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weiter mit Ausgabe #2, #3, #4

Der unglaubliche Hulk #1, erschienen im Juni 2003 bei Panini

Autor: Paul Jenkins, Zeichner: John Romita jr.

Nein, Doktor Bruce Banner hat es wirklich nicht leicht. Er leidet an einer Nervenkrankheit, die ihn langsam umbringt und er leidet nach wie vor unter dem Tod seiner geliebten Ehefrau. Außerdem wird er, wenn er die Kontrolle über sich verliert, zu einem grünen Monster, das er mal etwas zu kontrollieren glaubt und mal nicht. Um sich seiner Gefühle klar zu werden, hat er sich in Therapie begeben und so erzählt er Dr. Leonard Samson, dem Hulk-Experten schlechthin, was ihn bedrückt und durch den Kopf geht. Und am meisten geht ihm zur Zeit die Ermordung seiner Frau durch Emil Blonsky durch den Kopf. Eine seiner vielen Hulk-Identitäten hat Blonsky am Ende vergeben. Doch hätte auch Bruce Blonsky vergeben? Diese Frage wird halbwegs beantwortet, nachdem General Ross, der Vater seiner Frau, Bruce etwas Ungeheuerliches zeigt. Wieder einmal scheint der Hulk außer Kontrolle zu geraten, doch diesmal wird er dabei als Werkzeug eines sich rächenden Vaters benutzt.

Es ist eigentlich sehr schade, daß die deutschen Marvelmacher nicht alle von Paul Jenkins geschriebene Ausgaben herausbringen, sondern erst mit den Ausgaben beginnen, die von Fan-Liebling John Romita jr. gezeichnet wurden. So muß sich der Leser ersteinmal an viele Dinge gewöhnen, die sich seit den letzten deutschen Hulk-Ausgaben verändert haben. Zum einen ist Bruce an einer tödlichen Krankheit erkrankt und irgendwie ist ihm klar geworden, daß er über seine Hulk-Identität nicht die Kontrolle hat, die er zu haben glaubte. Auf jeden Fall zeigt sich aber hier, welch großes Potential in einer so einfache Heldengeschichte wie die vom Hulk steckt. Nicht umsonst kam die erste US-Serie auf stolze 474 Ausgaben, von denen mich die von Peter David geschriebenen Hefte lange Zeit glänzend unterhielten. Interessant an dieser Ausgabe ist auch zu sehen, wie sich das persönlichen Schicksal des Helden mit denen seiner Gegner verbindet. So finden wir hier gleich zwei sehr gut erzählte Monstergeschichten, die beide sehr tragisch sind. Und für solche Geschichten scheint Paul Jenkins einfach der richtige Mann zu sein.

Der unglaubliche Hulk #2, erschienen im Juli 2003 bei Panini

Autoren: Sean McKeever, Paul Jenkins, Zeichner: Kyle Hotz, John Romita jr.

Der Hulk hat eine Begegnung mit einem Superschurken namens Killer Shrike. Dieser will, obwohl ihn seine Begleiterin Nadine davon abrät, noch einmal etwas Geld stehlen. Der Diebstahl glückt, doch das überraschende Zusammentreffen mit dem Hulk, dessen Erscheinen der Schurke ganz falsch deutet, endet für Killer Shrike sehr tragisch. Danach scheint die Welt von Bruce Banner wieder in Ordnung zu sein. Er hat eine Frau und zwei Kinder, er ist in seinem Beruf sehr erfolgreich und jeder Tag scheint ein Samstag zu sein. Wären da nicht diese Alpträume, in denen er von einem grünen Giganten bedroht wird, wäre sein Leben eigentlich als sorgenfrei zu bezeichnen. Doch ein Anruf läßt neue Ängste in Bruce Banner wach werden. Die erste Geschichte finde ich ganz unterhaltsam und die Fehleinschätzung des Schurken und ihre Folgen passen zu den düsteren Gedanken über Verlust und Liebe, mit denen die Autoren der Geschichte einen düsteren Unterton geben, die auch sehr gut zu den Zeichnungen von Kyle Hotz passen, dessen Zeichenstil sehr an den von Kelley Jones erinnert. In der zweiten Geschichte, deren Auflösung erst in der nächsten Ausgabe zu finden ist, finden wir Bruce Banner in einer Traumwelt wieder, in der nur düstere Träume die Wirklichkeit wiedergeben.

Da man als Leser von Superheldengeschichten schon sehr oft in eine solche Traumwelt geführt wurde und man ganz genau weiß, daß der Held irgendwann in die Wirklichkeit zurückgeholt wird, nimmt man das Ganze hin, würde aber am liebsten direkt wieder in die Superheldenwirklichkeit zurückgebracht werden.

Der unglaubliche Hulk #3, erschienen im August 2003 bei Panini

Autoren: Sean McKeever, Paul Jenkins, Zeichner: John Romita jr., Joe Bennett

Bruce Banner hat in seinem Unterbewußtsein eine Scheinwelt errichtet, in der er ein perfektes Leben lebt. Diese fängt aber langsam und unaufhaltsam an zu zerbrechen. Sein Umfeld ist weiterhin sehr besorgt. Bruce ist von einer tödlichen Krankheit befallen und seine einzige Überlebenschance liegt darin, daß er sich endgültig in den Hulk verwandelt. Doch die vielen Hulkpersönlichkeiten in seinem Kopf und ein Dämon, der sich endlich wünscht, frei zu sein, lassen ihn davor zurückschrecken. Der plötzliche Ruf einer Stimme lockt den intelligenten Hulk zu sich.

Der Kampf eines ewigen Helden mit seinem inneren Dämonen ist ja ab und an ganz nett zu verfolgen und Paul Jenkins und Sean McKeever unterlegen diesen Kampf auch mit vortrefflichen Dialogen. Als Leser wünscht man sich aber ein Ende dieser inneren Konflikte, damit wieder endlich neue Geschichten erzählt werden können. Nur so kann sich der Charakter am Ende wirklich weiterentwickeln.

Der unglaubliche Hulk #4, erschienen im September 2003 bei Panini

Autoren: Sean McKeever, Paul Jenkins, Zeichner: Joe Bennett & Tom Palmer

Ersteinmal stellt Hulk fest, dass einer seiner ältesten und ärgsten Feinde, den er für tot gehalten hatte, noch lebt. Der Leader hat seinen Körper in mühevoller Kleinarbeit neu entstehen lassen und ist nun entschlossen, in eine neue Existenzebene überzuwechseln. Der Hulk soll ihm dabei zusehen und als Gegenleistung erhält er vom Leader ein Heilmittel, mit dem es ihm gelingen sollte, Bruce Banner zu retten. Doch irgendetwas geht schief. Danach liegt es an den Heldenkumpanen des Hulks, Bruce Banners Leben doch noch zu retten. Der Ant-Man wird auf eine Reise ins Hirn des Hulks geschickt.

Paul Jenkins schafft es hier, ein Heldenleben zu retten, dies fällt nicht gerade sehr originell aus, dafür setzt er aber ersteinmal einen Schlußpunkt und so wird sich sicherlich nach dieser Ausgabe so einiges im Leben unseres Helden ändern. Der neue Autor Bruce Jones darf ab der nächsten Ausgabe sich vollkommen neue Abenteuer und Geschichten ausdenken, ohne dass er sich noch mit irgendwelchen Altlasten herumschlagen muss.