wagen und hält diesem drohend die Knarre an dem Kopf. Maxx beeindruckt
dies überhaupt nicht und schlägt einmal hart auf den weiblichen Körper
ein. Mit den Worten, daß Maxx nicht so einfach Gone´s Geisel töten kann,
schießt Gone ihm wütend ins Bein. Dann verschwindet Mr. Gone. Dafür stürzen
sich die kleinen schwarzen Isz auf Maxx, welche alle Perücken im Großmutterstil
auf haben. Maxx schafft es zwar sich einiger dieser bißwütigen Wesen zu
entledigen, muß sich aber dann geschlagen in einem Müllcontainer zurückziehen.
An ihn sind immer noch mehrere Izs´s geheftet. Gone betritt noch einmal
kurz die Szene, um seine erschlagenen kleinen Helfer mit Müll abzudecken.
Schließlich sollen ja Passanten sich nicht über erschlagende Großmütter
wundern, die an einem Müllcontainer hängen. Ein kleiner wilder Maxx träumt
von sich als König, der über das andere Australien herrscht. Aber ein
König braucht eine Königin. Eine Jungle Queen. Er findet sie. Diese sitzt
auf dem Boden und sieht anders aus. Sie ist bleich und hat finster aussehende
Augen. Sie spricht mit der Puppe in ihrer Hand. Sagt, daß die Puppe böse
sei. Daß die Puppe ihr Dinge sagt, die sie nicht hören möchte. Und sie
droht ihr, all ihre Haare auszukämmen. In einer Wanne, gefüllt mit einem
Schaumbad, sitzt Mr. Gone und redet selbstzufrieden mit Julie, die aber
nicht im gleichen Raum ist wie er. Er sagt, daß er auf Maxx gestoßen sei
und daß dieser keine Ahnung hätte, daß er ohne sie nichts sei. Kein Superheld,
wie dieser glaubt. Er sagt ihr, daß er ihn getötet hätte. Er hat ihn angeschossen
und ihn in eine Kiste gesteckt, zusammen mit den schwarzen Isz, die auf
dieser Ebene zu Fleischfressern geworden sind. Die Isz sind hier genau
das richtige Werkzeug, man bräuchte sie nur anzuziehen und die Menschen
würden sie für die Ihren halten. Dann gibt er damit an, daß er mit Julie
machen könnte, was er wollte. Julie liegt mit einem Seil befestigt am
Boden und in einen pinken Fummel gekleidet. Sie erwidert, daß Mr. Gone
nichts anderes wäre als ein von Feministinnen gedemütigter Mann, der sich
nun an ihr, stellvertretend für alle anderen, die ihn sexuell gedemütigt
haben, rächen will (nachträglich betrachtet liegt sie damit gar nicht
so falsch). Gone gibt dies zu, meint aber, daß er auch noch einen zweiten
Plan hätte. Es werden weitere Argumente zwischen Geisel und Geiselnehmer
ausgetauscht. Gone behauptet unter anderen, daß Julie doch nichts besseres
sei als eine Frau die vom College abgegangen wäre, um einen eigenen Sozial-
und Gesundheitsdienst einzurichten, um die Verlorenen der Straße wieder
auf den rechten Weg zu weisen. Sie sei pleite und umgeben von menschlichen
Abschaum. Und nun wäre sie bei ihm. Julie schlägt verbal zurück. Doch
Gone kommt wieder mit einer gemeinsamen Vergangenheit an, daß diese Realität
doch nur ein Schutz wäre vor etwas ganz anderem. Und er fragt sie nach
ihrem Geistertier (Spirit Animal) und nach dessen Namen. Während dieser
ganzen Konversation hat sich Julie einen Isz-Zahn genommen, der auf dem
Boden lag. Mit diesem hat sie ihre Fesseln bearbeitet und springt nun
damit Mr. Gone an die Kehle. Und die dunkle Königin bearbeitet ihre böse
Puppe. Diese will immer noch nicht damit aufhören, ihr böse Dinge zuzuflüstern.
