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Fredrik Skagen: Weiße Spuren, München: Diana, 2002, 302 Seiten ISBN 3-453-211871

In die Reihe der skandinavischen Autoren, die auf den deutschen Krimimarkt vorstoßen, reiht sich mit "Weiße Spuren" nun auch der Norweger Fredrik Skagen ein.
Der Archivar der Stadtverwaltung von Trondheim, Arvid Bang, stellt an einem Freitagnachmittag fest, daß er zweihunderttausend Kronen zuviel auf seinen Girokonto hat. Während er noch darüber rätselt, ob es sich nur um einen Computerfehler handelt oder ob er einen geheimen Wohltäter hat, wird Arvid noch am glichen Abend von seiner Frau Vibeke verlassen. Auch ein entfernter Bekannter von Arvid aus seinem Schützenverein, der Geschäftsmann Simon Tokle, steht vor einem allerdings noch schwerwiegenderen Rätsel. Seine Lebensgefährtin Anne Lise Vatn ist seit zwei Monaten spurlos verschwunden. Hat sie wirklich Selbstmord begangen, wie die Polizei glaubt oder steckt vielleicht etwas anderes dahinter? Und dann ist da noch Janne Hatling, die Anne Lise aus einen Literaturkreis kannte. Ihr Mann Björn, der Polizist ist und in einer Drogensache ermittelt, wird genau an dem Tag ermordet, an dem Janne sich sicher war, daß ihr am Abend eine romantische Überraschung bevorstand. Irgendwie scheinen diese Vorkommnisse zusammenzuhängen. Eine Verbindung, auf die auch die Polizei bald stößt und so kommt es, daß der unscheinbare Archivar Arvid Bang plötzlich für einen Auftragskiller gehalten wird, nur weil er inzwischen vierhunderttausend Kronen zuviel auf seinen Konto hat und dies nicht gemeldet hat.

Fredrik Skagen verknüpft die anfangs lose erscheinenden Enden der Handlung immer dichter zusammen und schafft es dennoch, den Leser auf einige falsche Spuren zu locken. Die einzelnen Figuren wirken sehr echt und lebendig, da die Handlung aus den Perspektiven der verschiedenen Personen erzählt wird und man so auch eine Menge über die Gefühlswelt der Person erfährt. Fazit: Ein spannender Krimi mit überzeugenden Figuren, der noch dazu mit einem überraschenden Ende aufwartet. Annemarie Kluge