The Maxx #31 - erschienen im Julie 1997 bei Image Comics

Nun kommt es doch heraus, wer oder was hinter der verschlossenen Toilettentür steckt. Nachdem Dave die Tür aufgebrochen hat, sieht er einen großen lila Fairie, Mark einen großen Football und Julie ein weißen "Is" (neue Schreibweise für die kleinen Biester). Damit er nicht austrocknet, schafft man ihn in den Keller, wo es ein großes Wasserbad gibt. Dann wird Mark zu Gone geschickt. Um sich die Zeit zu vertrödeln, beginnt Julie Dave eine Geschichte über ein Mädchen namens Megan zu erzählen. Megan ist nicht das typische Teenagegirl. Wer ist das schon in Wirklichkeit? Sie führt ein Leben ausgefüllt von der Bibliothek, in der sie es liebt zu sitzen, um ganz in Ruhe alte Musik und alte Filme zu gucken. Dann sind da die Anrufe ihrer Großmutter und die Ratschläge und Anforderungen ihres Großvaters. Dann ist da die Tür. Diese Eingangstür ist nicht für sie bestimmt. Sie ist ihr unheimlich. Lieber geht sie durch den Keller über Umwege in das Innere. Unten sitzt diese alte Frau die immer "Kiwi, Kiwi......" sagt. Außerhalb läuft sie immer Gefahr, den Fußballmädchen zu begegnen, diese sind schrecklich, so schrecklich wie ihre neue Musik. Auch die Jungen wollen sie nur ärgern. Wieso lassen sie sie nicht in Ruhe? Sie will doch nur ihre Musik, ihre Filme. Im Filmraum ist sie für sich. Nur die Leiterin und das Personal stören sie. Doch dann findet sie ein Versteck in der Wand, hier kann sie ganz für sich sein. Zurück bei Großvater und Großmutter gibt es ein monotones Leben, er kümmert sich kurz um seine kranke Frau, dann treibt er sie an und sie widerspricht solange, bis er endlich hinaus geht. Die Flucht gelingt ihr nur in der Bibliothek und in der Musik. Dann kommt sie. Sie ist schön. Sie ist die Prinzessin. Sie ist das, was als Schönheit bezeichnet wird. Und sie geht zu den Fußballmädchen. Zurück bleibt der Film, indem eine Frau langsam in den Wahnsinn getrieben wird. Zurück bleibt sie. Dann kommt Mark zurück. Gone glaubt, daß Sara zurückgekommen ist. Doch da ihr Körper nicht mehr existiert, hat sie sich einen neuen gesucht. Gone hat eine Frau mitgebracht, die alles wieder geraderücken könnte. Dann passiert es, daß sich Dave zu Maxx zurück verwandelt. Sie besuchen den Is. Dieser fragt den Vater was denn passiert ist. Nun ganz klar, die interessantesten Sachen passieren am Ende.

Die Geschichte von Megan, welche nach Daves Vermutungen keine andere ist als eine junge Julie, die im Sommer ihre Großeltern besucht hat, ist zwar nicht ganz ohne Reize, kommt aber etwas langatmig daher. Was ist mit der Tür? Warum ist Megan so wie Megan ist? Der aufmerksamen Leser, der schon ganz verliebt ist in die Hauptcharaktere dieser Serie will aber wissen, wie es um sie steht. Damit kommt Sam Kieth aber nur sehr langsam heraus. Schließlich müssen noch vier Ausgaben gefüllt werden.

The Maxx #32 - erschienen im September 1997 bei Image Comics

Nun erfahren wir, daß die Frau, die alles wieder in Ordnung bringen könnte, keine andere ist als Glorie. Jenes Mädchen, welches einst Gone zum Opfer gefallen ist. Nun bringt sie aber erst neues Chaos. Sie öffnet nämlich die Urne, welche Gone mit den uns bekannten Agenten füllte. Diese entschweben in Luftblasen der Urne. Und in Luftblasen werden Glorie und Mark gefangen. In diesen können sie in ihre Vergangenheit blicken. Und bei Glorie sieht diese wie folgt aus: Ihr Vater war ein Trickbetrüger (Grifter), jener verließ sie, als sie noch klein war. Dann gab es da die Begegnung mit Mr. Gone. All dies machte aus Glorie eine in sich unsichere Frau. Diese bekämpft ihre Vergangenheit, indem sie jene bekämpft, die sie verlassen haben. So arbeitet sie als Sicherheitsbeauftragte in einem Spielkasino in Reno. Sie kennt sich aus und kann genau die Sprache der Grifter entziffern und ihnen auf die Finger klopfen. Mac, ein Grifter, der von Glorie ertappt wird, kennt aber eine Waffe. Er findet sehr schnell die Schwächen einer jeden Person. Er erkennt sehr schnell in Glorie die Tochter eines seiner Berufskollegen und gibt mit seinen Wissen an. Glorie weicht vor ihm zurück. Kurz darauf begegnet sie Mac wieder. Sie macht ihm einen Vorschlag. Er soll ihr und dem Kasino helfen, sich vor Menschen wie ihm zu schützen. Mac geht auf den Vorschlag ein.