Sie wird der Puppe den Schädel abreißen, wenn sie nicht bald damit aufhört.
Sie wird kämmen und kämmen. Immer weiter ihr Haar kämmen, fester und fester.
Dann fällt der Kopf. Maxx schreckt auf. Er hat Julie nicht davor geschützt,
gekidnappt zu werden. Und seine Jungle Queen ist verrückt geworden. Aber
er wird sich rächen. Genau so wie an den erschlagenen Isz. Ende
The Maxx #3 -
erschienen im Mai 1993
Am Anfang lernen wir etwas über die Tierwelt vom wahren Australien (oder
Outback, wird so von Maxx genannt, oder Pangaea, wenn wir auf Mr.Gone
hören). Da gibt es die Gbh´tyt, welche Würmer sind, die sehr hoch springen,
aber leider nicht landen können und so dabei einen matschigen Tod erleiden.
Da gibt es den Crabbit - eine Mischung aus Kaninchen und Krabbe. Dieser
kann springen und landen. Er hat aber einen natürlichen Gegner, den Isz.
Dieser hat keinen Gegner, von Maxx mal abgesehen. Und dieser jagt durch
die Straßen der Großstadt einen schwarzen Isz. Dieser wird aber von den
umstehenden Passanten als eine flinke Großmutter wahrgenommen (wie mir
erst letztens aufgefallen ist, sieht dieser einer Großmutter in den "Calvin
und Hobbs" Strips sehr ähnlich). Dann verschwindet das Stadtbild und die
Verfolgung geht in den Weiten des Outback weiter. Langsam vergißt Maxx,
warum er überhaupt hinter dem kleinen Burschen her ist. Da war was mit
einer Leopard Queen, die von einer Düsternis umgeben war. War / ist /
diese Julie? War da nicht ein Mr. Gone, ein Serienvergewaltiger und Mörder?
Doch Maxx ist hier der König. Ein verwirrter König, da sich die Realität
des Outback mit der der Stadt immer mehr vermischt. Ein fliegender Wal
wird zum Zeppelin. Die Jagd geht an einer Speerfalle vorbei, von der ein
Seussadon aufgespießt worden ist. Er ignoriert diese und rennt weiter.
Dann wird aus dem einen Isz, den er geschnappt hat, eine ganze Horde,
bestehend aus zweitausend weißen Isz. Er schlägt sie alle tot. Es werden
mehr. Netze werden über ihn geworfen. Er befreit sich, um erneut gefangen
zu werden. Mit dem neuen Netz fällt er in die Tiefe. Eine Puppe schreit:
"Mommy!" Maxx erwacht in einem seltsamen Badezimmer. Jedes Einrichtungsteil
scheint aus Holz zu sein. Es tropft aus einer undichten Leitung. Er versucht
diesen Schaden zu beheben. Am Ende wird er von einen riesigen Wasserstrahl
erfaßt und weggeschleudert. Benommen schaut er in eine gräßliche Maske.
Diese wird getragen von Mr. Gone. Mr. Gone nutzt diese, um Isz einzufangen
und um Tiere zu erlegen, die er den Isz als Futter vorsetzt. Er nimmt
die Maske ab und versetzt damit Maxx einen festen Schlag. Diesen soll
er an Julie weitergeben, da diese ihm, Mr. Gone, in der 5.Zone den Schädel
abgeschnitten hat und er so dazu selber keine Gelegenheit hatte. Maxx
schlägt zurück und Gone zeigt sich beeindruckt und gibt zu, daß Maxx etwas
im Bau der Kaninchen dazugelernt haben muß. Gone versucht nun wild auf
Maxx einzureden, der eine gute Kampfposition errungen hat. Maxx sei doch
keine Superheld, sondern bloß Julie Win...., äh der Beschützer der Leopard
Queen. Sie beide sind verbunden durch ihre Seelen. Was sie fühlt, fühlt
Maxx auch. Diese ist nun gefangen, in der dreckigen Stadt und in ihrem
eignen Kopf. Es reicht ein Wort, um Maxx etwas nachdenklicher werden zu
lassen: "Mommy". Gone weiß alles von dem Traum und der Puppe. Er weiß
auch wer sich hinter der Maske versteckt, die Maxx aus dem Schlamm genommen
hat und sich aufsetzte. Doch darüber will Gone nicht weiter reden. Es
geht um die Wahrheit, die Julie nun aufzudecken versucht. Dies könnte
Julie / Leopard Queen zerstören. Dann fängt Gone an alles zu erklären.
