Arachnophobia

Ein Fotograf soll eine Expedition in eine abgelegene Dschungelregion Venezuelas begleiten. Dort hofft der Insektenforscher Dr. James Atherton auf unbekannte Spezies zu stoßen, die sich in Millionen von Jahren frei entwickeln konnten. Und tatsächlich stoßen die Forscher und der durch ein Dschungelfiber geschwächte Fotograf auf eine bemerkenswerte Spinnenart. Zurück im Lager wird der Fotograf gebissen und stirbt. Die Forscher schieben den Tod ersteinmal dem Fieber zu und senden den Leichnam des Fotografen in einem improvisierten Holzsarg in seinen Heimatort zurück. Nicht nur der Leichnam erreicht den verschlafenen und friedlichen Ort, sondern auch Dr. Ross Jennings, der einem anderen Dschungel, nämlich dem der Großstadt, mit seiner Familie zu entkommen hofft. Jennings, so war abgesprochen, soll die Praxis des hiesigen Allgemeinmediziners übernehmen, doch hat dieser es sich plötzlich anders überlegt. Er hat Angst vor dem Leben nach der Arbeit und will noch etwas weiter arbeiten. Jennings lernt aber eine nette ältere Dame kennen, die in seiner Nachbarschaft lebt und die sich über einen neuen Arzt im Orte freut. Und so hat Jennings nun doch wenigstens eine Patientin, die aber leider kerngesund ist und die noch nicht einmal die von ihrem bisherigen Arzt verschriebene Medizin braucht. Nachdem diese Dame dann sogar ein Begrüßungsfest für den Jennings und seine Familie gegeben hat, stirbt sie leider überraschend, was kein gutes Bild auf ihren Doktor wirft. Als weitere Personen sterben, die irgendwie auch immer was mit Jennings zu tun hatten, bekommt er einen gar nicht netten Beinamen verpaßt. Man nennt ihn "Doktor Tod". Irgendwann ist er es aber leid und stellt eigene Nachforschungen an und so kommt er dahinter, daß seine Patienten Opfer einer achtbeinigen Insektenart geworden sind, dumm ist nur, daß ihm ausgerechnet diese Insekten eine teuflische Angst einjagen.

Frank Marshall ist vor allen für seine langjährige Arbeit als Produzent von Filmen aus der Ideenschmiede von Steven Spielberg bekannt geworden. Irgendwann aber dachte er sich, daß er nun bei so vielen Filmproduktionen geholfen hat, daß er selbst einmal auf dem Regiestuhl Platz nehmen wollte. Dabei verläßt er sich aber vor allem auf den Spielberg-Faktor, der aus dem Zusammenfügen einer Kleinstadt- oder Vorortidylle mit etwas Unheimlichen oder Fantastischen besteht. Und was bei Spielberg immer gut geklappt hat, geht auch bei Marshall auf. Die Bewohner, die der Zuschauer kennenlernen darf, sind alle sehr menschlich, aber eigentlich dienen sie nur einem Zweck, entweder sterben sie oder sie gehören zu der Gruppe der Überlebenden. Und so lernt man sympathische Menschen kennen, die alle eine oder zwei Macken haben und ziemlich übel an einem Spinnenbiß zu Grunde gehen. Da alles aber irgendwie gleichzeitig spannend wie auch amüsant dargestellt wird, unterhält dieser Film durch die Bestätigung der Zuschauererwartungen ersteinmal wirklich gut. Nur beim Finale, das zwar auch einen ganz furiosen Abschluß findet, bis dahin aber etwas lange braucht, wird dann etwas zu sehr mit der Geduld des Zuschauers gespielt. Warum Jeff Daniels niemals wirklich der absolute Durchbruch gelungen ist, bleibt eine der vielen unbeantworteten Fragen Hollywoods. Vielleicht wollte der Schauspieler, der einen großen Hang zur absurden Komik besitzt, sich aber auch nur nicht in das Nice-Guy-Image pressen lassen. Daß der Gastauftritt von John Goodman als professioneller Insektenbekämpfer dagegen zu den Höhepunkten des Films zählt, ist kein Geheimnis. Außerdem wirken die Spinnen hier noch etwas realistischer als in den Monsterspinnenfilmen und vielleicht mag ich den Film deshalb immer noch mehr als viele seiner alten und neueren Genrekollegen.