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Link zur Ausgabe #2, #3, #4

The Punisher #1 erschienen im Januar 2002 bei Panini (Marvel Knights)

Autor: Garth Ennis, Zeichner: Steve Dillon

Ein Glück, daß sich Garth Ennis und Steve Dillon nach ihrer zum Kult gewordenen Serie "Preacher" nicht zu fein für das ganz normale Superheldencomic sind. Doch was heißt hier schon normal, schließlich geht es hier um den kaltblütigen Anti-Helden schlechthin, den Punisher. Dieser wurde Anfang der 90er zum Rollenmodel für eine ganze Vielzahl von "bösen" Helden. Der Punisher ist nämlich gleichzeitig Jäger/Richter/Henker und zieht dabei gegen jede Art von Verbrechen gnadenlos zu Feld. Zur Zeit ist er dabei, den Grizzi Clan zu erledigen und dabei hat er sogar richtig viel Erfolg. Doch wer ist diese lachende Gestalt, die den Punisher bei seiner Arbeit beobachtet? Als zweites erleben wir, wie der frühere Polizeipräsident wieder an seinen alten Arbeitsplatz zurückgekehrt. Detective Soap wird wieder dazu verdonnert, die Punisher-Akten weiterzuführen. Dieses will der Punisher für sich ausnutzen und schlägt Soap einen Deal vor. Sie sollen zusammen gegen Korruption und Gewalt vorgehen. Soap wünscht sich etwas Bedenkzeit. Der Punisher macht weiter mit dem, was er gerade tut, und bekommt plötzlich große Schwierigkeiten mit einem Kerl, den er mal enthauptet hat, der nun aber technisch aufgemotzt plötzlich wieder vor ihm steht. Der Russe ist zurück und er ist nun dabei, es dem Punisher gehörig heimzuzahlen. Glücklicherweise taucht dann aber Spider-Man auf. Doch auch der wird keine Freude an dem Russen haben.

Steve Dillon ist eigentlich ja kein begnadeter Superheldenzeichner. Garth Ennis ist eigentlich viel zu gut, um einen einfachen Typen wie den Punisher mit neuen Geschichten zu beglücken. Doch irgendwie kann sich das Ergebnis mehr als sehen lassen. Für Leute, die Filme wie "Snatch" mögen und gerne mal über schwarzen Humor und ein wenig Helden-Satire lachen, kann man derzeit kein besseres Comic anbieten. Macht echt Spaß.

The Punisher #2, erschienen im März 2002 bei Panini (Marvel Knights)

Autor: Garth Ennis, Zeichner: Steve Dillon

Der Punisher erfährt, daß ihm der Russe von einem gewisser Colonel Kreigkopf auf den Hals gehetzt worden ist. Dieser Colonel Kreigkopf hat sich auf eine Insel mit Namen Grand Nixon Island zurückgezogen, auf der er auf ein Heer von Söldnern, Veteranen und Verrückten zugreifen kann. Da ihn alte Gegner los werden wollen, hat sich Kreigkopf einen Plan ausgedacht, mit dem er allen seinen Gegnern einen Schreck einjagen will. Doch nun hat Kreigkopf ein Problem mit Namen Punisher und dieser stattet ihm auf seiner Insel einen Besuch ab. Für den Punisher ist diese Insel ein wahres Paradies, da es dort jede Menge böser Typen gibt, die er umlegen kann. Nur schafft er es nicht, einen nervigen Piloten umzulegen, der ihm immer zur rechten Zeit entwischt. Außerdem gibt es noch einen französischen Militär, der nur zum Auftanken seines Flugzeuges hergekommen ist, um danach wieder irgendwelche Atomtests durchzuführen. Und dieser Franzose muß merken, daß man auf Grand Nixon Island nicht viel von der französischer Kultur und den Franzosen im Allgemeinen hält.

Diese zweite Ausgabe fängt ein wenig lahm an, entwickelt dann aber wieder den Killer-Charme, den ein Garth Ennis so bekannt gemacht hat. Es bleibt nur zu hoffen, daß auf Grund der "Gewalt-in-den-Medien-Diskussion" nicht auch die Comics wieder auf den Prüfstand gestellt werden. So dumm kann ein Politiker doch nicht wirklich sein, daß er glaubt, daß, nachdem ich eine weitere Punisher-Ausgabe gelesen habe, ich plötzlich selbst zum mordenden Killer werde.

The Punisher #3, erschienen im Mai 2002 bei Panini (Marvel Knights)

Autor: Garth Ennis, Zeichner: Steve Dillon

Kreigkopf will die Atombombe der Franzosen für seine eigenen Zwecke benutzten. Da ihm die europäischen Regierungsbosse auf den Sack gehen, will er die Bombe über Brüssel abwerfen. Der Punisher will dies verhindern und bekommt es dabei wieder mit dem einfach nicht totzukriegenden Russen zu tun. Nachdem er mit den Terroristen auf Grand Nixon Island fertig ist, muß er noch jemanden einen Besuch abstatten. In der zweiten Geschichte muß sich der Punisher um einen Familienvater kümmern, dem das Recht genommen wurde, Vater zu sein und der das Leben seiner Ex-Frau und Kinder auslöscht. Nach der Tat streift dieser Mann durch Manhatten und immer wieder greift er, wenn auch ungewollt, zur Waffe. Für den Punsiher ist es keine ganz so einfache Aufgabe diesen Mann aufzuhalten, da dieser ihm in Vietnam das Leben gerettet hat.

Wer wirklich immer noch meint, daß Steve Dillon kein guter Zeichner wäre, da alle Gesichter, die er zeichnet, irgendwie gleich aussehen, der sollte sich die Bilder der zweiten Geschichte mal ganz in Ruhe anschauen. Garth Ennis legt nach diesen drei Ausgaben ersteinmal eine kleine Pause ein und wir wollen mal sehen wie ein anderer Autor es schafft, den wiederbelebten Punisherboom aufrechtzuerhalten.

The Punisher #4, erschienen im Juli 2002 bei Panini (Marvel Knights)

Autor: Steve Dillon, Ron Zimmermann, Zeichner: Steve Dillon, Mike Lilly

Als erstes gibt es eine Geschichte ohne Text. Eine Punisher-Geschichte braucht auch eigentlich keinen Text, da unser Held ein Einzelgänger ist, der stets irgendwelche Verbrecher umlegt und dies tut er auch in dieser einfachen Geschichte. In der zweiten Geschichte wird der Punisher von einem Gangster auf eine ganz tolle Idee gebracht. Nachdem er mit Hilfe von Nick Fury einen Kontakt zu Reed Richards aufgebaut hat, reist unser Verbrecherkiller in die Zeit zurück, um den Verbrecher schlechthin zu erledigen, Al Capone. Ob er das auch schafft?

Die Idee der Comicgeschichte ohne Text ist schon sehr alt und fand in der Serie "The Batman Chronicles" einen kleinen Aufschwung. Daher ist die Idee der Marvelherausgeber, einen Monat lang nur Geschichten zu erzählen, die ohne Text funktionieren, gar nicht so neu. Die zweite Geschichte macht Spaß, weil ein Autor, der mit Comics bisher nichts zu tun hatte, es glänzend versteht, den Charakter des Frank Castle für eine ganz und gar untypische Geschichte gut zu benutzen. Und genau deshalb macht diese Geschichte auch etwas Spaß.