Die wirkliche Welt heißt Pangaea (Outback), die andere Welt ist nur eine
Illusion. Julie wurde mal verletzt und baute eine fantastische Welt um
sich auf. Eine Welt, die sie kontrollieren konnte. Und zu dieser muß Maxx
zurück, um Julie weiter zu beschützen. Nun sitzen die beiden, Julie und
ihr Beschützer, gemeinsam beisammen und reden über ihren Alltag. Währenddessen
drehen sich in Maxx Kopf die Erklärungen von Gone weiter, um langsam aus
diesen zu verschwinden und um in Vergessenheit geraten. Vor drei Jahren,
als Julie noch Studentin der Architektur war, wurde sie vergewaltigt.
Ihr Peiniger dachte, daß sie tot sei und ließ sie liegen. Als Julie aus
dem Krankenhaus entlassen wurde, gab sie all ihre Ersparnisse aus, um
als freie Sozialarbeiterin anderen Opfern des urbanen Grauens zu helfen.
Sie baute eine weitere Welt auf und nahm dort ihre bessere Hälfte gefangen.
Julie ist traurig und redet verbittert über die, die sich selbst nicht
helfen: ihre Klienten. Die, die ausgeraubt und vergewaltigt wurden. Jeder
muß auf sich selbst aufpassen und sich selbst helfen. Julie hat schließlich
auch Mr. Gone enthauptet. Und nun ist alles vorbei. Alles wird gut. Eine
Träne spricht eine andere Sprache. Ende. Anmerkungen des Verfassers: eigentlich
wird nach dieser dritten Ausgabe einiges klarer, vieles bleibt aber ungeklärt.
Trotz allen bin ich von diesem feinfühligen Geflecht von Traum und Wirklichkeit
sehr fasziniert. Wer aber glaubt, ab jetzt würde die Geschichte einfacher,
der sei gewarnt. Es kommen jetzt noch mehr Charaktere dazu, die alle in
Zusammenhang stehen. Maxx ist nun mal kein normaler Held, sondern nur
ein Traumbeschützer. So viel dazu.
P.S. Ich möchte nur noch mal daran erinnern, daß der Zeichner und Autor
dieser Serie, Sam Kieth, vor Jahren seine Arbeit an der Serie "The Sandman"
abgebrochen hatte, weil ihm diese verrückten Engländer doch etwas zu seltsam
waren. Sandman ist gegen diese Geschichten, die Mr. Kieth hier erzählt,
so einfach wie ein Groschenheft. Aber alles ist relativ. Natürlich ist
Sandman immer noch sehr viel vielschichtiger als Spawn oder Preacher.
Wie gesagt, alles ist getrennt voneinander zu sehen. Es gibt diese Wirklichkeit
und jene Wirklichkeit.
The Maxx #4 -
erschienen im August 1993 bei Image Comics
Ort des Anfangs: die Jones Street Unterführung. Hier sitzt Sarah und diese
bekommt Besuch von einem lila Superhelden, der sich zum Ziel gemacht hat,
Mr. Gone zu bekämpfen, wo immer dieser auch auftaucht. Dies erzählt er
Sarah. Nun erfahren wir mehr über Sarah. Diese hat wie alle Mädchen einen
Vater und dieser hat sie verlassen. Ihr Vater, dessen außergewöhnlichstes
Merkmal sein langer gezirbelter Schnurrbart war, tötete eines Tages, als
er sehr über seinen Chef verärgert war, alle Personen im Büro, nur um
sich danach selbst hinzurichten. Er hat sie allein gelassen. Aber sie
hat auch eine Mutter, diese ist aber seit dem Tod ihres Mannes verändert.
