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Green Arrow #1, erschienen in Juni 2000 bei Panini Comics

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester

Oliver Queen, der Superheld mit Namen Green Arrow, ist tot. Er starb bei einer Flugzeugexplosion. Sein Schüler, seine Geliebte und Lebensgefährtin und sein Sohn erinnern sich an ihn. Und irgendwo fliegt plötzlich wieder ein Pfeil durch die Luft.

Die erste Ausgabe dieser Maxiserie, geschrieben von dem Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler (Silent Bob) Kevin Smith, ist eine wunderbare Aneinanderreihung aus Gedanken, Dialogen und Taten der Weggefährten des für tot gehaltenen Helden. Hierbei zeigt sich mal wieder, daß es gar nicht nötig ist, die Helden auf einundzwanzig Seiten ein Abenteuer erleben zu lassen, sondern daß es reicht, wenn sich die handelnden Charaktere einfach an ihr langes Leben erinnern und dabei sogar ein wenig philosophisch und poetisch werden. Und da Phil Hester in Zusammenarbeit mit Tuschekünstler Ande Parks dies in tolle Bilder hüllt, ist dieses einfache Comic ein sehr schöner Vertreter für das Superheldengenre.

Green Arrow #2, erschienen in Juli 2000 bei Panini Comics

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester

Die Wege eines für tot gehaltenen Superhelden und der eines 15jährigen Mädchens treffen auf einer ausgelassenen Party voller Drogen und Laster zusammen. Green Arrow nimmt sich den Gastgeber der Party vor und schlägt dem Mädchen vor, daß sie mal ganz ernst über ihr derzeitiges Leben nachdenkt. Das Mädchen befreit sich danach aus den Klauen ihres Zuhälters. Der Held kehrt in sein neues Zuhause zurück und muß sich fragen, wie lange er wirklich von der Bildfläche verschwunden war. Und weiterhin treibt sich in Star City ein gefährlicher Killer herum.

Das Tolle an Geschichtenerzählern wie Kevin Smith ist, daß sie es verstehen, die richtige Stimmung zu entwickeln, die eine gute Geschichte braucht. Weiterhin schaffen sie es, lebendige Charaktere zu erschaffen, die wirklich wie Menschen und nicht wie Maschinen reden. Außerdem sind Autoren, die eigentlich bisher für ein anderes Genre geschrieben haben, in der Lage, dem Superheldencomic etwas Erwachsenes zu geben. Womit aber auch klargestellt sei, daß dies keine Comicserie für Kinder ist.

Green Arrow #3, erschienen im August 2001 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Green Arrow besucht einen weiteren Staatsbeamten, dem er einiges vorzuwerfen hat. Danach betreut er als Oliver Queen Jugendliche im Star City Jugend-Zentrum. Dort bekommt er Besuch von Mia Dearden, die sofort erkennt, daß Oliver und Green Arrow ein und dieselbe Person sind. Oliver gibt ihr einen Job im Zentrum und einen Platz zum Wohnen. Damit darf Olivers Beschützer Stanley Dover noch eine Person bei sich aufnehmen. Während Oliver versucht, einigen Ungereimtheiten nachzugehen, die er entdeckte, als er feststellte, daß ihm ein paar Jahre abhandeln gekommen sind, erklärt Stanley Mia, warum er sich um Oliver kümmert. Als es Nacht wird und Oliver Queen auf immer mehr Fragen keine Antwort findet, bekommt er etwas Ablenkung im Hafen. Irgendwelche dunklen Machenschaften warten darauf, von ihm beendet zu werden.

Diese Serie ist wirklich gut. Sie hat glaubwürdige Charaktere, die sogar reden wie echte Menschen und die sich dazu sogar recht normal benehmen. Gut, ein Superheld sollte immer etwas kritisch betrachtet werden, da er dieses Kostüm anzieht, in dem er eigentlich ganz schön bescheuert aussieht. Doch Oliver Queen hat da nicht nur das Problem, daß er sich wie Robin Hood kleidet und daß er gerne Verbrecher jagt, sondern auch, daß ihm ein paar Jahre abhanden gekommen sind und daß er eigentlich tot sein müßte. So erstaunt es auch nicht, daß ein anderer Held überrascht ist, als er Green Arrow in Aktion sieht.

