Charles Palliser: Quincunx. Das Geheimnis der fünf Rosen. München: Knaur, 1999. 1004 S. ISBN 3-426-63146-6 Quincunx ist die Geschichte von John Huffan, der vaterlos unter der Obhut seiner Mutter und einer Amme in einem kleinen Dorf im Süden Englands aufwächst. Je älter er wird, desto klarer wird ihm, daß hinter seiner Herkunft ein düsteres Geheimnis steckt und daß er und seine Mutter sich anscheinend vor ihren Feinden verstecken müssen, die ihnen nach dem Leben trachten. Eines Tages kommen ihnen ihre Feinde aber doch auf die Spur, und so müssen John und seine Mutter bei Nacht und Nebel nach London fliehen. Damit beginnt nicht nur ein neuer Abschnitt in Johns Leben, sondern auch ein großartiges Sitten- und Gesellschaftsgemälde des frühen 19. Jahrhunderts. Johns Odyssee zur Wahrheit über sich selbst und seine Herkunft führt ihn durch alle Gesellschaftsschichten und Viertel Londons, von den übelsten Slums bis in die Ballsäle des Adels. Der Leser erfährt dabei zu keiner Zeit, in welchem Jahr die Handlung eigentlich spielt oder wie alt John eigentlich gerade ist. Nach und nach findet John heraus, daß sein Schicksal in der Existenz einer geheimnisvollen Kodizills, eines Zusatzes zu dem Testament seiner Urgroßvaters begründet liegt und daß alles Unheil, das ihm und seiner Mutter zu gestoßen ist, damit anfing, daß sein Großvater am Hochzeitstag seiner Mutter auf bestialische Art und Weise ermordet wurde. Dabei spielen fünf Familien eine Rolle, die auf vielfache Weise miteinander verbunden sind. So erklärt sich auch der Name des Romans, für den Charles Palliser zwölf Jahre lang recherchiert hat. Ein Quincunx ist ein Symbol (z.B. auf einem Wappen), bei dem fünf Rosen in der Form eines Kreuzes angeordnet sind (wie bei der Fünf auf einem Würfel). Die Fünf spielt auch für die Struktur des Romans eine große Rolle: er ist in fünf Teile aufgeteilt, die die Namen der fünf Familien tragen. Jeder Teil besteht aus fünf Büchern, die aus jeweils fünf Kapiteln bestehen. Quincunx ist ein großartiger, bis zur letzen Seite spannender Roman, der einen packt und bis zur letzten Seite nicht mehr losläßt. Ein Roman, bei dem keiner der 1000 Seiten zu viel ist und der noch dazu in manchen Passagen durch einen wunderbar ironischen Stil besticht! Unbedingt zu empfehlen! Annemarie Kluge |
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