Das Versprechen

Am Tage seiner Pensionierung entschließt sich Detective Jerry Black zu einem grausamen Leichenfund mitzugehen. Es handelt sich um die Leiche eines kleinen Mädchens. Bei den Eltern angekommen, verspricht der Polizist, daß er den Mörder finden wird. Ein erster Verdächtiger, ein verwirrt wirkender Indio, wird noch am gleichen Tag auf der Polizeistation erschossen. Damit gilt der Fall als abgeschlossen. Doch Jerry Black versucht weitere Hinweise zu sammeln und entdeckt, daß in einem bestimmten Zeitraum mehrere Mädchen verschwunden sind. Er entwickelt auch eine Theorie über den Ort, an dem der Täter in regelmäßigen Abständen auftaucht. Um ihn mit den wenigen Hinweisen, die Jerry in der Lage war zu sammeln, zu finden, übernimmt er eine verwahrloste Tankstelle. Langsam freundet er sich auch mit einer Kellnerin und deren Tochter an. Und mit Hilfe des Mädchens glaubt Jerry, dem Täter eine Falle stellen zu können.

Friedrich Dürrenmatts Kriminalgeschichte, die erst als Drehbuchfassung für den Heinz-Rühmann-Film "Es geschah am hellichten Tag" geschrieben wurde und dann in dem Roman "Das Versprechen" ihre Vollendung fand, wurde schon mehrmals verfilmt. Sean Penn schafft es, seiner Interpretation aber etwas Neues zu verleihen, indem er sich voll und ganz auf den Polizisten und dessen Handlungen konzentriert. Damit verläßt er sich weitgehend auf das Können seines Freundes Jack Nicholson, der sich auch ganz der Geschichte und der damit verbundenen leisen Dramatik unterwirft. Zwar sind selbst die kleinen Nebenrollen mit Darstellern wie Sam Shepard, Vanessa Redgrave, Harry Dean Stanton, Benicio del Torro und Mickey Rourke (!) gut besetzt, doch fällt neben Nicholson noch die Leistung von Kameramann Chris Menges weiter auf, der es schafft, unglaublich raffinierte und klare Bilder zu erzeugen. So ist bei diesem Film alles sehr stimmig, da er eine gute Besetzung, eine glänzende Vorlage und erfahrende Macher hinter der Kamera sein Eigen nennen kann. Und damit wird "Das Versprechen" zu einem echten Höhepunkt in einer Zeit, in der interessante Filme von ihren Verleihern, die entweder durch manche Vorgänge in unserer Welt verunsichert worden sind oder die einfach auf bessere Zeiten hoffen, in der nicht Filme wie "Der Schuh des Manitou" das Maß der Dinge sind.