Conan - Der Barbar (Sammelband 1), erschienen bei Marvel Deutschland
Autor: Roland Green, Zeichner: Claudio Castellini, Übersetzung: Frank Borsch In der Wildnis wird Conan von Kampfeslärm aus dem Schlaf geschreckt. Als er den Ort des Geschehens erreicht, trifft er auf ein wahres Schlachtfeld. Dutzende von toten Kriegern verleihen der Landschaft ein grausiges Antlitz. Während Conan noch darüber nachdenkt, wer für dieses Massaker bloß verantwortlich sein könnte, wird er plötzlich selber angegriffen. Es sind die Jungen des Dorfes, aus dem auch die nunmehr toten Krieger stammten. Eigentlich wären die Jünglinge dem Tode geweiht, aber Conan kann sie schnell identifizieren und verschont daher auch ihr Leben. Brenzlig wird die Situation erst, als der Häuptling des Dorfes, Blerun, und dessen Enkelin, eine Seherin namens Vessila, auf den Plan treten. Doch die Milde, die Conan zuvor den jungen Hitzköpfen gegenüber gezeigt hatte, überzeugt Blerun im letzten Moment von Conans Ehrenhaftigkeit und so lädt der Häuptling den Barbaren in sein Dorf ein. Kurz vor Kyofs Hain gerät die Gefolgschaft in einen Hinterhalt von Räubern. Zunächst hält sich Conan aus dem folgenden Kampf heraus, doch irgendwann ist auch das Maß des geduldigsten Barbaren voll und so stürzt sich der muskelbepackte Held ohne Gnade auf die feigen Schurken. Wie immer siegreich kehrt Conan kurz darauf in Bleruns Haus ein, wo er erfährt, dass der magisch sehr begabte Fürst Basilio Rez hinter den Überfällen steckt. Er befehligt eine Räuberbande, die für ihn Leute ausraubt und verschleppt, denn Basilio Rez hat nur an einem Interesse: Macht - und dafür benötigt er nicht nur das Gold, sondern auch die Seelen seiner Opfer. Für diesen Tyrannen ist Conan natürlich ein Dorn im Auge und als der tapfere Barbar auf eigene Faust einen Spähtrupp der Räuber ausschaltet, wird dem Hexer Basilio schnell klar, dass er den Krieger aus Cymmeria besser heute als morgen aus dem Weg räumen sollte, vor allem da dieser aufbricht, um das Versteck des finsteren Fürsten zu finden... Die Trilogie über den Kampf gegen Basilio Rez ist ein echter Leckerbissen für jeden Conan-Fan. Die Kampf-Szenen strotzen nur so vor Bombast und die Szenerie um das Lager des finsteren Schurken ist sehr atmosphärisch gestaltet worden. Der einzige echte Schwachpunkt lässt sich in der Tatsache finden, dass Castellini - wie viele der anderen Conan-Zeichner auch - den Hang zu doppelseitigen Bildern hat, was zwar an sich ganz nett ist, aber da der Sammelband im Hardcover daher kommt, muss man das gute Stück doch arg auseinander drücken, um das jeweilige Bild in seiner vollen Pracht wahrnehmen zu können. Positiv hingegen fällt die exklusive Bonusbeigabe des Sammelbandes auf: Auf 6 zusätzlichen Seiten erhält der Leser Hintergrundinformationen über den Erfinder von Conan, Robert E. Howard, und über den Werdegang der ungewöhnlichen Figur. Patrick Conan - Der Barbar (Sammelband 3), erschienen bei Marvel Deutschland Autor: Roland Green, Zeichner: Geof Ishwood, Übersetzung: Frank Borsch Nach einer turbulenten Reise, kentert das Kanu von Conan und der Piratin Valeria in einer tropischen Wildnis. In dieser lebensfeindlichen Umgebung werden die beiden Abenteurer in eine Stammesfehde von Eingeborenen hineingezogen. Das Volk der Go'Hengi fürchtet um ihr Leben, denn der feindliche Stamm der M'Ruki will sie vernichten. Zwar verfügen die Go'Hengi dank ihrem mysteriösen Schamanen Enduin über die Hilfe eines kampfkräftigen Rudels Krokodile, aber als dieser tödlich verwundet wird, liegt es allein an Conan, seine Verbündeten zu retten. Also wirft sich der mächtige Barbar wieder einmal in eine blutige Schlacht, in der er sich nicht nur mit einem skrupellosen Eingeborenen-Häuptling konfrontiert sieht, sondern auch mit einem bösartigen Schamanen, der um einen Zauber weiß, der Conan mit einem Schlag töten könnte... Die Dschungel-Trilogie um Conans Abenteuer am Fluss des Todes können nicht wirklich überzeugen. Die Story plätschert nach einem dynamischen Anfang (Heft 1 ist wirklich nicht übel) mehr oder weniger vor sich hin. Doch damit nicht genug: Man weiß nicht wirklich, was man von dem blutigen Gegenschlag halten soll, den die Eingeborenen gegen ihre potentiellen Gegner führen. Die wehrfähigen Männer (u.a. Hirten) werden regelrecht abgeschlachtet und das ohne jeglichen Kommentar - anscheinend um krampfhaft Aktion in eine dünne Geschichte zu bringen, die sonst bereits in maximal 2 Heften abgenudelt wäre. Ganz abgesehen vom schwachen Inhalt ist aber auch die Form des Comics nicht gerade ohne Makel. Dadurch verliert Ishwoods Werk deutlich an Ästhetik - was sehr schade ist, denn zwischendurch kann man immer wieder erkennen, dass er es eigentlich besser kann. Die Zusatzinformationen des Sammelbandes über den Barbaren und dessen Hintergrund sind allerdings wieder tadellos und werden auch optisch sehr ansprechend dargeboten. Patrick |
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