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Sin City - Hell and Back #1 von 9, erschienen im Juli 1999 bei Dark Horse (Maverick)

Art & Story: Frank Miller, Redakteur: Diana Schutz

Eine Frau steht vor einem Abgrund. Ein Künstler denkt über den Wert der Kunst und über die Oberflächlichkeit seiner Kunden nach. Dann bringt eine aus der Höhe fallende Jacke die Aufmerksamkeit des Mannes in das Hier und Jetzt zurück. Im Jetzt sitzt er am Steuer seines Wagens, den er versucht, unter Kontrolle zu halten. Er geht zu der Jacke und blickt sich um. Dann sieht er die Frau. Er spricht sie an und sie blickt zu ihm und springt. Er springt hinterher und rettet sie. Er bringt die leblose Frau zu seinem Wagen. Er weiß nicht, daß er beobachtet wird. Ein Krankenwagen steht bereit, ihnen zu folgen. Zwei Männer, mit Spritze und Pistole bewaffnet, beraten, was sie nun tun sollen. Von seiner Vermieterin wird die Frau wieder ins Reich der Lebenden zurückgeholt. Wallace trainiert sich derweil im Boxen und Treten. Dann kommt sie zu ihm und bedankt sich. Wallace bietet ihr an, etwas von seinen Klamotten zu nehmen. Bein Durchwühlen seiner Klamotten entdeckt sie seine Ehrenauszeichnung. Dann wollen sie noch einen trinken gehen. Vorher aber entdeckt sie seine Bilder. Sie reden und gehen in eine Bar. Er erfährt, daß Esther eigentlich eine Schauspielerin ist. Er erzählt ihr von seinen Kriegserlebnissen (dem Leser aber nicht). Zurück auf der Straße, zielt ein Schütze und drückt ab.

So, da haben wir sie, die neueste Geschichte aus der Stadt der Sünde. Nun ja, wieder scheint der Plot zu heißen: "Frau mit Problemen wird vom starken Außenseiter gerettet, der dann selber Probleme kriegen wird". Auffallend ist aber, daß die Schwarzweißkunst nicht mehr so ausgereift ist wie in früheren Geschichten. Dafür gibt es dann doch einen Abzug in der B-Note.

Sin City - Hell and Back #2 von 9, erschienen im August 1999 bei Dark Horse (Maverick)

Art & Story: Frank Miller, Redakteur: Diana Schutz

Esther wird vor Wallaces Augen entführt. Er selbst wurde durch Betäubungsmittel gelähmt und kann so nur mitansehen, wie Esther von einem bulligen Typen und einem Doktor weggeschafft wird. Da er kaum bei Sinnen ist, wird er von zwei Polizisten, die ihn finden und glauben, daß er zu viele Drogen genommen hat, in eine Ausnüchterungszelle gesteckt. Am nächsten Tag macht sich Wallace auf die Suche nach Hinweisen, er findet aber nur einen Schuh, den Esther getragen hatte. Esther selbst wird darauf vorbereitet, daß sie bald nur noch das Leben so lebt und sich daran erinnert, was andere für sie geplant haben. Ihr Körper bleibt bis auf ein paar Korrekturen im Gesicht aber so wie er ist. Wallace wird bei seinen Nachforschungen beobachtet und der Beobachter gibt dies an seine Auftraggeber weiter.

Richtig viel Inhalt hat diese Ausgabe nicht, aber Sin City war ja immer schon mehr was für die Augen. Trotzdem bin ich gespannt wie es weitergeht. Sucht unser Held jetzt wie der Prinz in einem bekannten Märchen nach dem passenden Fuß für den Schuh, den er gefunden hat, der dann eigentlich ja sogar ihm selbst gehört, da er diesen Schuh ja der Prinzessin geliehen hat?

Sin City - Hell and Back #3 von 9, erschienen im September 1999 bei Dark Horse (Maverick)

Art & Story: Frank Miller, Redakteur: Diana Schutz

Beim Polizeichef bittet Wallace um Hilfe bei der Suche nach Esther. Dieser zeigt sich zwar hilfsbereit, doch da ihm Wallace nur sehr wenige Hinweise geben kann, glaubt er nicht, daß er viel ausrichten kann. Dann zeichnet ihm Wallace ein Bild von Esther. Dies beeindruckt den Polizisten. Als Wallace gegangen ist, zerknüllt der Polizeichef das Bild und hetzt Wallace seine Untergebenen auf den Hals. Diesmal ist Wallace aber nicht durch Drogen beeinflußt und so sind Manson und die anderen Officer kein Problem für ihm. Als Esther erneut erwacht, wird sie beobachtet. Auf die Frage, wo sie ist, bekommt sie folgende Antworten: "Du bist nirgendwo. Du bist nichts. Du bist niemand. Du existierst nicht." Der Polizeichef und der Colonel unterhalten sich. Von nun an wird sich der Colonel um Wallace kümmern. Von seiner Vermieterin erhält Wallace einen wichtigen Hinweis. Sie hat eine Visitenkarte von Esther gefunden. Wallace macht sich auf den Weg. Er findet zwar eine Frau, die aber genau wie er auch gerne wissen möchte, was mit Esther passiert ist.