Wird Glorie aber ihre Unsicherheit verlieren? Wieder wird die Haupthandlung durch eine Geschichte ausgebremst. Wieder lernen wir eine unsichere Frauengestalt kennen. Wieder ist es eine von vielen in dieser Serie. Eine, die aber alles auflösen kann.

The Maxx #33 - erschienen im Oktober 1997 bei Image Comics

Am Anfang erfahren wir aus dem Munde von Mr. Gone, daß mit dem Öffnen der Urne Glorie das Ende der Welt ausgelöst hat. Doch es gibt da Ereignisse, die passiert sind, bevor das Ende gekommen ist. So erfahren wir nun, was passiert, wenn du bei einer Lebensmittelhandlung am Hinterausgang dich und deine Freundin damit beschäftigst, leere Kartons zu klauen. Wenn du nämlich nicht so schnell wie möglich dich wieder auf und davon machst, und damit Zeit verplemperst, deine Freundin zum schnellen Sex zu überreden, so daß seltsame Typen dich und sie entführen können. Diese verschleppen, ziehen euch aus und knebeln euch, nur damit ihr einer noch widerwärtigeren Gestalt begegnet, welche in Windeln gekleidet ist und mit einem Föhn bewaffnet auf euch zukommt. Dann wünscht du dir doch, daß Glorie auf der Stelle die Urne öffnet. Oder nicht?

Interessant ist diese Story allemal. Obwohl ich nicht mehr glaube, daß die Hauptgeschichte hier jemals noch beendet wird. Nun ja, das Ende der Welt ist schon ein Ende. Oder nicht?

The Maxx #34 - erschienen im Dezember 1997 bei Image Comics

Megans Geschichte geht weiter. Es beginnt mit einem Alptraum. Megan sieht sich an den Leichnam ihrer Großmutter festgekettet. Ihr Großvater läßt sie alleine. Dann läutet der rettende Wecker. Ein neuer Tag beginnt und der Countdown läuft, es sind noch fünf Tage bis Freitag. Megan rettet sich vor dem Läuten des Telefons, an dessen anderen Ende ihre Großmutter wartet, in ihr Versteck im Filmraum der Bibliothek. Natürlich wird sie dafür etwas zu hören bekommen. Sie darf doch ihre Großmutter nicht einfach ignorieren. Am Dienstag wird sie von den dummen Jungen geärgert. Sie rächt sich aber im Stillen. Aber auch andere können austeilen. Am Mittwoch macht sie eine Dummheit. Sie sitzt im Schatten und der Ball der Fußballmädchen rollt ihr vor die Füße. Als sie aufgefordert wird diesen zurückzuwerfen, ist sie wie gelähmt. Nur der Anblick der Königin, der personifizierten Schönheit, läßt sie verschämt den Ball zurückrollen. Oh, ist dies doch alles peinlich für sie. Im Versteck gönnt sie sich Ruhe. Aber immer wieder muß sie zu ihr hinüberblicken. Später ist da das andere Fußballmädchen, sie will, daß sie zu ihr kommt. Doch die Tür liegt zwischen ihnen. Lockend sind die Worte. Doch Megan ist nicht bereit, durch die Tür zu schreiten. Dann stürmen sie von allen Seiten auf sie zu. Sie zerren und schieben. Es ist das Ende. Doch dann kommt Errettung durch eine Erwachsende. Am Abend ist sie wieder ganz alleine. Am Donnerstag ist da eine neue schwere Herausforderung für sie. Neue von Oma ausgesuchte Kleidung. Oh, ist dies wieder peinlich. Später sitzt sie mit den anderen im Lesesaal. Die Fußballkönigin der Amazonen setzt sich genau mit dem Rücken zu ihr. Dann wird Megan zur Frau. Blut fließt auf das Weiß des neuen Kleides. Blut fließt auf die Bank. Dann, wie ein Wunder, fliegt aufgescheucht durch die Albernheiten am Nachbartisch genau aus der Tasche der Königin ein Tampon zu ihr. Nun muß sie nur noch ausharren. Wenn niemand mehr da ist, kann sie aufstehen. Doch die Leiterin dieser Einrichtung kommt auf sie zu und hilft ihr. Megan ist verwundert. Am Ende erzählt ihr Opa, daß er sie verlassen wird. Er muß ins Krankenhaus, um seinen Krebs zu bekämpfen. Megan hat nun die Aufgabe, sich um Oma zu kümmern. Es wird schon alles gut werden. Danach geht es mit der Handlung wieder bei unserer Haupthandlung weiter. Ein weißer Is wird aus der Wohnung von Sara/Julie herausgeschoben. Sie sind alle wieder zusammen. Keiner hängt mehr in irgendwelchen Blasen fest, um seltsame Geschichten zu erleben. Im Trailerpark und bei Mr. Gone angekommen, sagt dieser voraus, daß sich nach dem nächsten Tag niemand mehr an sie erinnern wird.

