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Elektra #1 (Marvel Knights), erschienen im Januar 2002 bei Panini

Autor: Brian Michael Bandis, Zeichner: Chuck Austen

Elektra ist zurück und sie besucht einen Mann, der ihr Leben komplett verändert hat. Eigentlich sollte dieser Mann ihren Vater retten, doch statt dessen hat er ihn getötet. Nun ist Elektra an der Reihe. Doch bevor sie tut, was sie tun will, erzählt sie dem Mann eine Geschichte. Elektra sitzt in einem Café in Paris. Sie ist auf der Flucht. Sie soll jemanden getötet haben. Doch dies scheint einem SHIELD-Agenten ziemlich egal zu sein, da Elektra genau die ist, die für SHIELD einen Auftrag erledigen könnte. Es geht dabei um eine Truhe, die sich im Gewahrsam des irakischen Herrschers befindet. Und wenn sie den Inhalt der Truhe für SHILD besorgt, dann haben diese auch nichts dagegen, daß Elektra auch jenen Herrscher mit Namen Saddam Abed Dasam erledigt, da dieser sich nicht nur gegen die gesamte westliche Welt stellt, sondern sich sogar mit der Terroristenvereinigung Hydra verbündet hat. Elektra lehnt ersteinmal ab, da sie nicht mit einem einfachen Agenten wie Agent Stanley reden will, sondern mit dem Boß persönlich. Und schon klingelt ein Telefon und ratet mal, wer da am Apparat ist? Doch auch nach dem Gespräch mit Nick Fury ist Elektra nicht mit dem Deal einverstanden, das Geld nimmt sie aber schon mal an sich. Doch Elektra und Agent Stanley werden sich in Bagdad wiedersehen.

Hätte Bandis sich nicht wenigsten einen albernen Fantasy-Staat wie Rapastan ausdenken können? Warum muß immer jeder auf dem Irak und Sadam rumhacken? Ein Action-Comic ist da genauso unpassend wie ein Film, um solche Dinge ernsthaft zu thematisieren. Doch amerikanische und englische Comicautoren haben ja nie viel Fantasie, wenn es um alte und neue Geschichte geht. Das ist schon mal das große Manko dieses Comics. Die Zeichnungen von Chuck Austen, der sich einst, als er noch an der Serie "Miracleman" arbeitete, Chuck Beckum nannte, finde ich ganz geschmackvoll und stechen aus dem amerikanischen Superheldenallerlei schon einmal hervor. Sein Stil erinnert mich ein wenig an den von Tim Sale und den Arbeiten einiger franko-belgischer Zeichner. Die Actionsequenzen sind mir aber etwas zu wirr gestaltet und auch überflüssig gewalttätig. Anspruchsvolle Marvel Comics müssen nicht gewalttätig sein. Da hätte man sich mal die Daredevil-Ausgaben von Mack und Quesada anschauen sollen. Diese sind neben Green Arrow von Kevin Smith und vielleicht den ersten Sentry Ausgaben so ziemlich das Beste, was es im letzten Jahr an Superheldenkram auf deutsch zu lesen gab (natürlich gab es auch gute Reprints von älteren Superheldengeschichten, die ganz toll