Sie ist nun eine Frau, die im Geiste der Siebziger lebt. Alles dreht sich
nur noch um gute und schlechte Schwingungen. Trotzdem macht sie sich Sorgen
um ihre Tochter. Sie ist so still und in sich gekehrt. Sie könnte so enden
wie ihr Mann. Dann ist da Jimmy. Jimmy ist ein kleiner Outcast. Er ist
anders. Und da Sarah auch anders ist, sind sie und Jimmy Freunde. Er sieht
die Welt mit ihren Augen. Der Tod ist kein schönes Mädchen. Nein, das
ist er nicht (und wieder fliegt ein Gegenstand gegen eine Kreation der
alten Sandmankollegen). Jimmy erzählt ihr aufregende Geschichten und solche
hört Sarah gerne, da sie einmal eine Autorin sein möchte. Er erzählt ihr
davon, wie er und ein Freund einen Wagen geklaut hatten. Leider hackte
sich eines der Werkzeuge, welches Jimmy in seiner Hose hatte, in das Futter
des Sitzes. Als sie nämlich ihrerseits dran waren, den Wagen von Profiautodieben
abgenommen zu bekommen, gelang Jimmy nur sehr spät die Flucht. Aber er
wurde mit allem fertig. Die haben schon was von ihm zurückbekommen. So
erzählt er die Geschichte. Maxx könnte da was anderes erzählen. Und Sarah
kennt Julie. Sie ist wohl so etwas wie eine alte Schulfreundin ihrer Mutter.
Sarah geht öfters zu Julie, um sich mit ihr zu unterhalten. Dabei ist
Julie keine echte Therapeutin. Sie erzählt Julie davon, wie sie immer
öfters die Waffen ihres Vaters anfaßt. Verschweigt ihr aber, daß sie eine
solche nun mit sich trägt. Und überhaupt, Julie hat doch mit sich selbst
genug zu tun. Wie soll diese Frau, die mit sich und ihren Leben nicht
klar kommt, ihr denn helfen. Dann kommt Sarahs Mutter und nun fangen die
beiden Frauen an, sich zu streiten. So wie sie es wohl schon seit ewiger
Zeit tun. Freunde eben. Zurück zu Jimmy. Dieser machte aus einen gemeinsamen
Scherz einen eigenen. Damit bekommt er Zutritt zu der Welt, gegen die
er und Sarah gemeinsam so lange standgehalten haben. Sie sieht darin zwar
keine Verbesserung für sich. Glaubt aber, daß sie, wenn sie an seiner
Stelle gewesen wäre, wohl das gleiche getan hätte. Danach geht es ins
Kino. Es wird ein dämlicher Film gezeigt (Ein unmoralisches Angebot).
Draußen vor dem Kino stellt Sarah fest, daß auch Julie und Maxx in dem
gleichen Film gewesen sind. Maxx versucht Julie klar zu machen, daß das
doch wohl ein absolut sexistischer Film gewesen wäre, aber Julie erklärt,
daß es doch nur ein Film war. Sie bemerken Sarah und wollen mit ihr reden.
Diese macht sich aber vom Acker, wird aber von dem nun motorisierten Pärchen
eingeholt und zur Mitfahrt überredet. Kaum daß Sarah im Auto sitzt, wird
der Wagen von den Profiautodieben, denen aus Jimmy´s Geschichte, angegriffen.
