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Link zur Ausgabe #2, #3, #4

1602 #1, erschienen im November 2003 bei Marvel Comics (Marvel Knights)

Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Andy Kubert, Farben: Richard Isanove, Letterer: Todd Klein, Cover: Scott McKowen, Editor: Joe Quesada, Assistent Editor: Nick Lowe

Seit langem liegt über dem Himmel Englands eine eigenartige Düsternis. Es braust ein Sturm über das Land und Blitz und Donner fallen über die menschliche Rasse und ihre Bauten her, aber es fällt kein Regen hinab auf die Erde. Königin Elisabeth ruft ihre Ratgeber, Sir Nicolas Fury und Stephen Strange, zu sich und sie befragt diese nach ihren neuesten Erkenntnissen. Nicolas Fury ist der Oberbefehlshaber über ein Heer von Spionen und Meuchelmördern, während sich der andere den dunklen Künsten verschrieben hat. Beide wissen von einem mächtigen Schatz, der wohl als Waffe genutzt werden kann und hinter dem nun die Mächtigen der Welt her sind. Der Schatz, der einst von den Templern in die heilige Stadt Jerusalem gebracht wurde, ist nun auf den Weg nach England und Sir Nicolas soll sich darum kümmern, daß dieser nicht in die falschen Hände fällt. In einem Kerkerverlies in Spanien hängt ein junger Mann an vier Ketten inmitten des Raumes. Er ist ein Opfer der Inquisition geworden, die einen Mann, der einem Engel gleicht, als Verleugnung der Allmacht ihres Herren ansehen. Er soll am nächsten Tag, wie all die anderen unschuldigen Sünder, in den Flammen schmoren. In einer Taverne erfreut ein blinder Spielmann das Publikum mit seinen Liedern. Als diese genug von seinen Liedern haben, verläßt er den Ort, nur um über einen anderen Weg in eine der höhergelegenen Etagen wieder einzudringen. Er wird dort von Sir Nicolas und dessen jungen Assistenten Peter Parquagh erwartet. Peter ist über den blinden Mann, der sehr geschickt sein muß, um durch ein so hochgelegenes Fenster in den Raum zu gelangen, beeindruckt. Fury gibt Matthew einen Auftrag. In dem östlich von London gelegenen Ort Greenwich ist Stephen Strange angekommen, wo er schon von seiner Gefährtin Clea erwartet wird. Clea macht sich Sorgen, da sie nicht weiß, wie es um ihre Zukunft bestimmt ist, wenn die Königin bald sterben sollte. Stephen begibt sich aber schnell auf eine Reise des Geistes, um die Orte zu sehen, die für seine Mission wichtig sein könnten. Sein Geist reist erst zum Ozean, auf dem ein Schiff mit dem Ziel England unterwegs ist und auf dem sich nur ein junges blondes Mädchen und ein amerikanischer Ureinwohner befinden. Der Geist wird dort weggerissen und plötzlich sieht er einen Engel, der nur ein Mann ist und er sieht jene, die ihn in Ketten gefangen halten. Doch bei dem Großinquisitor ist eine Frau und diese hat auch Kräfte und so muß er sich auch von diesem Ort zurückziehen. In Spanien treibt der Großinquisitor seine Pläne voran. Es scheint so, als wolle der König der Schotten mit ihm zusammenarbeiten, auch wenn dieser dabei äußerste Diskretion verlangt. Ungesehen von den Augen des Inquisitors dringen vermummte Gestalten in die Festung ein. Am Bord der Virgina Maid macht sich ein junges Mädchen Sorgen. Wie soll sie sich in London zurechtfinden und wie wird die Königin auf ihr Eintreffen reagieren? Was wird passieren, wenn sie sich wieder verwandelt? Ihr Begleiter Rojhaz versucht sie, aber so gut er kann, zu beruhigen. Peter läßt sich einiges von Sir Nicolas über die Templer erzählen, doch dann werden sie von einen Attentäter, dessen Mordversuch Nicolas aber längst vorausgesehen hat, gestört. Der Attentäter wird niedergerungen und ersteinmal in den Tower gebracht. Matthew Murdoch hat sich in der Zwischenzeit auf die Reise gemacht, um den Schatz in Empfang zu nehmen. Am nächsten Morgen ist alles für die Verbrennung des Engels bereit. Doch kurz bevor es dazu kommen kann, wird der Engel durch das Einschreiten von drei Personen, die über seltsame Fähigkeiten verfügen, befreit. John Grey, Scotius Smmerisle und Robert Trefusis werden den Jungen in Sicherheit bringen. Die Königin verfällt der Macht der Träume und ein Schatz hat sich längst auf die Reise gemacht. Das Ziel des Schatzes ist noch unbestimmt.