Green Arrow #4, erschienen im September 2001 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Zusammen mit Aquaman kämpft Green Arrow gegen den Manta. Als dieser besiegt ist, unterhalten sich zwei Freunde, die sich schon lange nicht mehr gesehen haben. Beide sind überrascht, wie sehr sie sich verändert haben. Dann kommt Aquaman auf eine gute Idee. Er bringt Oliver auf den Mond. Dort werden dann die restlichen Mitglieder der JLA mit der Rückkehr Green Arrows konfrontiert.

Kevin Smith beweist, wie gut er die Superhelden studiert hat. Er versteht es, jeden Helden die richtigen Worte sagen und die richtigen Dinge machen zu lassen. Somit qualifiziert er sich zum Autor, der für das gesamte DC-Superheldenuniversum Geschichten schreiben könnte. Außerdem schafft er es aber auch, die Leser neugierig auf die Vergangenheit und Taten der von ihm neu geschaffenen Charaktere zu machen. Damit schafft er es, diese Serie auf meiner Beliebtheitsskala der auf deutsch erscheinenden Superheldenserien fast ganz nach oben zu bringen.

Green Arrow #5, erschienen im Oktober 2001 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Batman versucht herauszufinden, was es mit der überraschenden Auferstehung von Green Arrow auf sich hat. Er stellt auch Dinge fest, die nicht stimmen. Zum einen weist der Körper von Oliver Queen keine Narben oder Spuren von Verletzungen mehr auf, die er sich in seiner aktiven Zeit zugezogen hat. Außerdem, und da muß Green Arrow ihm recht geben, können sich beide nicht erklären, wie Oliver soviel vergessen konnte. Gemeinsam gehen die beiden auf Spurensuche. Auch andere haben von der Rückkehr eines ihnen gut bekannten Helden gehört und auch sie sind nach Star City gekommen, um dort einige Fragen beantwortet zu bekommen.

Was soll ich noch sagen? Alles ist noch so schön im Unklaren. Keiner weiß, was es mit dem wieder auferstandenen Green Arrow auf sich hat und irgendwie schafft es dieser Kevin Smith, uns auch immer mal wieder ein Schmunzeln oder einen Lacher zu entlocken. Er sollte wirklich mal endlich einen Superheldenfilm schreiben oder auch selber drehen. Ich glaube, das wäre wirklich nett.

Green Arrow #6, erschienen im November 2001 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Ein Dämon namens Etrigan attackiert Green Arrow. Durch die Unterstützung von Batman schafft er es aber, daß sich Etrigan in seinen menschlichen Wirt zurück verwandelt. Von Jason Blood erwarten die beiden Helden nun Antworten. Warum macht ein Dämon Jagd auf einen alten Helden, der lange Zeit für tot gehalten wurde und der sich kaum noch an seine Vergangenheit erinnern kann? Vorher aber kommt es zum Wiedersehen mit Arsenal und Black Carnary.

Diesmal beläßt es Kevin Smith bei einem meist kämpferischen Inhalt. Er schafft es aber in der Nebenhandlung dem Green Arrow-Förderer Stanley Dover etwas Mysteriöses zu geben. Spielt dieser etwa sein ganz eigenes Spiel? Es bleibt also spannend. Und in der nächsten Ausgabe trifft Oliver dann endlich auf Hal Jordan. Und auch da wird Oliver wohl wieder ganz ungläubig dreinschauen, wenn er sieht, was aus seinem Freund geworden ist.

Green Arrow #7, erschienen im Dezember 2001 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Gerade noch wollte Etrigan Ollie erledigen und plötzlich unterhält er sich mit seinem besten Freund Hal Jordan. Dieser hat sich seit der letzten Begegnung, an die Ollie sich erinnern kann, aber gewaltig verändert. Aus Hal Jordan, der als "Green Lantern" bekannt war, wurde ein allmächtiges Wesen namens Spectre. Und nicht nur das, irgendwie war es auch Hal Jordan, der dafür verantwortlich war, daß Ollie nun die Möglichkeit hat, sich nach seinem Ableben hier mit ihm zu unterhalten. Doch Ollie erfährt noch viel mehr. Zum Beispiel daß er nicht mehr ganz derselbe ist, der er mal war. Doch im Himmel warten Antworten.

