Annette Meyers: Die Eisfrau. München: Heyne, 2002. 318 S. ISBN 3-453-19892-1 Greenwich Village im Dezember 1920. Die Dichterin Olivia Brown und ihr Freundeskreis verlassen New York und seine heimlichen Kneipen, um bei Freunden auf dem Land Gedichte zu hören und Gesellschaftsspiele zu spielen. Als am Morgen nach einem feuchtfröhlichen Abend das Kindermädchen Adelle in einem Baum erhängt aufgefunden wird, endet das ausgelassene Wochenendvergnügen jäh. Olivia, die nicht an einen Selbstmord des Kindermädchens glauben mag, beginnt bald nach ihrer Rückkehr nach New York zusammen mit ihrem Freund, dem Privatdetektiv Harry Melville, zu ermitteln. Schnell stellt sich heraus, daß Adelle eine Pinkerton war. Schon bald muß Olivia feststellen, daß nicht nur viele ihrer Freunde so ihre Geheimnisse haben, sondern daß ihre Nachforschungen sie auch mehr als einmal in Lebensgefahr bringen ... "Die Eisfrau" ist nicht nur aufgrund des dargestellten Kriminalfalles und der ungewöhnlichen Protagonistin Olivia Brown ein interessanter Roman, sondern v.a. auch wegen der genauen Schilderung des Milieus und der historischen Gegebenheiten zur Zeit der Prohibition in Greenwich Village. So findet man hier einen Kriminalroman vor, der nicht im normalen bürgerlichen Milieu spielt, sondern in den Kreisen der Boheme. Annette Meyers lebt in New York und ist durch ihre Kriminalromane mit den Detektiven Smith & Wetzon bekannt geworden. Zusammen mit ihrem Mann Martin Meyers hat sie außerdem eine Serie von historischen Kriminalromanen geschrieben, die in New York im 17., 18. Und 19. Jahrhundert spielen und in deren Mittelpunkt stets die Mitglieder der gleichen Familie stehen. Mit der Heldin dieses Romans, Olivia Brown, erschien bereits der Roman "Die Puppenschwester". Annemarie Kluge |
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