Neil Gaiman darf eine interessante Aufgabe meistern, für die er aber auch wirklich die geeignete Person ist. Was wäre, wenn all die bekannten Gestalten des Marveluniversums schon im Jahre 1602 aktiv gewesen wären? So lernen wir altbekannte Personen in einer anderen Zeit und unter anderen, manchmal auch nur leicht veränderten Bedingungen, kennen. Die Geschichte über einen geheimnisvollen Schatz, den alle haben wollen, finde ich zwar noch recht einfach, aber in den nächsten sieben Ausgaben kann ja noch so einiges passieren. Schön ist es auch, dem Artwork des Teams von "Wolverine: Origin" hier wieder zu begegnen.

1602 #2, erschienen im November 2003 bei Marvel Comics (Marvel Knights)

Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Andy Kubert, Farben: Richard Isanove, Letterer: Todd Klein, Cover: Scott McKowen, Editor: Joe Quesada, Assistent Editor: Nick Lowe

Nach der Einführung der wichtigen Personen dieser Serie in der letzten Ausgabe passiert in der zweiten Ausgabe eigentlich recht wenig. Nicholas Fury besucht Carlos Xaviers Schule für außergewöhnlich Begabte und unterhält sich ersteinmal mit Carlos über die Schüler der Schule und über den Haß des Großinquisators, der all diese Schüler gerne auf dem Scheiterhaufen brennen sehen würde. Währenddessen hat die Erstgeborene der Kolonien England erreicht und Peter, Nicholas Assistent, will diese nun abholen, um sie direkt zu einer Audienz mit der Königin zu bringen. Doch ersteinmal muß Rojhaz ihn davon überzeugen, daß auch er an dieser teilnehmen darf. Matthew trifft auf Natasha, mit der er zusammen zu dem Beschützer des Schatzes der Templer fahren wird. Er weiß nicht, daß jeder Schritt, den er tut, von den Agenten des Grafen Otto von Doom beobachtet wird, der nur auf den richtigen Moment wartet, um zuzuschlagen. Am Hofe von König James von Schottland trifft der Abgesandte des Großinquisators ein. Zusammen reden diese beiden über den Vorteil, den das vorzeitige Ableben der Königin mit sich bringen würde. Nicholas wendet sich noch mit einer Bitte an Carlos. Er soll in die Gedanken des Mannes eindringen, der versucht hat, ihn zu töten und der nun in Ketten im Tower festgehalten wird. Carlos liest die Gedanken des Mannes und erfährt so, daß zwei weitere Attentäter das Leben der Königin sowie das der jungen Abgesandten der Kolonie bedrohen. Am Hofe der Königin findet gerade die Audienz mit der Abgesandten der Kolonie statt. Nun schlagen die Attentäter tatsächlich zu. Einer der Attentäter kann zwar gefaßt werden, doch das kleine Mädchen ist verschwunden. Rojhaz ist außer sich vor Zorn.

Hätte Andy Kubert mehr Recherche betrieben und sich über die Zeit informiert, in der seine Geschichte spielt, dann wären die Kostüme seiner Protagonisten vielleicht ein wenig authentischer ausgefallen. So wirkt dieses Comic wie ein großes Superheldentheater, aber nicht wie eine Geschichte, die tatsächlich 1602 spielen soll.

1602 #3, erschienen im Dezember 2003 bei Marvel Comics (Marvel Knights)

Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Andy Kubert, Farben: Richard Isanove, Letterer: Todd Klein, Cover: Scott McKowen, Editor: Joe Quesada, Assistent Editor: Nick Lowe

