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Snatch
Snatch Regie & Drehbuch: Guy Ritchie, Kamera: Tim Maurice-Jones, Schnitt:
Jon Harris, Musik: John Murphy Darsteller: Andy Beckwith (Erol), Ewen
Bremner (Mullet), Nikki & Teena Collins (Alex & Susi), Sorcha Cusack (Mum
O'Neil), Benico Del Toro (Franky Four Fingers), Sam Douglas (Rosebud),
Austin Drage (Gypsy Kid), Dennis Farina (Avi), Jason Flemyng (Darren),
Adam Fogerty (George), Alan Ford (Brick Top), Robbie Gee (Vincent), Goldie
(Bad Boy Lincoln), Stephan Graham (Tommy), Ade (Tyrone), Lennie James
(Sol), Vinnie Jones (Bullet Tooth Tony), Brad Pitt (Mickey O'Neil), Mike
Reid (Doug the Head)
Wie in seinem Vorgängerfilm "Bube Dame König Gras" gibt uns Guy Ritchie
mit Snatch einen weiteren Einblick in das Leben kleiner und großer Gauner.
Und obwohl der Eindruck entsteht, daß Ritchie bloß einen neuen Plot entworfen
hat, um wieder einzeln agierende Gruppen gegeneinander aufzuhetzen und
auszuspielen, so dürfte dies den Zuschauer kein bißchen stören. Denn alles,
was da passiert, ist wieder so skurril und kurzweilig und mit viel Humor
gemischt, daß es einfach Spaß macht. Somit wird Guy Ritchie nicht wie
Quentin Tarantino seine Fans enttäuschen, die sich wohl auch von diesem
ein Pulp Fiction nach dem anderen gewünscht hätten. Nun aber Ring frei
für eine Jagd nach Diamanten, den Problemen eines kleinen Boxpromoter
und dem impulsiven Verhalten eines unverständlich daherredenden Herumtreibers.
Dazu kommt ein Ex-KGB-Killer, ein Hund, der wirklich alles frißt und eine
Unterweltgröße, die unliebsame Personen an seine Schweine verfüttert.
Alles beginnt mit einem Diamantenraub in Antwerpen. Der größte Stein soll
nun Frankie Four Fingers seinem Auftraggeber, dem New Yorker Gangsterboß
Avi bringen. Frankie macht aber einen Zwischenstop in London, um sich
bei Boris "Die Klinge" eine Waffe zu kaufen. Von Boris erfährt der spielsüchtige
Frankie von einem illegalen Boxkampf. Frankie ist begeistert und läßt
sich von Boris überreden, eine Wette abzugeben. Natürlich hat Boris nur
ein Ziel: er will Frankie, wenn dieser im Wettbüro ist, überfallen und
den Stein klauen. Turkish steht auf völlig andere Weise mit diesem Boxkampf
in Zusammenhang. Er ist Boxpromoter und hat es geschafft, endlich einen
seiner Boxer bei einem wirklich wichtigen Kampf unterzubringen. Nun stört
ihn aber der Zustand seines Wohnwagens, der mehr als Büro denn als Wohnung
dient. Er beschließt seinen Partner Tommy und seinen Boxer George zu den
"verlausten" Herumtreibern in ihrem Lager am Rande der Stadt zu schicken,
um von denen preiswert einen neuen Wagen zu besorgen. Im Lager der irischen
Zigeuner kommt es zu einem Handel, doch erweist sich, daß der neu erworbene
Wagen (einen Hund gab es noch gratis dazu) ziemlich kaputt ist. Tommy
fordert sein Geld zurück und gerät dabei an den aufbrausenden Mickey.
Sie beschließen, daß sie es wie Männer bei einem Faustkampf austragen.
George wird daraufhin von Mickey kurzerhand der Kiefer gebrochen und so
steht am Ende Turkish ohne Boxer da. Damit fällt er in Ungnade bei seinem
Geschäftspartner Brick Top, der schon viele Wetten auf dem Kampf laufen
hat. Turkish schafft es, Mickey als Ersatzkämpfer zu besorgen und er willigt
auch ein, daß Mickey in der vierten Runde k.o. geht. Natürlich geht die
Sache in die Hose, denn der impulsive Mickey schlägt auch im Ring seinen
Gegner sofort nach Beginn des Kampfes bewußtlos. Auch der Diamantenraub
unter Planung von Boris, geht nicht ohne Probleme vonstatten, da die von
Boris angeheuerten Gauner sich mehr als blöd anstellen. Aus New York kommt
nun auch Avi höchstpersönlich nach London, da dieser von der Spielsucht
seines Kuriers weiß und lieber selbst nach dem Rechten sieht. Und irgendwie
scheint die ganze Sache damit erst richtig ins Rollen zu kommen, da nun
mittlerweile kaum noch jemand weiß, wer, wie und mit wem bei dieser Geschichte
in Zusammenhang steht. Nur eins ist klar. Die Sache wird für viele der
Beteiligten immer brenzliger und auswegloser.
Alle in dieser Geschichte auftauchenden Personen, egal wie kurz ihr Auftritt
ist, wirken lebendig und jeder scheint seine ganz eigene Macke zu haben.
Genau dies ist es, verbunden mit dem Humor und dem Spiel, einzelne Handlungsebenen
gekonnt zu verbinden, was diesen Film so sehenswert macht. Und wenn wir
jetzt auch noch hören, daß es bald "Bube Dame König Gras" als Fernsehserie
geben wird, was bleiben denn dann noch für Wünsche übrig? Eine wöchentliche
Dosis von dem Spiel der Gauner dürfte doch mehr sein als wir vertragen
können, oder? Auf jeden Fall darf Guy Ritchie ein und dasselbe Thema noch
so oft neu servieren wie er will. Solange jedenfalls bis ihm die guten
Ideen und die noch besseren Dialoge und Charaktere ausgehen. Und das wird
hoffentlich nie passieren.
Snatch Gewinnspiel hier: Soundtrack und andere Dinge zum Film
Wer mitmachen will muß auf die Seite "kinoimwalzenlager.de".
Dort gibt es auch Infos zu "Bube, Dame, König, Gras" |