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Joseph O'Connor (Hrsg.): Yeats ist tot. Ein sehr irischer Roman von: Roddy Doyle, Conor McPherson, Gene Gerrigan, Gina Moxley, Marian Keyes, Anthony Cronin, Owen O'Neill, Hugo Hamilton, Joseph O'Connor, Tom Humphries, Pauline McLynn, Charles O'Neill, Donal O'Kelly, Gerard Stembridge, Frank McCourt, München: List, 2001.
331 S. ISBN 3-548-68029-1

"Yeats ist tot" ist kein durchschnittlicher Kriminalroman. Denn hier haben sich 15 bekannte irische Schriftsteller zusammengetan, um etliche Leute um die Ecke zu bringe und die Leser nachhaltig zu verwirren. Roddy Doyle als Autor des ersten Kapitels beginnt mit der ersten Leiche namens Tommy Reynolds. Der alte Mann lebte in einem heruntergekommenen Wohnwagen am Stadtrand von Dublin und wird eines Tages erschossen aufgefunden. Vordergründig scheint es sich um einen Raubmord zu handeln, denn der Heizofen des alten Mannes ist verschwunden. Aber was für eine Rolle spielt die geheimnisvolle Formel "Y8S=+!", die sich auf einer Milchflasche in dem Wohnwagen befindet? Schon bald stellt sich heraus, daß zwei geheimnisvolle alte Damen, Mrs Bloom und Mrs Blixen, eine wichtige Rolle in dieser Geschichte und in der Dubliner Unterwelt spielen. Sie sind wie viele andere hinter einen geheimnisvollen Manuskript her, bei dem es sich angeblich um den letzten, verschollenen Roman von James Joyce mit dem Titel "Yeats is death" handelt. Stammt die geheimnisvolle Formel etwa auch von James Joyce? In jedem Kapitel werden neue Personen eingeführt und jeder Autor eines Kapitels hat außerdem mindestens eine Figur einer seiner Vorschreiber umbringen lassen, darunter auch den ein oder anderen Polizisten. So muß man von einigen Personen genauso schnell wieder Abschied nehmen wie sie einem vorgestellt wurden. Frank McCourt bleibt es schließlich vorbehalten, die Handlungsstränge und übriggebliebenen Figuren zusammenzufügen und zusammenzuführen und diesem grotesken und vergnüglichen Roman eine überraschende Lösung zu geben.

Fazit: ein herrliches und kurzweiliges Lesevergnügen, nicht nur für Irland- und Krimifans. Außerdem tut man beim Kauf des Buches auch noch ein gutes Werk, da alle Autorenhonorare Amnesty International zu Gute kommen. Annemarie Kluge