Nach dem Attentatsversuch hat Doktor Strange schnell herausgefunden, was wirklich passiert ist. Virginia hat sich aus Angst in eine große fliegende Kreatur verwandelt, die nun von Rojhaz und ihm eingefangen werden muß, damit der Doktor sie wieder in das Mädchen, das sie ist, zurückverwandeln kann. Nick Fury bekommt von der Verwandlung des Mädchens nichts gesagt, doch ist er längst dem Doktor mißtrauisch gegenüber geworden und so läßt befiehlt er Peter, daß dieser den Doktor und das Mädchen ständig beobachten soll. Der Großinquisitor bekommt Besuch von einem Abgesandten des Papstes und überlebt nur Dank seiner magnetischen Kräfte (!) ein feiges Attentat. Die Gruppe von jungen Mutanten unter der Obhut von Carlos Javier träumt noch immer von einem friedlichen Miteinander mit den Menschen. Matthew und Natasha sind mittlerweile auf deutschem Gebiet und brauchen dringend ein frisches Pferd. Nur mit Gewalt bekommen sie ein solches von einem Trupp Soldaten. Während Sir Nicolas einen der Attentäter nach dessen Auftraggeber ausfragt, geschieht ein erfolgreiches Attentat auf die Königin von England. Der Graf von Doom steckt hinter diesem.

In diesem dritten Teil wird der Leser noch einmal mit allen wichtigen Personen dieser Serie vertraut gemacht und erfährt hier auch etwas mehr über diese. Warum aber Peter, der Assistent von Fury, noch immer nicht von einer Spinne gebissen wurde, erschließt sich mir nicht. In dieser Ausgabe schien dieses Ereignis fast zu passieren. Vielleicht hat Neil Gaiman sich aber für Peter etwas ganz besonders einfallen lassen. So könnte es sein, daß er zum Beispiel die Fähigkeit durch das mysteriöse Mädchen Virginia übertragen bekommt, die sich ja schon in allerhand Getier verwandeln kann. Die deutsche Ausgabe dieser Reihe erscheint in den Ausgaben "100% Marvel #5 & #6" und dies schon Ende März.

1602 #4, erschienen im Januar 2004 bei Marvel Comics (Marvel Knights)

Autor: Neil Gaiman, Zeichner: Andy Kubert, Farben: Richard Isanove, Letterer: Todd Klein, Cover: Scott McKowen, Editor: Joe Quesada, Assistent Editor: Nick Lowe

Virginia erwacht in der Obhut von Dr. Strange und seiner Frau Clea. Auch Rojhaz ist da und sie erzählen Virgina, was passiert ist. Sie erzählen von dem Entführungsversuch und auch von der Ermordung der Königin. Außerdem erzählt Dr. Strange davon, wie er zur Magie kam. Bevor Virginia erklären soll, wieso sie die Königin sehen wollte, wird ihr Zeit gegeben, etwas zu essen. In Newcastle trifft Fury auf King James und der König von Schottland gibt dem Meisterspion den Auftrag, die Schule von Javier zu besuchen und alle Bewohner festzunehmen oder, falls diese sich nicht freiwillig ergeben, zu töten. Matthew und Natasha haben ihr Ziel fast erreicht und kommen bald zu dem Treffpunkt, an dem sie den geheimnisvollen Templerschatz entgegennehmen sollen. Natasha entpuppt sich aber nun als Handlangerin des Victor von Doom. Dieser steht kurz vor der Vollendung seiner Ziele und damit kurz davor, sich zum Herrscher der Welt zu krönen. Er stattet mit diesem Wissen seinen Gefangenen einen Besuch ab. Peter, der junge Assistent von Fury, erreicht Javiers Schule. Er warnt die Schüler und ihren Mentor vor der sich ihnen nähernden Armee. Fury gibt ihnen den Rat, sich nicht zu wehren und kampflos zu ergeben. Virginia erzählt von der Geschichte der Kolonisten und wie sie es schafften, mit der Hilfe der dort lebenden Eingeborenen zu überleben. Sie erzählt weiter, wie sie ein seltsames Licht berührt hat und wie sie sich immer dann, wenn sie sich ärgerte oder sehr angespannt fühlte, in ein Tier verwandelte. Außerdem wurden die Eingeborenen und die Siedler immer häufiger von längst als ausgestorben vermuteten Kreaturen angegriffen und auch das Wetter schien sich plötzlich gegen die Bewohner zu richten und so wollte sie die Königin um Hilfe bitten. Natasha gelingt es, an den Schatz der Templer zu gelangen und Matthew kann dagegen ersteinmal nicht viel zu tun.

Diese Ausgabe ist richtig gut und spannend. Es werden eine Menge Geschichten erzählt und diese zu verfolgen macht richtig Spaß. Ich bin gespannt, wie die Sache weitergeht.



Neil Gaiman
Die Messerkönigin
Sternenwanderer
Gods & Tulips