From Hell

Die Geschichten um "Jack the Ripper" bieten schon seit vielen Jahren den Stoff für Spekulationen, Dokumentationen und Interpretationen im Buch- und Filmbereich. Nun haben sich, frei nach der gleichnamigen Comicvorlage von Alan Moore, die Brüder Allen und Albert Hughes an dieser Geschichte versucht. Wieder bekommen wir ein düsteres London auf der Leinwand präsentiert, in dem die Armen ein elendes Dasein fristen und in dem die Huren der Stadt sich vor den Taten eines grauenhaften Killers fürchten müssen. Jack the Ripper tötet seine Opfer nicht nur, er weidet sie geradezu aus. Genau dieses Ausweiden ist es, das dem ermittelnden Inspektor Fred Abberline auch dazu bringt, den bekanntesten Ärzten der Stadt einen Besuch abzustatten und natürlich sucht er auch in dem Bekanntenkreis der Opfer nach Hinweisen. Hier trifft er auf die Prostituierte Mary, die sich liebevoll um ihre Berufskolleginnen kümmert, sie weiß auch über Ann Crook Bescheid, die angeblich das Kind eines Mitgliedes der Königsfamilie zur Welt gebracht hat. Doch je tiefer Abberline in den Fall eintaucht und sich immer wieder dem Opium hingibt, das ihm Zugang zu einer anderen Sichtweise gibt, desto stärker werden auch die Mächte, die den Inspektor scheitern sehen wollen. Und natürlich macht Jack the Ripper auch keine Anstalten, mit seinen grausigen Taten freiwillig aufzuhören.

Dieser Film lebt weniger durch seine doch eher einfache Krimihandlung, als durch die Stimmung, die erzeugt wird, und die Schauspieler, die allesamt ihr Bestes geben, um etwas wirklich Gehaltvolles auf die Leinwand zu bringen. Allen voran wäre da mal wieder Johnny Depp zu nennen, der für eine Rolle wie die des drogensüchtigen Inspektors immer dankbar ist und der sich in der Originalfassung wirklich bemüht, einen sauberen englischen Akzent zu sprechen. Auch Bilbo-Darsteller Ian Holm bringt mit seiner Darstellung des Leibarztes der Königin wieder eine weitere Glanzleistung zustande und Heather Graham bietet einfach einen hübschen Anblick, auch wenn sie die ganze Geschichte über etwas zu sauber und anmutig als Hure auftritt. Zwei Stunden gleiten wir also in eine atmosphärisch schön düster gehaltene Geschichte mit etwas guten Thrill und wunderbaren Schauspielern. Es wäre aber sicherlich auch noch mehr drin gewesen. Wer halt mehr Story und komplexe Handlungen sehen will, der sollte sich dann die Comic-Vorlage holen, die jetzt als Komplettausgabe