O.K., die Geschichte geht doch weiter. Und ja, diese Nebenhandlung, und es ist egal ob es nun die Vergangenheit von Julie oder sogar meine ist, ist eine der realistischsten Geschichten, die ich im Comic zu lesen bekam. Damit reiht sich nun Sam Kieth eindeutig in die Reihe mit Cartoonisten wie Terry Moore und Will Eisner ein. So, Vorhang auf zur wirklich letzten Ausgabe von "The Maxx".

The Maxx #35 - erschienen im Februar 1998 bei Image Comics

Die Welt, die wir in den letzten vierunddreißig Ausgaben kennen gelernt haben, werden wir nun verlassen. Die Charaktere werden aber bleiben. Sie werden nur etwas anders sein. Sie werden nicht mehr so miteinander verwoben sein, wie wir es kennengelernt haben. Darum geht es. Dies ist die einzige Möglichkeit für Julie, Dave, Gone, Glorie, Mark und Sara die Schande, mit der sie immer gelebt haben, zu verlieren. Wenn sie sich auflösen und die Blasen, in denen sie zusammen eingeschlossen sind, aufbrechen, nur dann wird sich das Leben in einer anderen Realität neu entfalten können. Artemis wird, nachdem er von den drei FBI-Agenten für seine Taten hingerichtet worden ist, etwas Zeit mit Sara in Panganea verbringen, nur um sich danach als Lehrer in einer Schule wiederzufinden, in der Dave als Hausmeister arbeitet. Vorher wird Glorie verschwunden sein. Ihre Zukunft bleibt uns verborgen. Mark wird bei seiner Mutter leben, die traurig mit ihren Sohn einen kleinen Metallgegenstand wegwerfen will. Mit diesem Gerät wurden ihr von Maxx einst die Zehennägel geschnitten. Vorher nehmen wir aber Abschied von den Gefährten. Auch wird uns erklärt, daß die Pappbox, in der Maxx gelebt hatte, nicht ohne Grund eine Pappbox war. Einer nach dem anderen verschwinden sie dann, nur um anders irgendwo wiedergeboren zu werden. Ja die Realität, besser gesagt die Charaktere, lösen sich in nichts auf.

Damit löst sich der Autor und Zeichner Sam Kieth von den Charakteren. Er hat erzählt, was er erzählen wollte. Eigentlich waren ja die letzten 15 Ausgaben nur eine Zugabe. Nun will er sich der realen Welt mit all den abstrusen Dingen, die sich in dieser abspielen, widmen. Und auch da soll es dann Julie, Sara und Dave und die anderen geben. Es gibt aber keine Superhelden mehr. Somit will er nur noch die Serie "Friends of Maxx" fortsetzen. Jene hat schon drei Ausgaben hinter sich, die anderen Charakteren Platz einräumt. Leider sind seit der Einstellung von "The Maxx" aber keine anderen Comics aus der Feder des Sam Kieth mehr erschienen, so heißt es abwarten und Tee trinken. Aber wir haben ja noch die drei "Friends of Maxx" Ausgaben und die "3-D Maxx Nr.1" und das "Gen13/Maxx Special" (dieses findet ihr in der Gen13 Rubrik und ist sehr enttäuschend) und einen Gastauftritt in den Seiten von "The Savage Dragon" vor uns. Dazu kommt noch ein Video, welches ein Zusammenschnitt der für MTV produzierten Zeichentrickadaption von "The Maxx" bietet. Dies macht den Abschied zwar nicht gerade leichter. Dafür können wir aber noch etwas Zeit in der Welt von Maxx verbringen. Einer Welt voller ehrlichen Geschichten und realen Monstren.

Maxx #1 3D, erschienen im Januar 1998, bei Image (Wildstorm)

Story, Zeichnungen und Tusche: Sam Kieth, Skript: William Messner-Loebs, Farben: Olyoptics, Letterer: Mike Heisler

Zweite Story wurde gemacht von: Wörter und Bilder: Sam Kieth, Farben: Wildstorm FX, Letterer: Amie Grenier 3D Conversion by Ray Zone, Editors: Claudia Chong und Scott Dunbier

Die Geschichte von Maxx #1 kennt ihr ja schon. Also geht es direkt weiter mit der allerletzten Geschichte über Maxx und Sara. In dieser wird der Leser von Sara mit allerhand Scherzartikeln beworfen. Dies schöpft die Effekte, die man mit Hilfe von 3-D schaffen kann, zwar voll aus, hat aber den Nachteil, daß diese Effekte nichts mit Intelligenz und Tiefgang zu tun haben. Dieses mag Maxx gar nicht. Und so landen unsere beiden dann im Outback. Hier werden sie dann einfach durch ein unbekanntes Monster mit großen Fuße platt getrampelt. Ende.

Tolle Effekte und schöne Frauen töten jede gute Geschichte ab. Soll dies die zentrale Botschaft sein? Ich glaube nicht. Ich glaube, daß sich Sam Kieth ein letztes Mal austoben wollte. Und so verabschieden wir uns dann von the Maxx. Mittlerweile gab es nach einer längeren Schaffenspause endlich wieder eine neue Miniserie von diesem echten Ausnahmekünstler.