Die Story entwickelt sich weiter und wir stellen fest, daß sich Wallace viele gefährliche Feinde gemacht hat. Außerdem finde ich so langsam die Zeichnungen von Miller wieder einfach gut. Er ist halt einer der Meister seines Fachs.

Sin City - Hell and Back #4 von 9, erschienen im Oktober 1999 bei Dark Horse (Maverick)

Art & Story: Frank Miller, Redakteur: Diana Schutz

Wallace versucht mehr über Esther zu erfahren, findet aber in ihrer Wohnung nur die total verängstigte Mitbewohnerin der Gesuchten vor, die von Wallace kaum zu beruhigen ist. Dalia kann ihm, als sie sich etwas beruhigt hat, auch kaum mehr über Esther erzählen, außer daß Esther schon seit längerem von jemanden verfolgt worden ist. Danach versucht Dalia etwas menschliche Wärme und Zuneigung von Wallace zu ergattern, doch sie wird dabei durch einen bulligen Chauffeur, der Wallace verfolgt hat, gestört, da dieser plötzlich in die Wohnung stürzt und Wallace umbringen will. Wallace kann sich aber gut gegen den bulligen Typen erwehren und am Ende muß er den Chauffeur natürlich aus reiner Notwehr aus dem Fenster werfen.

In dieser Ausgabe gibt es kaum Handlung, ein paar nette Bilder, wenn auch der nackte Busen der Frau hier etwas zu oft gezeigt wird, was der Handlung nicht gerade besonders weiterhilft, dafür aber Frank Miller wohl als Zeichner und Autor Freude zu machen scheint, da er damit ganz klar stellt, daß er Comics für Erwachsene macht. Ob er damit seinem Feldzug gegen Zensur wirklich hilft, weiß ich nicht, da ein solch oberflächlicher Gebrauch von Sex seiner eigentlich nicht würdig ist. Provokant zu sein und trotzdem einem gewissen Anspruch gerecht zu werden, scheint bei Frank Miller nicht ganz richtig zu funktionieren. Was aber wirklich gut funktioniert, ist sein böser Kommentar gegen gewisse "redaktionelle Standards" bei DC auf der Leserbriefseite. Danach würde man wirklich gerne einen Blick auf die Kurzgeschichte "Letitia Lerner, Superman's Babysitter!" von Kyle Baker werfen.

Sin City - Hell and Back #5 von 9, erschienen im November 1999 bei Dark Horse (Maverick)

Art & Story: Frank Miller, Redakteur: Diana Schutz

Ein Scharfschütze entledigt sich seiner ihm anscheinend lästig gewordenen weiblichen Gesellschaft durch einen Schuß aus seiner Pistole. Dann sieht er zu, wie im Haus gegenüber der Chauffeur von Wallace aus dem Fenster geworfen wird. Wallace will so schnell wie möglich aus dem Haus raus und deshalb versucht er, Dalia trotz ihrer mehrfach geäußerten sexuellen Anspielungen zur Eile zu ermahnen. Dies gelingt Wallace aber erst, als der Sniper sein Feuer auf sie eröffnet. Gekonnt schaltet Wallace den Sniper aus. Endlich ist Dalia angezogen und so rennen sie aus dem Haus und springen ins Auto. Ein Wagen verfolgt sie sofort und wieder fliegen Wallace und Dalia die Kugeln nur so um die Ohren. Natürlich schafft es Wallace aber, auch diese dilettantisch agierenden Verfolger zu beseitigen. Als er dann auch noch ein Handy bei einem der nun toten Verfolger findet, wählt er einfach die Wahlwiederholungstaste und er droht, anscheinend vergeblich, der Person, die sich am anderen Ende der Leitung befindet.

Viel Action und ein wenig Sex und dies gepaart mit raffinierten schwarzweißblauen Zeichnungen bietet dieses Comic. Mehr leider nicht.

Sin City - Hell and Back #6 von 9, erschienen im Dezember 1999 bei Dark Horse (Maverick)

Art & Story: Frank Miller, Redakteur: Diana Schutz

Von einem alten Kampfgefährten läßt sich Wallace mit einem neuen Fahrzeug und Handschellen ausrüsten. Danach fährt er mit Dalia zu einem Hotel. Er fordert sie dazu auf sich auszuziehen, sich auf das Bett zu legen und sich mit den Handschellen ans Bett zu fesseln. Dalia hat mit einer solchen Aufforderung nicht gerechnet. Sie ist von Wallace überrascht. Dann erklärt Wallace, daß er erkannt hat, daß Dalia nicht Esthers Mitbewohnerin sein kann. Anscheinend hat er damit recht, denn wie auf Kommando wird er nun niedergeschossen und dann unter Drogen gesetzt, um kurz danach, in einem Fahrzeug sitzend, in dessen Kofferraum ein totes Mädchen liegen soll, einen Abhang hinunter zu rasen.

Die Bildkraft ist schon gewaltig. Wenn Frank Miller will, ist er einer der ganz Großen des Mediums.