Nun hat Kevin Smith nicht nur einen Weg gefunden, auch die seltsamsten und mysteriösesten Wesen des DC-Universums in seine Geschichte einzubauen, er schafft es sogar auch noch, daß sich der Held mit ein paar toten Helden unterhalten kann. Da wird man mal wieder ganz nostalgisch und stellt fest, wie lange man schon Comics mit seltsamen Superhelden und deren Abenteuer als Inhalt liest. Vor gut fünfundzwanzig Jahren muß ich meine ersten DC Comics gelesen haben und natürlich war damals Hal Jordan die Grüne Laterne und Oliver Queen war der Grüne Pfeil, genauso wie Barry Allen der Rote Blitz war. Das waren noch Zeiten.

Green Arrow #8, erschienen im Januar 2002 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Green Arrow wurde vor den Augen von Batman, Black Carnary und Arsenal durch den Dämon Etrigan verbrannt. Da erfahren sie von dem plötzlich vom Deadman übernommenen Dämon, daß sich Olli vorübergehend in den Himmel begeben hat, um dort alles wichtige über sein neues Leben zu erfahren. Im Himmel stehen sich zwei Green Arrows gegenüber. Der eine ist ein paar Jahre älter und weiser als der andere. Der Ältere fängt an, sich selbst zu erklären, warum es plötzlich zwei von ihrer Sorte gibt und warum der eine im Jenseits älter ist, als der, der nun auf Erden den Helden spielt.

Die Lösung ist eigentlich ganz einfach. Nur wäre kaum einer darauf gekommen, daß ein Held, der kurz davor steht, eine andere Existenzform anzunehmen, noch schnell einem alten Freund einen Gefallen tun will. Am Ende weiß Olli dann zwar, was mit ihm los ist, doch die Probleme hören damit nicht auf.

Green Arrow #9, erschienen im Februar 2002 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Stanley Dover hatte einen Plan. Diesen Plan erklärt er nun seinem Gefangenen, dem Superhelden ohne Seele, Green Arrow. Stanley ist nämlich nicht der liebenswerte ältere Gönner, den wir in den ersten Ausgaben dieser Serie kennengelernt haben, sondern ein echter Satananhänger, der auch seinen Teil von der okkulten Allmacht ab haben will. Dieser Plan hat etwas mit der Kontrolle über einen mächtigen Dämonen zu tun. Eine diesbezügliche Idee bekam er bei einem Aufenthalt in England, bei dem er zufällig in dem Keller eines gewissen Herrn Burgess auf einen seltsamen Gefangenen stieß. Ach ja, auch die Helden, die sich in letzter Zeit um Olli gekümmert haben, sind auf den Weg zu Dover, da Jason Blood schon mal was mit Dover zu tun hatte und er sich nun, und wie wir ja bereits wissen, zurecht Sorgen um das Wohlbefinden unseres Helden macht.

Die Geschichte, die sich Kevin Smith für Stanley Dover ausgedacht hat, wird von einem herrlichen trocknen Humor getragen, bei dem man wirklich manchmal ein vergnügtes Jauchzen von sich gibt. Auch die Verbindung zur ersten "Sandman"-Geschichte ist einfach nett und so machen einfache kurze Comics eine Menge Spaß.

Green Arrow #10, erschienen im April 2002 bei Panini

Autor: Kevin Smith, Zeichner: Phil Hester, Übersetzer: Steve Kups

Stanley Dover will in den Körper von Olli hinein und nur ein echter Held wie Green Arrow kann dagegen etwas unternehmen. Gleich zweimal scheint dies sogar zu klappen, da zum einen Ollis Sohn im rechten Moment seinem Vater zur Hilfe eilt und dann könnte es auch noch sein, daß Ollis wahres Ich sich gezwungen fühlen könnte, aus dem Himmel zurück zur Erde zu kommen. Doch ein paar von Stanleys heraufbeschworene Dämonen haben etwas dagegen, daß diese Geschichte noch ein gutes Ende finden könnte.

Auch diese richtig gute Storyline geht mit einem etwas übereilten und schnell erzählten Finale zu Ende. Und damit endet auch diese Serie. Doch die weiteren Abenteuer des nun wieder auferstandenen Helden können wir ja nun in den Seiten von "DC Legends" verfolgen.