Zurück zum
Anfang


Action Comics #2, erschienen im August 2001 bei Pannini

"Superman - Der Mann aus Stahl" von John Byrne

1986 dachte man sich bei DC, daß es an der Zeit wäre, einem ihrer ältesten und neben Batman bekanntesten Helden eine Verjüngungskur zu gönnen. So fragte man John Byrne, den Zeichner und Autor der "Fantastic Four", ob er nicht Lust hätte, dieses zu tun. Natürlich hatte er. Wer sonst darf schon die Geschichte eines der bekanntesten Comichelden der Welt neu erzählen? Wagemutig wird also in dieser sechsteiligen Miniserie die Welt rund um Superman neu geschaffen. Die bekannten Gesichter dürfen zwar alle wieder auftauchen, doch irgendwie wird diesmal alles etwas logischer und besser erklärt als es noch vor vielen, vielen Jahren gemacht worden war (schließlich ging seine Entstehung in der Ausgabe "Action Comics #1" schon 1938 vonstatten). Und so werden die Beziehungen zwischen Superman (Clark Kent) und der Reporterin Lois Lane, die Geschichte seiner Herkunft und Supermans erste Auftritte in der Öffentlichkeit in diesem Heft neu der interessierten Leserschaft präsentiert.

Und man muß zugeben, daß John Byrne wirklich das Zeug dazu hat, einen doch eher langweiligen und auch einfachen Charakter wie Superman neu zu definieren und ihn an eine neue Leserschaft heranzuführen. Eine Bemühung, die nach einer langen Zeit, in der Superman wieder drohte, zu einem reinen Langweiler zu werden, der sich nun auch Autoren wie Jeph Loeb und J.M. De Matteis angenommen haben und dies sogar vortrefflich schaffen. Vielleicht sollte man aber trotzdem, so wie man es bei Marvel mit Spider-Man gemacht hat, auch das Superman-Universum um ein bis zwei Comicserien verkleinern, um den Autoren auch dort wieder etwas Ruhe zu verschaffen. Ach ja, bei Spider-Man hatte John Byrne das Gleiche, was er mit Superman gemacht hat, auch getan (vor zwei Jahren in "Spider-Man: Chapter One"). Leider fanden seine Bemühungen, diesen Charakter etwas mehr Frische zu verleihen, wenig Beifall bei der Leserschaft, dazu wirkt wohl sein Stil mittlerweile nicht mehr frisch genug.