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Fury #1, erschienen im Juni 2002 bei Panini (Max Comics) Autor: Garth Ennis, Zeichner: Darick Robertson Colonel Fury hat es schwer. Die Bürokraten haben die Welt unter Kontrolle und mit einem Computer, der an das Internet angeschlossen wurde, kann man anscheinend mehr Ärger machen als mit einer Waffe in der Hand. Fury bekommt dann auch noch einen ihm nichts nutzenden Titel verpaßt, der ihn ersteinmal vollkommen von den interessanten Dingen fernhält. So hat Nick Fury plötzlich ganz viel Freizeit und ganz wenig Spaß. Weder ist er von seiner Aufgabe als Vormund für einen trotteligen und schwächlichen Jugendlichen begeistert, noch macht es ihm Spaß, einen alten Kampfgefährten in seinem selbstgewählten Ruhedomizil zu treffen. Nur ein ehemaliger Gegner namens Rudi Gagarin scheint sich genausowenig wie Fury mit den neuen Zeiten abfinden zu können. Gerade zur rechten Zeit beschließt Gagarin mit Fury eine Partie Krieg zu spielen. Den guten Garth Ennis scheinen so langsam die Ideen auszugehen. Da kommt es ihm sicher gerade recht, daß Marvel ein neues erwachsenes Label gegründet hat und so kann er alte Geschichten mit etwas Herumgefluche und Gewalttätigkeiten aufpeppen und man könnte glauben, daß er damit einem altgedienten Agenten neues Leben einzuhauchen vermag. Leider wirkt das Ganze so abgedroschen, daß selbst die Gags mit dem dummen Jugendlichen kaum noch den Spaßwert haben, den einst eine Geschichte von Ennis zu etwas Besonderem machte. Aus Nick Fury bloß einen eiskalten Soldaten ohne Hirn zu machen, dies wird diesem einfach nicht gerecht. Fury #2, erschienen im Juni 2002 bei Panini (Max Comics) Autor: Garth Ennis, Zeichner: Darick Robertson Gagarin hat sich eine Inseldiktatur ausgesucht, die von dem Machthaber General Makawao beherrscht wird. Gagarin ernennt die Insel Napoleon zu einer kommunistischen Volksrepublik, weil er weiß, daß die Kommunisten immer gerne von den westlichen Nationen bekämpft werden. Nick Fury ist dazu entschlossen, auf der Insel mit Gagarin abzurechnen und übernimmt bei einer Pressekonferenz wieder das Ruder über die Organisation namens S.H.I.E.L.D. Schnell hat er auch drei Leute gefunden, die mit ihm einen Inselausflug machen werden. Gagarin setzt in der Zwischenzeit alles daran, es sich mit den Nationen dieser Welt zu verscherzen, er will große Aufmerksamkeit, um in dem kommenden Chaos mit Nick abzurechnen. Ganz am Anfang merkt man, daß in dieser Serie Garth Ennis wirklich nur alte Ideen recycelt. So bekommt Gagarin einen riesigen Helfershelfer zur Seite gestellt, der wegen seines entstellten Gesichtes natürlich Fuckface (!) heißt. Ne, diese Reihe macht wirklich keinen richtigen Spaß. Kreative Freiheit hin oder her, hier langweilt Ennis seine Fans zu Tode. Fury #3, erschienen im August 2002 bei Panini (Max Comics) Autor: Garth Ennis, Zeichner: Darick Robertson Auf Napoleon Island kommt es zur letzten Konfrontation zwischen Gagarin und Fury. Beide zeigen sich in ihren Bemühungen, ihren Privatkrieg so blutig wie möglich zu einem Ende zu bringen, zu keinerlei Kompromissen bereit und dies führt am Ende dazu, daß die Insel in einem Raketenhagel der Amerikaner untergeht. Nur um uns zu zeigen, daß Nick Fury ein Mann ist, der von der Gegenwart längst eingeholt wurde und der mit seiner Prinzipientreue einer total veralteten Weltsicht verhaftet ist, dazu hätte es wirklich nicht dieser Serie bedurft. Ende der 80er feierte genau dieser Serienheld ein fulminantes Comeback. Nun wird er von Ennis endgültig zu Grabe getragen. |
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