Maxx erkennt sie als schwarze Isz. Es kommt zu einem Kampf. Maxx schlägt
die Diebe (Isz) zu Brei. Dies ist für Sarah endgültig zu viel. Sie zieht
ihre Pistole. Sie sieht in nichts einen Sinn. Niemand scheint es zu kümmern,
was passiert. Sie will Schluß machen mit ihren Leben. Tut es aber, aus
dem immer gleichen pathetischen Gründen, dann doch nicht. Dies ist Sarahs
Geschichte. Nun sitzt sie wie so oft zusammen mit Maxx unter der Unterführung.
Maxx scheint sie und Julie zu kennen. Sie glaubt sogar, daß Maxx ihren
Vater gekannt hat. Alle haben ihren Schmerz. Julie, Maxx und sie. Ende.
Anmerkung des Autors: einem deutschen Comicverleger würde ich empfehlen,
diese ersten vier Ausgaben in einen Band zusammen herauszubringen. Dann
auf Reaktionen warten, die sicher eintreffen werden. Tip: nach der Lektüre
dieses Heftes habe ich mir die CD "the bends" von Radiohead angehört.
Der rockige poppige Melancholiesound dieser britischen Band paßt irgendwie
genau richtig zu dieser Serie. Testet dies doch mal selbst.
The Maxx #5 -
erschienen im September 1993 bei Image Comics
Zu den erwähnten Comicschaffenden stößt für eine Traumsequenz ein befreundeter
Cartoonist mit Namen Dave Feiss hinzu. Die Wohnung von Julie Winters wird
durch ein Fernglas, welches im Haus gegenüber plaziert ist, beobachtet.
Mr. Gone, der nur durch seine Stimme zu erkennen ist, gibt hierzu Anweisungen
an seine blinden Isz (welche ja bekanntlich nicht über Augen verfügen).
Im beobachteten Haus beschwert sich Julie über einen zusammengerollt vor
dem Fernseher liegenden Maxx, der wohl nach zuviel Konsum von Cartoons
eingeschlafen ist. Maxx träumt. Er sieht sich als Teil eines Cartoons,
in dem er auf der Flucht ist. Er flüchtet vor dem Moderator Crappon und
vor kleinen Ungetümen, welche alle Dave heißen, und nichts anderes sind
als seine verborgenen Ängste. In seinen Klauen hält er ein Goldfischglas
samt Fisch. Dieser Fisch steht für das Gewissen unseres Helden. Die Ängste
fordern, daß Maxx endlich seine Maske abnimmt und daß er sich seinem wahren
Ich stellt. Am Ende ergibt sich Maxx seinen Ängsten und als er seine Maske
abnimmt, fallen Bohnenhülsen (Samen) auf den Boden. Zurück bleibt ein
Skelettkopf oder ein Teil davon, ein Tier und ein kleines Mädchen, welches
sich als immerjunges verborgenes Teil der Jungle Queen vorstellt und fragt,
was er hier will. Er hat in dieser Welt nichts verloren. Maxx sieht sich
als Beschützer der Jungle Queen. Das Mädchen will aber, daß der Skelettkopf
verschwindet. Irgendwo steht ein verwirrter Maxx vor seiner Königin. Dann
wacht er auf und erzählt alles Julie. Diese weist alles als ein Phantasiegebilde
zurück. Sie weiß auch nicht, warum Maxx immer öfters das Bild eines Kaninchen
(ist dies sein echtes Wesen?) und der Puppe vor sich sieht, die für Mr.
Gone steht.
Eine wirklich nicht ganz eingängige Lektüre halten wir mit dieser Ausgabe
in der Hand. Ist alles nur Schein? Alles nur die Fantasywelt eines kleinen
Mädchens? Dieser geringere, wenn auch komplizierte Inhalt gibt mir Gelegenheit,
auf das herausragende Seitenlayout eines Sam Kieth hinzuweisen. Dazu kommen
diese beeindruckenden Bilder, die irgendwo zwischen Frank Frazetta, Arthur
Sydrum und Bill Watterson stehen. Dieser Mann ist ein echter Künstler.
weiter zu Ausgabe 6-10
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